Studie zum Bezahlen im Handel

Paypal Google Pay

Es gibt mal wieder eine neue, doch recht interessante Studie zum Bezahlen im Handel. Beachtet werden sollte dabei der Auftraggeber.

In dieser Woche ist eine im Auftrag von PayPal durchgeführte repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa erschienen, die das Bezahlverhalten der Deutschen untersucht. Die Ergebnisse sind durchaus interessante und passen bestens in diesen Blog.

Ihr solltet allerdings bei solchen Studien stets bedenken, wer der Auftraggeber ist. Zwar sind die gelieferten Daten brauchbar und sicher auch repräsentativ, aber sie sind eben auch nur ein Ausschnitt der Realität, die – in diesem Fall – PayPal, ganz gut ins Bild passt. Nun aber zu den Ergebnissen.

Einkaufen im stationären Handel

Beim Einkaufen im stationären Handel bekommen bargeldlose Bezahlmittel wie Kreditkarte oder Girocard den Vorzug vor Bargeld. 54 Prozent der Befragten geben an, beim Einkaufen überwiegend bargeldlos zu zahlen. In der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen liegt dieser Anteil mit 67 Prozent noch höher.

71 Prozent der Befragten wissen bereits vor dem Bezahlen, ob sie mit Bargeld oder bargeldlos zahlen werden. Für mehr als zwei Drittel ist diese Entscheidung von der Höhe des Betrages abhängig. Entsprechend empfinden die Befragten es regelmäßig als störend, wenn sie mit Bargeld zahlen müssen, da nur diese Möglichkeit angeboten wird.

Erstens möchten Verbraucher unabhängig davon, wie viel Bargeld sie dabei haben, auch spontan einkaufen können. Zweitens antworten knapp zwei Drittel der Befragten, dass sie selbst entscheiden möchten, wie sie bezahlen. Insbesondere bei Ämtern und Behörden, in Restaurants und öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Straßenbahn stört es sie, dass ihnen diese Entscheidungsfreiheit fehlt, wenn sie ausschließlich mit Bargeld zahlen können.

Der Blick in die Zukunft

Beim Blick in die Zukunft zeichnet die Forsa-Umfrage ein ambivalentes Bild. Die überwiegende Mehrheit der Befragten ist sicher, dass in den nächsten fünf Jahren in Deutschland seltener mit Bargeld bezahlt werden wird. Knapp 80 Prozent sind dieser Ansicht.

Befragt nach ihrem persönlichen künftigen Bezahlverhalten, geben jedoch lediglich 43 Prozent an, in den nächsten fünf Jahren seltener mit Bargeld zu bezahlen als heute. Mit 51 Prozent geht etwas mehr als die Hälfte davon aus, Bargeld genauso häufig einzusetzen wie heute.

Entsprechend halten fast zwei Drittel eine Entwicklung zum bargeldlosen Alltag nicht für wünschenswert. Besonders in der Altersgruppe ab 50 Jahren ist diese Meinung mit über 70 Prozent stark verbreitet.

Girocard etabliert

Mehr als 80 Prozent geben an, die Girocard als Bezahlart regelmäßig zu nutzen. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten gibt an, neuen Zahlungsmitteln gegenüber aufgeschlossen zu sein, wenn diese sich über eine gewisse Zeit bewährt haben. 42 Prozent bleiben auch dann bei ihren bevorzugten Zahlungsmitteln, wenn die Auswahl an Optionen zunimmt.

Männer stehen neuen Zahlungsmitteln allerdings mit 57 Prozent offener gegenüber als Frauen, die sich selbst zu 48 Prozent als aufgeschlossen gegenüber neuen Optionen sehen.

Mobile Payment noch in den Kinderschuhen

Noch nicht etabliert hat sich das sogenannte Mobile Payment, also das Bezahlen mit dem Smartphone im Ladengeschäft. Besonders deutlich wird dies daran, dass zwar neun von zehn Befragten ein Smartphone besitzen, jedoch nicht einmal jeder zehnte Smartphone-Besitzer bereits im Ladengeschäft damit bezahlt hat: Das trifft nur auf sieben Prozent zu

Auch hier liegt der Männeranteil mit zehn Prozent höher als der Frauenanteil mit lediglich vier Prozent. Bei der Frage nach der Bereitschaft mobil zu bezahlen zeigen sich ebenfalls deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Insgesamt können sich 40 Prozent der Befragten vorstellen, mit dem Smartphone an der Ladenkasse zu zahlen, jedoch nur 30 Prozent der Frauen gegenüber knapp 50 Prozent der Männer.

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Info

Methodik: Forsa befragte 3.213 Personen in ganz Deutschland, etwa 200 pro Bundesland, zwischen 18 und 69 Jahren. Die Befragung fand zwischen dem 14. November und dem 7. Dezember 2018 statt. Befragungsmethode: Online-Befragung im forsa.Omninet Panel sowie computergestützte Telefoninterviews (CATI) anhand eines strukturierten Fragebogens.


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