Jetzt kracht es auch bei BMW so richtig

BMW kam in den letzten Monaten durchaus gut weg und erst vor wenigen Tagen machte man positive Schlagzeilen, da man Tesla bei Elektroautos überholte. Doch diese Woche krachte es so richtig, denn BMW blickt gleich auf zwei Probleme.

Die Marke blickt auf Auslieferungssperren und Rückrufe im Zusammenhang mit dem von einem Lieferanten zugelieferten Integrierten Bremssystem (IBS). BMW rechnet daher mit einem „negativen Absatzeffekten im zweiten Halbjahr“ 2024.

Dieses Problem ist so gravierend, dass man bei BMW „von einer hohen dreistelligen Millionenhöhe“ spricht. Daher wurde die Jahresprognose für 2024 überraschend nach unten angepasst. Vorher ging man von einem leichten Anstieg in diesem Jahr aus und jetzt rechnet BMW mit einem leichten Rückgang im Vergleich zu 2023.

BMW hat ein Problem in China

Das zweite Problem ist die „gedämpfte Nachfrage in China“, was vermutlich eine Untertreibung von BMW ist, denn es ging um fast die Hälfte bei den Einheiten im Sommer runter. Das vierte Quartal soll dann aber wieder besser laufen, so BMW.

Es werden spannende Quartalszahlen für BMW, denn „das Konzernergebnis vor Steuern wird nunmehr deutlich zurückgehen (vorher: leichter Rückgang)“. Da wird man sicher noch mehr Druck für die Neue Klasse machen, die dann 2025 kommt.

Die Folgen der Transformation werden also so langsam sichtbar und bei einigen Automarken aus Deutschland dürfte man sehr angespannt in die Zukunft schauen. Konnte man sich all die Jahre mit Verbrenner entspannt zurücklehnen und große Gewinne einfahren, so blickt man jetzt auf einen Markt, der kaum einzuschätzen ist.


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  1. Spiritogre 🔅

    China ist so ein eigenes Ding. Der deutsche Marktanteil sank von 19 Prozent auf 16 Prozent in diesem Jahr.

    Marktanteil ist aber nicht alles wenn der Absatz generell steigt. Denn in China werden jedes Jahr mehr Autos verkauft, weil die unheimlich Nachholbedarf haben. Vor 20 Jahren gab es dort nämlich nicht viele Autos.

    Die bestverkauften Autos mit sehr hohem Marktanteil wiederum sind sowas wie der Wuling Mini, die kosten halt zwischen 5000 und 10.000 Dollar umgerechnet. Dass da deutsche Marken in dem Preisbereich keine Rolle spielen dürfte klar sein.

    Auch wenn man oben in die Liste schaut, BYD bietet in China sicher ein guters Preis / Leistungsverhältnis ist aber scheinbar die eine Ausnahme. Sie exportieren aber praktisch nichts und sind in Europa viel, viel zu teuer. Und dann schauen wir die anderen Marken, ab Rang 12 sind nur noch Schrott- oder Luxusautos bzw. zeigt sich, dass gerade die hier immer hochgejubelten Firmen wie Nio, XPeng und Co, da gar nicht oben auftauchen und in Wirklichkeit aufgrund ihrer winzigen Produktionszahlen auch keine Rolle spielen.

    Alle anderen chinesischen Firmen in den Top 10 sind halt merklich günstiger als deutsche Firmen. Klar greifen jüngere die aufs Geld achten müssen dann eher da zu.
    Man darf nicht vergessen, das Durchschnittsgehalt eines chinesischen Stadtbewohners beträgt 4500 Euro – im Jahr! (Landbewohner sind weitaus niedriger mit 1500 Euro).

    Bei VW steht was von -18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, insgesamt hat VW aber in China bisher +8 Prozent mehr verkauft. Wie kann das übereingehen?

    Die Frage ist halt, was geschieht, wenn der Markt in China gesättigt ist? Spätestens dann werden einige momentan gehypte Chinesen auch den Löffel abgeben. Es gibt zwar 100 Millionen Chinesen die richtig reich sind und viel verdienen, sowie eine gutverdienende Oberschicht, die restliche Milliarde ist davon aber ziemlich entfernt.

    Die meisten Chinesen werden also weiterhin zu Autos unter 10k greifen.

