Studie: Bezahlen mit Bargeld immer noch am schnellsten

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Eine aktuelle Studie hat Zahlungsmethoden in Supermärkten untersucht und dabei festgestellt, dass man mit Bargeld am schnellsten ist.

Achja, das gute alte Bargeld. Dank einer Studie der Deutschen Bundesbank und des Handelsinstitutes EHI wird es aktuell mal wieder von vielen gefeiert. Grund: Die Studie kam zum Ergebnis, dass die Barzahlung „noch immer das schnellste und kostengünstigste Zahlungsmittel“ an der Ladenkasse ist.

Studie: Moderne Methoden? Fehlanzeige

Knapp 22 Sekunden gehen beim Bezahlen mit Bargeld drauf, wer mit Karte und PIN-Eingabe zahlt, der benötigt knapp 7 Sekunden länger. Falls dann auch noch eine Unterschrift benötigt wird, sind es sogar 16 Sekunden mehr. Und wie sieht es mit kontaktlosem Bezahlen wie zum Beispiel Apple Pay aus?

Dies wurde noch nicht berücksichtigt.

In einer Simulation (!) sind die Autoren der Studie davon ausgegangen, dass bei Beträgen bis 25 Euro, bei denen keine PIN-Eingabe benötigt wird, nur knapp 15 Sekunden benötigt werden. Bei Summen über 25 Euro kam die Simulation aber auf stolze 30 Sekunden, womit sie wieder länger als Bargeld benötigte.

Bei den Kosten für den Handel kam man übrigens zum Ergebnis, dass Bargeld und Kartenzahlen in etwa gleich teuer sind. Kreditkarten sind aber dann doch die teuerste Methode. Die Unterschiede sind aber zu vernachlässigen.

Studie: Aufbau darf kritisiert werden

Eine Studie, die viele jetzt in ihrer Ansicht bestätigen wird. Das gute, alte und schnelle Bargeld. Bezahlen via Apple Pay, was bei mir keine 10 Sekunden an der Kasse dauert, wird ignoriert. Die Basis der Studie waren 3000 Bezahlvorgänge in 15 Geschäften, was meiner Meinung nach keine gute Grundlage ist.

Wenn man sich die Zahl der Bezahlvorgänge und Geschäfte in Deutschland mal anschaut, dann sind n = 3000 für Bezahlvorgänge und n = 15 für Geschäfte doch sehr niedrige Werte. Der Zeitraum (Sommer/Herbst 2017) ist auch zu lange her. Und Simulationen in Studien dürfen auch kritisiert werden.

Wie will man die Bezahlvorgänge außerdem vergleichen, man hat ja nicht jedes Mal die gleiche Summe. Ein Betrag wie 7,47 Euro benötigt mit Bargeld länger, als beispielsweise glatte 5 Euro. Welche Summen und Lebensmittel hat man für die Studie ausgewählt oder war das am Ende vollkommen egal?

Für mich sind das zu wenige Stichproben, ein zu alter Zeitraum und da keine aktuellen Bezahlmethoden wie Apple Pay und Google Pay berücksichtigt wurden, stelle ich auch denn Sinn der Studie infrage. Was will uns die Bundesbank damit sagen? Handelt es sich hier womöglich um Lobbyarbeit?

Ich weiß es nicht, aber egal welche Summe bei mir im Aldi aufgerufen wird, wenn ich meine Apple Watch ans Terminal halte, dann ist nach ca. 3-5 Sekunden der Bezahlvorgang abgeschlossen. Nehmen wir nur 100 solcher Vorgänge mit in die Studie auf, sie würden das Ergebnis massiv beeinflussen.

[quelle]Quelle Tagesschau[/quelle]


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