Freemium: Die Pest für Smartphones oder Win-Win-Situation?

Gastbeitrag

Immer häufiger hört bzw. liest man die Aussagen mit folgendem Inhalt: „lieber hätte ich paar Euro bezahlt und das volle Spiel bekommen„. Währenddessen gibt es jeden Tag mehr Freemium-Spiele für iOS, Android und Windows Phone. Aber warum? Gibt es eine besondere Motivation oder einen Zwang für den Entwickler, sein Spiel kostenlos bereitzustellen und den Umsatz durch In-App-Käufe zu generieren? Wird das Modell die Industrie des mobilen Gamings ruinieren oder boomen lassen? Gibt es Freemiums für mobile Plattformen, die eurer Zeit wert sind?

Diesen spannenden Fragen möchte ich diesen Artikel widmen.

Was?

Freemium (in Spielebranche auch Free-To-Play genannt, später F2P) ist ein am Ende des 20. Jahrhunderts erfundenes Modell zur Verbreitung der Inhalte. Man bekommt ein Produkt kostenlos und kann es zum Teil nutzen. Für die Premium-Funktionen muss man aber hinblättern. Zudem bekommt man meistens Werbeeinblendungen und ein nettes Angebot, auf Premium aufzurüsten, aufs Auge gedrückt. In Spielebranche gibt es in jüngerer Zeit zudem immer mehr Produkte, wo es gar keine Möglichkeit gibt, ein Premium-Account zu erwerben. Stattdessen muss man stets eine erfundene Währung für eine vom Staat anerkannte kaufen, um diese dann für die entsprechenden In-Game Goodies auszugeben. Der Prozess nennt sich neuerdings In-App-Kauf oder IAP (von Englischen “In-App-Purchase”.

Während das Modell sich auf dem PC-Spielemarkt schon lange bewährt hat (ein der ersten Free-to-Play Spiele war das im Jahr 1999 erschienenes “Neopets” und stellte ein Online-Tamagotchi dar) und durch Zynga`s Farmville extrem populär geworden ist, sind die mobile F2P Spiele erst in letzten 3 Jahren gängig geworden. Und wenn die erste Welle solcher Games überwiegend Famville-Klonen waren, so gab es später auch richtig interessante und aufwändige Spiele, die das Modell genutzt haben. Die Farmville-Spieler lassen wir vorerst aus (Idioten muss man nicht suchen,die melden sich von selbst).

So sieht es aus…

Viel interessanter sind die normalen Spiele der letzten Jahre, die üblicherweise über 5 Euro kosten würden, aber als kostenlose F2Ps erschienen sind. Und davon gibt es sehr viele: Von sinnlosen aber dennoch fesselnden Actions wie „Temple Run“ oder „Minion Rush“ bis hin zum durchdachten und hollywoodreifen „DeadTrigger 2“. Mittlerweile gibt es so viele F2Ps, dass man auch als eingefleischter Spieler kein Geld ausgeben muss. Oder doch?

Wie?

Lassen wir uns das verfügbare Angebot kategorisieren. In Früheren Entwicklungsphasen konnte man die Spiele mit IAPS für Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter unterscheiden: So zum Beispiel konnte man in einem Spiel für das Geld eine coole neue Karre erwerben, und in einem anderen konnte man mehr Munition oder Lifes kaufen. Heute gibt es aber überwiegend die hybriden Typen: Man kauft sich die Spielwährung und kann diese unter der beiden Güterarten verteilen. Deswegen ist es sinnvoll, alle F2Ps in in Gruppen nach der Qualität und nicht der Art der Umsetzung des Modells aufteilen.

Gruppe 1: Schlechte Spiele – Schlechte F2P-Umsetzung

In diese Gruppe gehören all die dummen und uninteressanten Spiele a-la Farmville, die zwar kostenlos sind, aber ohne Weiteres unspielbar sind. Was wirklich beängstigend ist, wie viele Menschen solche spiele feiern und bei entsprechenden App Stores gut bewerten, obwohl so gut wie jede Wochen eine neue Meldung gibt, dass ein weiteres Kid damit “väterliches” Konto gesäubert hat (Beispiel 1, 2, 3). Der Grund darf daran liegen, dass die Entwickler meistens bekannte und beliebte Figuren bzw. Themen nehmen: Wer gibt schon für Simpsons („Tapped out“) oder Ice Age („Village“) nicht paar Euros aus?