  2. René H. 🔆

    Es ist ja nichts Neues: Die deutschen Marken sind in China vor allem deswegen ins Hintertreffen geraten, weil sie die Wünsche des (jüngeren) Klientel nach High-Tech Features (v.a. Connectivity) und umfangreichem Platz und Komfort zum bezahlbaren Preis nicht anbieten. Bei E-Autos sind sie dann auch noch im Bereich Batterie hintendran. Die Fahrzeuge locken halt niemanden mehr hinterm Ofen hervor (v.a. VWs ID-Reihe).
    Ein gewisser Nationalismus kommt dann noch dazu.

  3. BenBoogie 🌟

    Wer jetzt noch auf China setzt dem ist als Hersteller wirklich nicht mehr zu helfen. Aus der Statistik lese ich lediglich heraus das die Chinesen lieber chinesische Hersteller kaufen.

    Das hat auch etwas mit Nationalstolz zu tun das man endlich mit dem „Westen“ mithalten kann und nicht mehr auf andere Hersteller angewiesen ist. Außer Tesla sind alle nicht chinesischen Hersteller in der LIste im Minus. Und selbst Tesla kann sich nur mit mageren +3% behaupten während chinesishe Hersteller mehrfach + 30% oder sogar +89% schaffen.

    Wer jetzt noch in China anbietet, darf sich nicht wundern wenn die 50% billigere Kopie direkt hinterher geschickt wird nach Europa.

    China ist mittlerweile mehr als tot für westliche Anbieter. Nicht nur kaufen sie, verständlicherweise zu Hause ihre heimischen Hersteller (egal ob KFZ, IT, Industrie), die hauen uns jetzt auch hier ihre Billigprodukte um die Ohren. Wer mal China- Kopien sehen will, muss sich nur mal auf Industriemessen wie der Hanover Messe umschauen. Da stehen dann die EU und US Aussteller und direkt daneben die Chinakopien für 1/3 des Preises.

    Wer in 10 Jahren noch überleben will, zieht sich schnellstmöglich aus China zurück. Leider wollen das nur weniger Manager wahr haben, würde diese Erkenntnis und der Unernehmensumbau hin zu Autarkie von China, den eigenen, millionenschweren Bonus senken. An Zukunft sind die wenigsten interessiert, die wollen jetzt abkassieren.

    Die Amerikaner haben das längst kapiert und holen Produktion zurück in die USA. Die deutsche Industrie träumt dagegen noch immer von China und laufen einem toten Pferd hinterher.

    1. Robert 🌀

      Und in Deutschland und Europa redet man sich immer noch ein, dass man mit guten Elektroautos einfach weltweit Erfolg haben wird. China ist als Markt nicht mehr wichtig. Wichtig ist, was man in Europa absetzen kann.

      1. René H. 🔆

        Und das ist nicht viel.

        1. BenBoogie 🌟

          Man muss os einen Blödsinn nur oft genug wiederholen um zu glauben das es wahr ist.

          Die EU ist der 2. größte Wirtschaftsraum der Welt und die USA sind der größte, alleine da gibt es genug Absatzmöglichkeiten. Und dann sind da noch so ein paar andere Kontinente auf denen man anbietet.

          Da von „das ist nicht viel“ zu reden ist schon ziemlich debil

    2. BenBoogie 🌟

      Und natürlich pfeifen die Chinesen auf Gewerkschaften, Arbeitsschutz und Umweltauflagen die unsere Produkte extrem verteuern.

      „Billig muss man sich leisten können“ und wer China-Importe kauft, schafft letztendlich seinen eigenen Job ab.

      1. David Muhr 👋

        Vorausgesetzt man hat einen Job in der Automobilindustrie. Ansonsten wär man schön blöd (oder sehr wohlhabend und nicht Preis/Leistungsorientiert – was sich als nicht Gestopfter meistens ausschließt). Das mit dem Überschwemmen billiger E-Autos wird auch nix dank EU-Zölle, ein erster Schritt zur Klimawende, leider in die falsche Richtung.

        Das mit den Umweltschutzauflagen ist allerdings bedauerlich, ändert sich vielleicht aber noch.

    3. René H. 🔆

      Inwieweit holt Tesla seine Produktion in China „zurück in die USA“? Hab davon nichts mitbekommen.

      1. BenBoogie 🌟

        Es war nicht die Rede davon das Tesla sein Produktion zurück holt. Es gibt aber Zölle auf Dinge die nicht in den USA produziert werden. Also billig woanders produzieren und dann in die USA holen, ist nich mehr so einfach. Auch deutsche bzw EU Hersteller müssen da umdenken und mehr direkt in den USA produzieren.

        In China für den lokalen Markt produzieren ist eine andere Sache.

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