Der Umweltbonus für Elektroautos ist Geschichte

Tesla Model 3 Highland Detail

Es hat sich schon angedeutet, dass die Regierung den Umweltbonus früher als geplant streichen wird, da man für den neuen Haushalt 2024 sparen muss. Doch damit haben nur wenige gerechnet: Der Umweltbonus ist ab sofort Geschichte.

Ab heute können also „keine neuen Anträge mehr für den Umweltbonus beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (BAFA) gestellt werden“. Zugesagte Förderungen sind davon nicht betroffen und werden in den nächsten Wochen noch ausbezahlt.

Einige haben ab 2024 mit diesem drastischen Schritt gerechnet, aber vermutlich nicht mehr 2023. Vor allem Tesla könnte das treffen, denn dort werden viele Autos in den letzten Tagen eines Quartals ausgeliefert. Vermutlich muss man heute auf diesen Schritt reagieren, da sonst viele Kunden ihre Bestellung stornieren werden.

Benötigt es den Umweltbonus für Elektroautos?

Die spannende Frage lautet jetzt: War das ein Fehler der Regierung? Absolut, denn es gibt viele Dinge, bei denen man sparen kann, die umweltschädlicher sind. Doch man geht nicht die Felder an, die wirklich einen Einfluss haben. Dieser Schritt wird die Nachfrage nach Elektroautos vermutlich noch weiter bei uns einbrechen lassen.

Ich bin zwar grundsätzlich dafür, dass der Umweltbonus endet, denn ich bleibe dabei und behaupte, dass sich die viele Marken diesen Bonus als Gewinn für ihre Elektroautos einkalkulieren, aber nicht so. Das ist kein gutes Ende, denn es sendet das falsche Signal. Man verärgert die Menschen, die bereit für den Wandel sind.

Es gäbe viele Subventionen, die man eher streichen könnte, sei es bei Flügen oder beim Diesel, aber hier trifft es Menschen, die für einen umweltfreundlicheren Weg bereit waren. Doch die Entscheidung wurde getroffen und damit muss man jetzt leben. Spannend wird also, wie die Autohersteller auf diesen Schritt reagieren.

Neuzulassungen von Pkw im Jahresverlauf 2023 nach Marken

Smart 1 Brabus Heck

Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) mit alternativen Antrieben auf dem deutschen Automobilmarkt stiegen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,6 Prozent. Von den insgesamt 2.602.726 Pkw-Neuzulassungen waren 48,0 […]16. Dezember 2023 JETZT LESEN →


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  1. Tremonius 🍀

    Man kann lange darüber Streiten, ob und wie Sinnvoll diese E-Auto Förderung war.

    Natürlich hat die Regierung das Recht, diese Förderung auslaufen zu lassen. Die Chaotische Art und Weise, mit der die Prämie nun wortwörtlich über Nacht mal eben beendet wurde, geht aber gar nicht! Man muss sich auf das gegebene Wort einer Regierung verlassen können! Die E-Autos sind momentan einfach noch zu teuer. Viele, die sich trotzdem ein E-Auto bestellt haben, können es sich nur mit der Förderung leisten. Wenn diese nun wegbricht, werden sehr viele Kunden ihre Bestellung stornieren und – wenn überhaupt – einen neuen Verbrenner bestellen – oder das alte Auto noch länger fahren.

    Es wäre eigentlich die Aufgabe des Klimaschutzministers, dafür zu sorgen, dass der Umstieg in Richtung Elektromobilität attraktiver gemacht wird. Das könnte man, indem etwa das Dienstwagenprivilleg (übrigens auch eine Subvention, über die man trefflich streiten kann) künftig nur dann gewährt wird, wenn der Wagen über einen alternativen Antrieb verfügt. Auch die Subventionierung von Diesel könnte man schrittweise beenden. Diese Subventionen, die dem Klima eher schaden, werden beibehalten. Eine Förderung von E-Autos nicht. Lieber wird die Vergangenheit subventioniert als die Zukunft.

    Wer über Nacht wortbrüchig wird und Förderungen im handstreich beendet, hat auch das allerletzte Vertrauen in seine Handlungsfähigkeit verspielt. Auf das gegebene Wort eines Ministers wird man bei dieser Regierung nicht mehr Vertrauen können.

  2. Holzkopf 🪴

    Bin gespannt ob die (effektiven) Preise jetzt steigen oder nicht

  3. Felix 🔅

    „Man verärgert die Menschen, die bereit für den Wandel sind.“
    Und die genug Geld für den Wandel haben. Denn selbst mit Förderung war ein eAuto nichts für Leute mit kleinen bis mittleren Einkommen, zumindest wenn es mehr als ein Dacia Spring werden sollte oder man sich Leasing durch die Prämie schön rechnen konnte.