Mach was dagegen: Liest du eine neue Meldung solcher Art, geh sofort in AppStore, lade das Spiel herunter und gebe 1-Stern-Bewertung ab. Solche Abzocke muss nicht sein!

Jep, sowas gibt es auch!

Gruppe 2: Gute Spiele – Schlechte F2P-Umsetzung: Pay2Win

Es spielt sich genau so gut, wie es aussieht … Aber nicht lange!

Es gibt mittlerweile Spiele, die an sich sehr gut sind, aber durch das gewählte Monetarisierungsmodell verdorben sind. Dazu gehören zum Beispiel solche Titeln wie “Blood and Glory: Legend” von Glu Mobile. Das Spielt macht Spaß, sieht sehr gut aus und lässt den Spieler bis zum gewissen Moment problemlos spielen. Ab einem Punkt sind die Gegner dann so stark, dass selbst ein erfahrener Profi keine Chance hat. Diese Strategie nutzt Glu Mobile weit und breit: Es gibt kaum ein Spiel dieses Entwicklers, das auch in fortgeschrittenen Levels ohne IAPs spielbar ist.

Auch Gameloft-Spiele wie „Dungeon Hunter“ sind von diesem Schimmel befallen (hier auf Deutsch nachlesen).

Man muss sagen, dass es doppelt so nervend ist, wenn man dem Spiel schon einige Zeit und Cash gewidmet hat, und dann merkt, dass es um eine Abzocke sich handelt. Zum Beispiel wird das oben genannte Spiel “Blood And Glory:Legend” erst gegen das Ende unspielbar: Die Entwickler nutzen den Ehrgeiz der Gamer gnadenlos aus.

Gruppe 3: Gute Spiele – Mittlere F2P-Umsetzung: PlayMore2Win

Das ist bei Weitem die größte Gruppe. Hierzu gehören all die Spiele, die auch ohne Geld spielbar sind, aber sehr viel Mühe und Zeit nehmen, wenn man sie ohne Bares spielt. Es gibt zahllose Beispiele: Battle Run, Hunted Hollow, Heroes of Order and Chaos. Wenn Du viel Zeit mitbringst, dann bekommst Du auch eine gute Portion Entertainment. Zwar wird es ab und zu langweilig, aber die Pausen wirken heilend.

Gruppe 4. Gute Spiele – Gute F2P-Umsetzung: Easy2Win.

Ehrlich gesagt, solche Spiele gibt es kaum. Mittlerweile habe ich nur folgende Spiele aufgedeckt: Dead Trigger 1&2 – wilde Dinge. Die besten Zombie-Shooter in App-Läden. Während der erste Teil schon etwas älter ist, hat der zweite die moderne Grafik, spannende Kampagne und sogar die Schwierigkeitsgrad-Option – Luxus für ein F2P Spiel.

Der einzige Nachteil ist die Länge: Ich bin kein Hardcore-Gamer, dennoch habe ich das Spiel wirklich schnell durchgespielt. Plants vs. Zombies 2 – der Nachfolger des monsterkill Strategiespiels über den ewigen Krieg zwischen Pflanzen und Zombies. Es gibt an jeder Ecke etwas zu kaufen: Man kann ein Level mit dem Bargeld überspringen, eine zusätzliche Pflanze oder auch ein PowerUp erwerben.

Allerdings ist es so, dass wenn man das erste Spiel durchgespielt hat und ein wenig Erfahrung hat, wird man auch ohne Cash gar keine Schwierigkeiten hier haben. Ein wahrer Schatz, auch wenn er den Akku extra schnell leersaugt.

Action ist bei PvZ 2 angesagt!

Shadowgun: DeadZone – ist eine Fortsetzung des schon Klassiker gewordenen Spiels Shadowgun. Das erste Spiel beeindruckte mit Grafik, das zweite mit dem Konzept: Es handelt sich um einen Multiplayer 3D-Person-Shooter (bekannt durch Gears of War). Und meiner Meinung nach ist es das beste Online-Ballerspiel für mobile Plattformen. Zwar ist das Game schon über 1 Jahr alt, aber es gibt immer noch keine bessere Alternative. Die F2P-Umsetzung ist auch lobenswert: Während man bestimmte Boosters kaufen kann, die die Geschwindigkeit oder andere Parametern stärken, sind diese für die nicht zahlenden Spieler nicht kritisch. Die Skills zählen hier viel mehr, als das Geld, wobei das Geld Skills unterstützt. Man kann auch ein Premium-Account erwerben, mit dem man schneller an XP und Spielgeld kommt. Das Spiel hat durch Updates viele neue Maps und Waffen bekommen – ein Muss für einen mobile-Gamer.

