Onlineshopping: Einkaufsvolumen sinkt seit Kriegsbeginn deutlich

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Nach einem starken Jahresbeginn haben die Auswirkungen des Ukrainekriegs die Umsatzentwicklung auch im E-Commerce massiv gebremst.

Legte der Onlinehandel mit Bekleidung und Schuhen von Anfang Januar bis Kriegsbeginn noch um 10,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zu, gingen die Umsätze nach Kriegsbeginn bis Ende März deutlich um 8,6 Prozent zurück, sodass für das gesamte Quartal nur noch ein Plus von 3,2 Prozent zu Buche stand.

Ähnlich verhielt es sich mit den sonst sehr stabilen Wachstumsraten im Cluster Einrichtung, dessen Q1-Wachstum von +13,9 Prozent (vor Kriegsbeginn) auf einen Wert kaum über Vorjahresniveau zurückfiel (+0,3 Prozent; Q1 gesamt: +9,0 Prozent). Mit einem Umsatzplus von 23,7 Prozent zum Vorjahresquartal auf 2,43 Mrd. Euro wächst das Warencluster „Täglicher Bedarf“ erneut am stärksten (vor Kriegsbeginn: 26,1 Prozent; danach 19,4 Prozent).

Insgesamt konnte der E-Commerce mit Waren dank starker Umsätze im Nach-Weihnachtsgeschäft im 1. Quartal noch ein Plus von 8,2 Prozent auf 23 Mrd. Euro (Vorjahr: 21,1 Mrd. Euro) erzielen (vor Kriegsbeginn: +11,5 Prozent, danach: +2,3 Prozent zum Vorjahresquartal).

In diesem PDF, bereitgestellt vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e. V. (bevh), findet ihr alle Umsatztabellen und Vergleichsdaten.

Anstieg beim Online-Einkauf von Medikamenten

Die Sorgen der Bevölkerung zeigten sich nach Kriegsbeginn auch im Online-Einkauf von Medikamenten. Das Wachstum in dieser schon durch die andauernde Corona-Pandemie dynamischen Kategorie stieg nach dem 24. Februar sprunghaft um mehr als 40 Prozent an. Von Januar bis Ende März legte der Umsatz so insgesamt um 23,5 Prozent von 329 Mio. Euro im ersten Quartal 2021 auf nun 407 Mio. Euro zu.

Erholen konnte sich der Umsatz mit Dienstleistungen, etwa Online-Buchungen von Reisen oder Events. Diese hatten unter Corona massiv gelitten und legten im 1. Quartal 2022 um fast zwei Drittel (64,2 Prozent) auf 1,85 Mrd. Euro zu (1. Quartal 2021: 1,13 Mrd. Euro). Allerdings erreichen die Umsätze noch nicht einmal die Hälfte dessen, was im 1. Quartal 2020 erzielt wurde (3,89 Mrd. Euro).

Und auch hier bildet der Kriegsbeginn eine Zäsur: Von Anfang Januar bis 24. Februar verdoppelte sich der Umsatz nahezu (+93,3 Prozent), um nach Kriegsbeginn auf ein moderates Wachstum von 13,4 Prozent zurückzufallen.

Kein Versender kommt davon

Bei nahezu allen Versendertypen verlangsamte sich das Umsatzwachstum nach Kriegsausbruch deutlich, wenn auch nicht immer im gleichen Maße. Auffällig ist das vergleichsweise gute Abschneiden der Multichannel-Anbieter (+9,3 Prozent). Offenbar können Handelskonzepte gerade jetzt punkten, wenn neben dem Ladenbesuch auch der Onlinekauf angeboten wird.

Noch am stärksten zulegen konnte der Direktvertrieb durch Hersteller (+13,3 Prozent). Allerdings war die „Fallhöhe“ der Hersteller nach Kriegsbeginn auch besonders ausgeprägt: Lag das Umsatzwachstum vor Kriegsbeginn noch bei 21,4 Prozent, mussten sie nach Kriegsausbruch einen Umsatzrückgang zum Vorjahresquartal von 0,9 Prozent hinnehmen.

In der Verbraucherbefragung „Interaktiver Handel in Deutschland“ werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel und zu ihrem Konsum von digitalen Dienstleistungen (z. B. Reisen oder Ticketing) befragt. Die Endergebnisse der Studie werden am Anfang jeden Jahres veröffentlicht. Die heute vorgestellten Zahlen basieren auf der Auswertung des Zeitraums vom 1. Januar bis 24. Februar (russischer Angriff auf die Ukraine), und vom 25. Februar bis Ende März 2022. Die Studie wird durch die BEYONDATA GmbH durchgeführt.

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  1. jonas 🔆

    Ich gehöre da leider nicht zu. Ich kaufe mir Sachen immer noch auf pump.

  2. elknipso 💎

    Nachvollziehbar, bei stark steigenden Lebenshaltungskosten wird halt an anderen Ecken gespart. Dazu kommt, dass Menschen in unsicheren Zeiten generell ihre Ausgaben senken und das Geld zusammen halten.

  3. TC 🪴

    Tja, teure Lebensmittel und erwartete Nachzahlungen erfordern halt woanders zu sparen.

  4. Felix 🔅

    Wen wundert es. Bei den massiv steigenden Preisen werden viele unnötige Ausgaben und damit gerade im Freizeitbereich zusammenzustreichen.

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