    Insofern gut dass es nun vorbei ist und diese Steuergeldverschwendung aufhört.

  4. Carlo 🌀

    Gut so, fehlt nur noch Firmenwagen Subvention abzuschaffen. Dann würden wir eine Menge Steuern sparen.

    1. Christian 💎

      Glaubst du wirklich das dann was wo anders, sinnvoll eingesetzt wird?

    2. René H. 🔅

      Na ja, die privaten Nutzer ihrer Dienstwagen würden dann viel mehr Steuern zahlen. Auch die Absetzbarkeit von Firmenwagen als Betriebsausgaben könnte man streichen – dann zahlen auch Unternehmen mehr Steuern. Als Ausgleich könnte die Regierung natürlich die Steuersätze senken… 🤣

      1. Felix 🔅

        Wenn wir schon dabei sind, wieso nicht gleich die Entfernungspauschale streichen?🥸 Wer fährt schon betrieblich oder beruflich herum. Und das absetzen der tatsächlichen Kosten für die betrieblich gefahrenen Kilometer, daran kann man sich doch nicht stören, ansonsten kann man gleich alle Betriebsausgaben und Werbungskosten streichen.

  5. Christian ☀️

    Hallo,
    einige trifft das wirklich "hart" und die haben sicherlich das Geld fest eingeplant. Auch wenn es rechtlich immer "offen" war. Einige hatten die Zahlungen nie nötig.

    Fällt eigentlich auch der Herstelleranteil jetzt weg? Dazu habe ich nichts gelesen.

    Dennoch hat der Bonus im Rückblick immer auch einen Nebengeschmack. Wir erinnern uns alle an das Bafa-Karussel. (Führte dazu, dass der Nachbar fleißig und alleine weiterhin in seinem BMW X7 saß und nach einem halben Jahr Standzeit immer die Teslas verjubelt hat)

    Persönlich habe ich die Wahl zur Arbeit zu kommen mit Fahrrad oder Auto.
    Hätte mich eher gefreut noch mehr Anreize zu haben mit dem Rad zu fahren, als mir ein neues Auto zu kaufen. Bin trotzdem Rad gefahren. Aber das hätte für die Umwelt und Gesundheit noch mehr gebracht, da mal anzusetzen.

    1. René H. 🔅

      Der Herstelleranteil ist Teil der Umweltbonus-Regelung, müsste also wegfallen.
      Das Bafa-Karussell war wohl der Hauptgrund, warum der BEV-Bestand 2021/2022 viel langsamer gewachsen ist, als es durch die Neuzulassungen hätte sein müssen.

  6. Kölner 🌟

    Wurde auch Zeit, dass die Steuern der Vielen, nicht für die Mobilität der Wenigen Priviligierten die es gar nicht nötig hätten verwendetet werden.
    Genauso wie die EEG Umlage war das eher eine Umschichtung von unten nach oben.
    Wenn es darum ginge die CO2 Emissionen zu senken, wäre ein allgemeines Tempolimit die sinnvollere Maßnahme.
    6,7 Millionen vs. 730 Tausend Tonnen (2022) im Jahr Ersparnis.
    https://www.tagesschau.de/wissen/klima/tempolimit-autobahnen-studie-101.html
    https://www.elektroauto-news.net/news/co2-einsparpotential-e-autos
    Aber im Autolobbyland Deutschland nicht machbar. :-(

    1. Hans 🌟

      „Die Steuern der vielen für die Privilegien der wenigen“.

      Demnach müsste die Subventionierung für Dienstwagen ebenfalls enden. Große, teils sehr teure Autos werden dort erheblich subventioniert.

      1. Kölner 🌟

        Klar, oder man hätte dort Elektroautos zur Pflicht machen sollen, ohne Subvention.
        Da hätte man jetzt die 5fache Menge an E-Autos auf der Strasse.
        Aber nicht in dieser Welt, eine Krähe hackt ja nicht der anderen das Auge aus.

    2. m1x ☀️

      Wie so oft landet das Geld bei den Falschen. Die Subventionen waren bis 40k ok. Wer sich ein Auto >40k leisten kann, benötigt keine Unterstützung mehr. Das hat mal wieder nur die Taschen der Auto Konzerne gefüllt, denn bei teureren Autos ist der Gewinn höher. Und wieder einmal sieht man, wie unglaublich mächtig die Autolobby ist. Diese Politik ekelt mich mittlerweile extrem an.

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