Real Racing 3 – ist das beste Rennspiele auf der mobilen Plattformen. Punkt. Na ja, Auslassungspunkte…. Das Spiel hat eine kontroverse F2P-Umsetzung: Die kostbare Spezialwährung kann man nicht nur für die neuen Autos ausgeben, sondern auch für die Beschleunigung des Reparaturprozesses, der nach dem Rennen vonnöten ist und schon eine gute Stunde dauern kann. Genau Dies ist der Grund der schlechten Bewertungen in App-Läden. Was manche Rezensenten aber nicht wissen: Warten muss man nur am Anfang des Spiels – sobald man mehr als 4-5 Autos hat (je nach Erfahrung des Spielers bis zu einer Stunde Spielzeit), kann man so gut wie unterbrochen spielen. Zudem gibt es “Steuerungshilfen”, die Nichts anderes als Schwierigkeitsoptionen darstellen.

Solche Grafik bekommt man umsonst. Vorausgesetzt: Hi-End-Gerät.

Alle diese Spiele sind kostenlos und ohne IAPs vollständig spielbar. Ich hoffe wirklich, dass es immer mehr Spiele gibt, wo dem Spieler die Wahl überlassen wird, ob er zahlen will oder nicht. Und wenn Ihr ein Spiel findet, dass euch zusagt und zudem kein Geld kostet, aber dennoch spielbar ist, scheut euch nicht, einige IAPs zu tätigen. Ihr helft nicht nur dem Entwickler, Ihr leitet in gewissen Massen die Industrie. Es ist zudem bemerkenswert, dass alle erwähnten Spiele lange Zeit unter Top-“Erfolgreichsten” Apps der jeweiligen App-Läden waren. Das zeigt in erster Linie, dass Menschen nicht nur Geld ausgeben, wenn sie dazu gezwungen sind, sondern weil es so mehr Spaß macht/Einfacher ist.

Sondergruppe: Endless Runner

Es gibt derzeit so viele Runner-Spiele, dass sie eine weitere Gruppe bilden. Nach dem Erfolg des ersten Runners “Cannabalt” hat jeder auf den Markt konzentrierter Entwickler schnell gemerkt, wie das Geld sich am einfachsten verdienen lässt: schöne Maskottchen, abwechslungsreicher “Track” und unterschiedliche Herausforderungen. Zwar war der Erstling Spiel nicht kostenlos, die berühmtesten Titeln aber schon: Temple Run, Minion Rush, Subway Surfers, Sonic Dash – sie alle sind kostenlos und bieten IAP. Da ich als traditioneller Gamer den Sinn solcher Spiele überhaupt nicht nachvollziehen kann, werde ich die Beurteilung dieser Gruppe lieber sein lassen.

Sondergruppe: Auf-den-Sack-Gänger

Das sind die Spiele, die aus der Reihe tanzen. Solche Konzepte entstehen immer dann, wenn der Entwickler oder eher der Publisher wegen der Geldgier nicht mehr klar denken und handeln kann. Diese Spiele sind an sich nicht kostenlos, allerdings gibt es innerhalb des Spiels auch die IAP. Ein schlechtes gutes Beispiel dafür ist Asphalt 8. Das Spiel kostete zuerst nur ein Euro.“Ein Schnäppchen“ – denkt der Käufer. „Nicht“ – sage ich. Im Spiel gibt es mehr zu kaufen, als zu Gewinnen. Man kommt zwar mit sehr viel Fleiß weiter, aber das Spiel wird monoton, wenn man kein Cash mehr reinpumpt.

Die Situation wurde vor kurzem nachgebessert: Das Spiel ist mittlerweile kostenlos. Dies löscht aber den bitteren Nachgeschmack nicht. Ein anderes Beispiel ist „Need For Speed: Most Wanted“. Das Spiel kostet 4,49€ – ziemlich fetter Preis für ein Handy-Spiel. Aber wenn man das Spiel startet, wird der Spieler mit einem “Sonderangebot” begrüßt. Als ich es spielte, war es ein Porsche für nur 5,99€ *Frech*. Man muss allerdings sagen, dass in diesem Fall es eher ein Cheat-Code fürs Geld ist, und kein typischer IAP: man kommt auch ohne Dieses weiter.

