Tesla im Fokus: Aktionswoche entfacht Protest gegen Gigafactory-Erweiterung

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Der geplante Ausbau der Tesla Gigafactory in Grünheide hat eine breite Protestbewegung ausgelöst, die sich in einer großen Aktionswoche unter dem Motto „Wald.Wasser.Gerechtigkeit“ manifestiert.

Seit Ende Februar besetzen Aktivisten des Bündnisses „Tesla stoppen“ den Wald rund um die Fabrik, nun mobilisieren verschiedene lokale und überregionale Gruppen zu Aktionen in Potsdam, Grünheide und dem bedrohten Waldgebiet. Vom 8. bis 12. Mai finden Demonstrationen, Workshops, Konzerte, Filmvorführungen und Lesungen im Protestcamp am Bahnhof Fangschleuse statt.

Aktivisten fordern Schutz von Wald und Wasser

Die Proteste werden von einer Vielzahl von Organisationen unterstützt, darunter das antikapitalistische Bündnis „Disrupt“, die „Bürgerinitiative Grünheide“ und das Bündnis „Tesla den Hahn abdrehen“, dem auch die Wassertafel Berlin-Brandenburg und Extinction Rebellion angehören.

Hauptkritikpunkt ist die geplante Rodung von rund 100 Hektar Wald für die Erweiterung der Gigafactory. Die Aktivisten fordern den vollständigen Erhalt des Waldes und kritisieren zudem den hohen Wasserverbrauch der Fabrik, der das ohnehin trockene Brandenburg weiter belaste.

Hierzu soll allerdings nicht unerwähnt bleibe, worauf der rbb kürzlich erst hinwies: Tesla recycelt nach eigenen Angaben fast das gesamte Abwasser aus der Autoproduktion. Damit spart der Konzern mehr Frischwasser als ursprünglich kalkuliert – und verbraucht deutlich weniger als andere Industriebetriebe.

Tesla-Chef Elon Musk in der Kritik

Der Protest richtet sich laut der Märkischen Allgemeinen Zeitung nicht nur gegen Tesla als Unternehmen, sondern auch gegen die Politik, die den Ausbau der Fabrik unterstützt. Kritisiert wird insbesondere Tesla-Chef Elon Musk, der durch Verbindungen zur neuen Rechten und umstrittene Äußerungen in die Kritik geraten ist. Neben Umweltaspekten spielen auch Fragen des öffentlichen Nahverkehrs und die Abkehr vom Individualverkehr eine Rolle in den Forderungen der Aktivisten.

Die Protestbewegung steht jedoch auch vor Herausforderungen, vornehmlich was das Protestcamp selbst betrifft. Derzeit verhandelt das Oberverwaltungsgericht über die Auflösung des Camps, obwohl das Verwaltungsgericht Potsdam zuletzt entschieden hat, dass die Baumhäuser vorerst stehen bleiben dürfen.

Die Einwohner von Grünheide (Oder-Spree) hatten sich in einem nicht bindenden Bürgerentscheid mehrheitlich gegen die Erweiterungspläne des Tesla-Werks ausgesprochen.


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  1. Hans Wurst 👋

    Wurde der „Wald“ dort nicht extra gepflanzt, um den dann zu roden? Und Tesla pflanzt doch sowieso die 3fache Menge „richtigen“ Wald irgendwo anders hin?!

    Einfach nur dumm und hat nichts mit grün sein zu tun.

    1. Spiritogre 🏅

      Diese Protestler können halt nicht bis drei, geschweige denn selbst denken. Die sind letztlich nur ein „einfacher Mob“, der sich aufdhetzen lässt einfach um auch mal was anzumerken. Dass sie der Sache, also dem Umweltschutz, damit einen Bärendienst erweisen merken die nicht mal.

  2. JonP 🏆

    Die Aktivisten könnten auch mal arbeiten gehen. Da will man den Konzern, der die umweltfreundliche Emobilität in den Alltag gebracht hat, stoppen. Selten dämliche.

    1. René H. 🔅

      Die denken ganz anders. Die wollen gar keine Autos! Im Kampf gegen die E-Mobilität sind sie sich mit der Öl-Lobby erstaunlich einig. Da geht es auch gegen Musk persönlich.
      Mir sind von denen auch keine Proteste gegen die Braunkohleförderung und -verstromung in der Lausitz bekannt, samt Vernichtung vieler Quadratkilometer Naturlandschaft…

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