Zukunft von Volkswagen: So will VW wieder die Nummer 1 werden

Martin Meiners

Zu teure Elektroautos, Software-Probleme zum Start der ID-Flotte, nicht mehr die Nummer 1 der Welt und schon gar nicht bei Elektroautos, der Einkauf einer neuen Plattform für Audi, die Volkswagen AG kämpft derzeit mit dem Wandel der Branche.

Vor allem VW als Aushängeschild musste viel Kritik einstecken und daher hat man sich von Herbert Diess getrennt und Thomas Schäfer auf den Posten gesetzt. Der soll den Karren jetzt aus dem Dreck ziehen, was eine Mammutaufgabe für VW ist.

Volkswagen: Der Plan für die VW-Zukunft

Im Gespräch mit Autocar hat der Chef von Volkswagen, der das Ruder vor etwa einem Jahr übernommen hat, exklusiv verraten, worauf es jetzt ankommt. Viele Dinge sind bereits kommuniziert worden und so sieht der Plan für die Zukunft aus:

Die Automobilbranche verändert sich schneller als erwartet, so der Chef von VW, und das Tempo wird in den nächsten Jahren noch anziehen. Wer nicht mithalten kann und an alte Technologien glaubt, der wird das Rennen langfristig verlieren.

Volkswagen: Das Problem der hohen Preise

Ich bin gespannt, wie sich die Strategie von Volkswagen unter Thomas Schäfer ab 2024 entfaltet, denn die aktuellen Ankündigungen wurden größtenteils unter dem Vorgänger beschlossen. Die Entwicklung in dieser Branche dauert ein paar Jahre.

In meinen Augen sind vor allem die Kosten bei VW das große Problem geworden, da einige Marken den Fokus auf Wachstum bei Elektromobilität gelegt haben. Und da kann man nicht mithalten, wenn man die gleiche Qualität (oder sogar eine noch schlechtere) zu höheren Preisen anbietet. Der Fokus auf Gewinnmarge ist falsch.

Das heißt nicht, dass Volkswagen kein Geld verdienen soll, aber es ist vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, um die Gewinnmarge zu steigern, während Tesla und die Konkurrenz aus China auf Wachstum setzen. Wir haben bei den Smartphones gesehen, wie sowas ausgeht. Und ein Auto wechselt man nicht ganz so häufig.

Vor allem der neue VW ID.3 hat mir gezeigt, dass Volkswagen nicht mithalten kann, denn ca. 50.000 Euro für die Kompaktklasse (mit guter Ausstattung, klar) sind zu viel. Da wildert man im Gebiet des weltweit meistverkauften Autos (Tesla Model Y).

Ja, andere Kategorie, aber genau, andere Kategorie. Ein Hatchback sollte wirklich nicht so viel wie ein großer SUV kosten. VW baut nämlich durchaus gute Autos (die Software ist mittlerweile auch okay, nicht gut, aber okay), sie sind nur zu teuer.

Volkswagen: Die alten Denkmuster bei VW

Und man muss weg von alten Denkmustern. Die GTX-Flotte ist zum Beispiel für viele Performance-Fans unattraktiv geworden, da es im Vergleich zur Konkurrenz deutlich weniger Leistung gibt. Wir leben eben nicht mehr im GTI-Zeitalter. Ein VW ID.3 GTX darf also ruhig mit einem Audi e-tron GT mithalten – das muss er sogar.

Knöpfe und ein hochwertiger Innenraum sind ein Anfang, reichen aber nicht, wenn Volkswagen die Transformation erfolgreich meistern möchte. Ich bin mir noch nicht sicher, ob Oliver Blume und Thomas Schäfer die alten Denkmuster ablegen werden.

Dieses Beispiel kann man übrigens auch auf die Software anwenden, denn wieso gibt es für die neuen Elektroautos von Audi und Porsche eine bessere „Premium Software“. Das passt im Jahr 2023 nicht mehr. Doch ich glaube, dass man das erkannt hat, denn Android Automotive kommt jetzt auch für andere VW-Marken.

Und noch ein letzter Punkt: Geschwindigkeit. Mehr Power für GTX-Modelle, Knöpfe auf dem Lenkrad, Android für VW selbst, das darf und muss in Zukunft alles etwas schneller gehen. Doch das ist am Ende natürlich nur meine Meinung zum Thema.

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