Dass die Entwickler aber vom Cheat-Code-Modell weggehen, finde ich ausgesprochen schade: Die Spiele verlieren somit das gewisse Etwas – Killer Code von Mortal Kombat kenne ich noch auswendig.

Warum?

Der dritte und der letzte Abschnitt des Artikels ist der Analyse der Ursachen der Verbreitung dieses Phänomens gewidmet: Um den wahren Grund für F2P-Hysterie herauszufinden, muss man etwas tiefer graben.

Grund 1

Social Gaming: Lass dich nicht verdummen.

Der erste Grund liegt auf der Oberfläche: Zynga. Die Gründer dieses Start-Ups sind über die Nacht zum Millionären geworden, und der Name ist mittlerweile ein Synonym für die F2P Browser-Spiele geworden. Das Unternehmen hat bewiesen, dass die Menschen gerne Geld für kostenlose Spiele ausgeben. Folgende Zitat braucht keine Erklärung:

„Zynga wurde im Januar 2007 gegründet (…)der Umsatz lag 2010 bei 850 Millionen Dollar (…) Einnahmen erwachsen (…) aus dem Verkauf virtueller Währungen“. (c) Wikipedia

Diese Firma hat als erste den Drang der Menschen zum “sozialen” Spielen erkannt und ausgenutzt: Sich gegen eigenen sozialen Umfeld in einem Wettbewerb zu bewähren ist genau so natürlich wie essen und trinken und gehört zur üblichen Charaktereigenschaften. Und um diese Möglichkeit dem Spieler zu gewähren, braucht man einen stets laufenden Server mit regelmäßigen Updates – eine Aufgabe, die eine Einmalzahlung kaum meistert.

Fazit: Die Ausgaben für die Instandhaltung der sozialen Spiele sind durch kleine Einmalzahlungen kaum denkbare Lösung: IAPs.

Grund 2

Die Spiele für Smartphones sind jung. Obwohl es schon lange Zeit Spiele für Windows Mobile und Symbian gab(u.A. auch N-Gage), wurde der eigentliche Markt für Smartphonespiele von Apple im Jahr 2008 durch die Eröffnung des AppStores erschaffen. Die meisten erfolgreichen Spiele waren kausaler Art: „Angry Birds“ und andere Mini-Spiele sind von einem Tag auf den anderen angesagt geworden. Deren Preis war ausgesprochen niedrig, die meisten Spiele kosteten unter 3 Euro (es gab einige Ausrutscher wie Rolando, die aber bald reduziert wurden), was sowohl aus Entwickler Perspektive, als auch aus Käufer Perspektive leicht zu erklären ist: Auf der Entwicklerseite stehen die niedrigen Kosten der Entwicklung, auf der Kundenseite der niedriger Nutzen (Das Spielen aus Zeitvertreib).

Schön und gut, aber die Zeit steht nicht still, und die Handys wurden rasch zu Spielmaschinen mit Quad-Core CPUs , zudem kamen noch stärkere Tablet PCs . Die steigende Rechenkraft erlaubte immer bessere Spiele zu entwickeln, und es folgten solche schönen Titeln wie „Dungeon Hunter“ oder „Real Racing“. Solche Spiele haben das mobile Gaming neu definiert: Die Grafik der Konsolen aus vorletzter Generation, komplexe Spielmechanik – sowas war für mobilen Gaming völlig neu. Doch es gibt ja immer zwei Seiten der Medaille: Die steigende Qualität der Spiele hat den direkten Einfluss auf die entstehenden Kosten. Manche aktuelle iOS, Android oder WP Titeln sind fast genau so gründlich wie die 50 Euro teuren Konsolen-Brüder.

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Aber nicht nur die Entwicklungskosten spielen da eine Rolle. Was macht man, wenn man gutes Produkt zu verkaufen hat? Richtig, man setzt Marketing ein, und es kostet alles anderes als wenig. So zum Beispiel drehten die Jungs aus ZeptoLabs zur Veröffentlichung des Nachfolgers des Klassikers „Cut the Rope“  eine ganze Reihe “Om Nom Stories”, und das in Movie-Qualität. So mussten auch die Preise ansteigen. Nur die Kunden wollten nicht zahlen: Ein Spiel für Smartphone bleibt ein Spiel für Smartphone. Die Konsequenzen wären für jeden Manager vorhersehbar – sinkende Verkaufszahlen der „teuren“ Spiele, steigende Anzahl der Raubkopien. Der einzige Ausweg für die komplexeren, aufwändigeren Spiele stellt dabei das F2P-Modell dar: der Eintrittsbarrieren sind eliminiert und jeder Spieler zahlt das, was er für nötig hält. Und es hat sich tatsächlich gelohnt: obwohl die meisten Spieler ohne IAPs auskommen (zum Beispiel bei dem gehypten „Candy Crush Saga), gibt es eine Schar mehr oder weniger wohlhabenden Spielern, die Unmengen an Geld fürs Spielen ausgeben und somit die Tragkraft für die anderen übernehmen.

