In den letzten Monaten sorgte der auf künstlicher Intelligenz basierende Chatbot ChatGPT von OpenAI für viel Aufsehen. Es entstand ein regelrechter Hype um den Chatbot, insbesondere die sehr einfache Bedienbarkeit war meiner Meinung nach einer der Gründe, warum ChatGPT in kürzester Zeit viele Nutzer erreichen konnte. Je länger die Plattform in Betrieb ist, desto mehr Analysen werden erstellt, wie KI eingesetzt werden kann und in welchen Bereichen es besser ist, sie nicht einzusetzen – in diesem Fall im Bereich der medizinischen Diagnostik bei Kindern.

Studien unterstreichen die wertvolle Rolle der klinischen Erfahrung

Eine Analyse, die in der kinderärztlichen Fachzeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlicht wurde und vom Cohen Children’s Medical Center in New York durchgeführt wurde, kommt jetzt nämlich zu dem Ergebnis, dass ChatGPT in der neuesten, vierten Version nur eine Trefferquote von 17 Prozent bei der Diagnose von pädiatrischen medizinischen Fällen hat – das berichtet das Online-IT-Portal Arstechnica. Wer nun der Meinung ist, dass das KI-System von OpenAI von Version zu Version „besser“ wird, der irrt.

Interessant ist auch, dass die neueste Version von ChatGPT keineswegs besser abschneidet als die ältere Version, die im letzten Jahr aktiv war – damals lag die Trefferquote von 39 Prozent bei allgemeinen Diagnosen und nicht bei Fällen mit Kindern.

ChatGPT oder allgemein KI-Modelle sind für viele Anwendungsmodelle geeignet, aber im medizinischen Bereich gibt es wohl noch erhebliches Verbesserungspotential. Ich bin aber auch der Meinung, dass der Kontakt mit einer Ärztin oder einem Arzt im Vergleich dazu viel wertvoller und persönlicher ist, vor allem, weil man dann die Möglichkeit hat, sich von mehreren Seiten beraten zu lassen.

Ich befürchte aber auch, dass der Einzug von KI-Modellen im medizinischen Bereich auf lange Sicht nicht zu vermeiden sein wird und in Einzelfällen auch schon erfolgt ist. In der Wirkstoff- bzw. Medikamentenentwicklung wird KI z.B. bereits eingesetzt. So kündigte das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech im vergangenen Jahr an, das britische KI-Unternehmen InstaDeep zu übernehmen, um die KI-gestützte Arzneimittelentwicklung intern auszubauen.


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