Huawei und der langsame Abschied aus Europa

Die US-Sanktionen haben Huawei in den letzten Jahren hart getroffen. Erst wurde die Zusammenarbeit mit Google eingeschränkt, später mit TSMC. Ohne Android-Apps war es schwierig, aber ohne die eigenen Kirin-Chips ist es fast unmöglich.

Doch Huawei hat es immer wieder versucht und neue Smartphones auf den Markt gebracht. Vor ein paar Wochen wurde zum Beispiel ein neues Mate-Flaggschiff für Deutschland gezeigt, aber das ist preislich bei diesen Abstrichen nicht attraktiv.

Es gab viele Experimente, neue Produktkategorien und hin und wieder Hoffnung, zum Beispiel nach dem Ende der Trump-Regierung. Bis man feststellen musste, dass die Biden-Regierung an der harten China-Politik festhält und sie verschärft.

Umdenken gegenüber Technik aus China

Huawei ist ein Opfer im Wettstreit zwischen den USA und China, doch die Meinung der anderen Länder hat sich in den letzten Monaten angepasst. Vor allem Russland und die Abhängigkeit von Gas haben gezeigt, dass eine Abhängigkeit bei der 5G-Infrastruktur von China vielleicht nicht die beste Idee für die Zukunft bei uns ist.

Als Unternehmen mag Huawei unabhängig sein, aber kein Unternehmen in China ist wirklich unabhängig. Wenn der Staat es verlangt, dann gibt es Zugriff. Die Krisen der letzten Jahre haben zu einem Umdenken geführt, denn auf der einen Seite gibt es von Huawei günstige Technik, aber sie kommt eben aus China – einer Diktatur.

Huawei hat das mittlerweile akzeptiert und zieht sich zunehmend aus Europa zurück. Viele Positionen wurden abgebaut und die zentrale Anlaufstelle für den Markt wurde nach Düsseldorf verlegt. Deutschland ist noch ein wichtiger Markt für Huawei, aber das Unternehmen konzentriert sich wieder mehr auf die Heimat.

Huawei stellt globales Wachstum hinten an

Das globale Wachstum wurde auf Eis gelegt, der Fokus gilt dem Überleben und einer Zukunft in China. Momentan liebäugelt man zwar mit Ungarn, da Viktor Orbán das mit der demokratischen Denkweise nicht ganz so ernst nimmt, aber das ist am Ende nicht ganz Europa. Im September 2021 folgte ein radikaler Kurswechsel.

Meng Wanzhou, die Tochter des Gründers von Huawei, wurde drei Jahre lang in Kanada festgehalten und als sie nach China zurückkehrte, krempelte sie die Marke um und richtet sie derzeit wieder auf China aus. Das heißt nicht, dass Huawei aus Europa verschwindet, aber die Bemühungen wurden doch stark heruntergefahren.

Falls euch dieses Thema interessiert, dann kann ich euch diesen Beitrag bei Politico empfehlen. Ein paar Details gibt es auch schon hier zu finden, aber das ist wirklich gute Arbeit mit vielen Hintergrundinformationen, die ich nicht nur kopieren möchte.

Die Zukunft von Huawei in Europa

Ich habe meine Meinung zu diesem Thema mittlerweile geändert, am Anfang war ich noch stark auf der Seite von Huawei. Und ich vermisse die Marke auch, denn sie hat den Smartphone-Markt vorangetrieben und sie fehlt als starker Gegenplayer zu Apple und Samsung, aber ich habe eben auch (vertrauliche) Geschichten gehört.

Mal schauen, wie es mit Huawei weitergeht. Momentan richten sie sich neu aus und versuchen es mit PCs, Monitoren und Wearables. Ob es jemals ein Comeback der Smartphones geben wird? Vielleicht, aber dazu müsste sich China als Land öffnen und von der Diktatur verabschieden. Danach sieht es momentan jedoch nicht aus.

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