Philippe Rogge, der neue Chef von Vodafone Deutschland, hat mit dem Handelsblatt über die aktuelle Krise des Unternehmens und den geplanten Neustart gesprochen. Dem Vorhaben fallen auch Arbeitsplätze zum Opfer.
Vodafone will in Deutschland 1300 Vollzeitstellen abbauen, vor allem in Verwaltung und Management, um das Unternehmen „schlanker und schlagkräftiger“ zu machen. Der neue Deutschland-Chef Philippe Rogge plant einen „Neustart“ und will bis zu 400 neue Stellen in den Bereichen Technik und Netzbetrieb schaffen.
Außerdem will Rogge überflüssige „Fettpolster“ wie Softwarelizenzen oder Beraterverträge abbauen. Sein Ziel ist es, Vodafone als vertrauenswürdigsten Telekommunikationsanbieter in Deutschland neu zu positionieren und „das Tarifdickicht zu lichten“.
Rogge prognostiziert dabei im lesenswerten Interview einen langwierigen Veränderungsprozess und will die alte Giga-Kultur des Unternehmens „ausschwitzen“.
Vodafone hat jahrelang zu viel versprochen
Seiner Meinung nach hat das Unternehmen jahrelang zu viel versprochen und zu wenig gehalten. Sein Ziel ist es, die Kunden schnell mit jemandem zu verbinden, der ihnen wirklich hilft und ihre Probleme löst. Rogge will das Tarifwirrwarr entschlacken und treuen Altkunden nicht mehr das Gefühl geben, dass es besser ist, alle paar Jahre den Anbieter zu wechseln.
Rogge steht vor einer Herausforderung: Die aktuellen Geschäftszahlen zeigen, dass es dem Unternehmen schlecht geht. Im letzten Quartal sanken die Service-Umsätze im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent. Zudem gingen 25.000 Kabelkunden verloren.
Um die Lage zu verbessern, muss Rogge die Kosten senken und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs kommt. Für solche Vorhaben wurde das Wort Mammutaufgabe geschaffen.