Das Umweltbundesamt hat Vorschläge erarbeitet, um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Diese sind – kurz gesagt – knallhart, aber vermutlich wirklich in der Form nötig.
Publikationen des Umweltbundesamts stoßen in der Politik und bei so manchem Interessenverband oft nicht auf Gegenliebe. Das dürfte vor allem, daran liegen, dass die Vorschläge der zentralen Umweltbehörde der Bundesrepublik Deutschland in der Bevölkerung schwer zu vermitteln sind. Sie bedeuten teilweise erhebliche Umbrüche und das Ablegen von Gewohnheiten.
Auch der Verkehr ist (nicht nur) in Deutschland einer der größten Verursacher von Treibhausgasen. Um den Anforderungen des Pariser Klimaschutzabkommens und dem Ziel des Bundes-Klimaschutzgesetzes für 2030 gerecht zu werden, muss der Verkehr in Deutschland laut Umweltbundesamt seine Treibhausgasemissionen bereits in den kommenden Jahren schnell und drastisch mindern.
Kraftakt, um Klimaziele im Verkehr zu erreichen
Wie kann das vollzogen werden? Dazu hat die Behörde acht Bausteine für ambitionierten Klimaschutz im Verkehr erarbeitet. Und die haben es in sich. Um nur einige Punkte zu nennen:
- keine Neuzulassung von Pkw mit Verbrennungsmotor ab 2032 / 2035
- Umgestaltung der Kfz-Steuer: Bonus-Malus-System
- Aufbaus einer Oberleitungsinfrastruktur für Autobahnen
- Energiesteuer für Diesel, damit entfällt auch das Dieselprivileg
- Abbau von Subventionierung von Dienstwagen
- Abschaffung der Entfernungspauschale
- CO₂-Preis mindestens verdoppeln
- auf allen Straßen eine Pkw-Maut
- CO₂-Komponente für bestehende Lkw-Maut
- Tempolimit von 120 km/h auf Autobahnen
- Tempolimit von 80 km/h außerorts
- Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts
- Bahn wieder zuverlässig und attraktiv machen
- Umweltschädliche Subventionen für Luftverkehr abbauen
- Nationale Quote von Elektrofahrzeugen
- Rad- und Fußverkehr stärker fördern
- u. v. m.
Die Maßnahmen der vorgestellten Bausteine können laut Umweltbundesamt in Summe die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors um zusätzlich rund 36 bis 47 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente im Jahr 2030 reduzieren.
Alle Details und eine vollständige Übersicht aller Maßnahmen findet ihr u. a. in diesem PDF des Umweltbundesamtes. Entsprechende Quellen bzw. Belege und Berechnungen für die Forderungen sind jeweils verlinkt.
Noch sind das wie gesagt alles Vorschläge und die Vergangenheit hat gezeigt: auch wenn die Ausarbeitungen des Umweltbundesamtes korrekt waren, wurden sie noch lange nicht politisch umgesetzt. Wie es diesmal laufen wird? Schwierig zu sagen. Mit der Umwelt kann man nicht verhandeln, ohne entsprechende Mehrheiten aber gewisse Dinge auch nicht bewegen.
Eines sollte jedoch klar sein: Ohne Einschnitte und gewisse Mehrbelastungen werden die Ziele der Klimaschutzabkommen wohl kaum erreichbar sein.