Diese Erscheinung migrierte erfolgreich aus den PC-MMORPG Spielen, wo man solche Spieler “Whales” (engl. für Wale) nannte. Diese kleine Gruppe hat die Verteilung der Ausgaben für F2Ps komplett verzerrt: Laut der Statistik gibt im Schnitt jeder Spieler 14$ für ein Freemium-Spiel aus (Prooflink) Zudem, IAPs machen süchtig: 56% der Spieler, die jemals IAP für ein Spiel genutzt haben, nutzen es wieder. (Quelle)

Merke: Wenn die Zahlungsbereitschaft für ein Spiel solcher Qualität 3 Euro ist, dann liegt ein Marktversagen vor.

„Whales Theory“ in action.

Somit ist der 2. Grund: Diskrepanz zwischen der Preisvorstellung und dem Preis – das Marktversagen. Lösung: IAPs mit Umorientierung auf „Whales“.

Grund 3

Aber es gibt auch einen weiteren Grund. Und dessen Name ist Android. Sein größter Vorteil ist gleichzeitig sein größter Nachteil – die Offenheit. Während iOS nach der Manier einer Konsole vor der Installation einer Raubkopie gemoddet werden muss (Jailbreak, Cydia), so lässt Android wie ein Windows-PC die Installation der Apps auch ohne eines AppLadens zu, und zwar auf eine sehr einfache Weise. Gerade dieses nette Feature, die das Leben der Entwickler einfacher machen sollte und andere AppLäden als Android Market (später Play Store) zulassen sollte, hat insbesondere bei den Spielen die Piraterie gefordert.

Wie der Publisher des zuerst normalen und später F2P Hits „Dead Trigger“ mitteilte, lag die Piraterei bei Android für dieses Spiel bei 80% – eine beachtliche Zahl (Quelle).

Android – der Anführer der Piraten.

Die Notlösung der Entwickler war zuerst das werbefinanzierte Modell, das von Google nett angeboten wurde. Dies bewährte sich aber nur als ein halb ausreichende Lösung: Viele Gamer haben AdBlocker genutzt, aber auch ohne dieser Hinderung brachte ein Banner nicht genug Geld, um ein Spiel zu entwickeln. In erster Zeit haben viele Entwickler sich mit iOS zufrieden gegeben. langsam mussten allerdings auch die treusten iOs-Entwickler auf Android schielen, weil das Betriebssystem explosionsartig wuchs. Somit ist Freemium für viele die einzige Lösung geworden, die sowohl den Erfolg von Android auszunutzen ließ, als auch vor Piraten schützte.

Was wir festhalten: Der 3. Grund sind die Raubkopierer, in der größten Maße, die der Androidwelt.

Fazit

Das Modell Freemium ist für die Welt der mobilen Spiele nicht mehr neu. Laut einigen Analysen überstieg der Umsatz der F2Ps den der normalen Spiele schon im 2011, und die Tendenz ist monoton steigend. Eins ist jetzt schon klar: Das Modell hat sich als gewinnbringend gewährt. Aber ob die Lage für die Spieler sich dadurch verschlimmert? Meine Antwort ist ein klares Jein!

Man kann so lange meckern und rumnörgeln wie man will. Man kann aber auch stets neue Spiele ausprobieren. Und ich garantiere – auch unter F2Ps gibt es gute Spiele. Ich bin fest davon überzeugt, die Kraft, die Industrie auf das richtige Gleis zu lenken, liegt in jedem einzelnen Spieler. Deswegen lautet die Message dieses Artikels folgendermaßen: Lade herunter, spiele und bewerte! Freemium ist nicht schlecht, sondern anders!

Und was hast du zu diesem Thema zu sagen? Magst du F2Ps oder findest du sie eher nervig?

P.S.-Frage: Seid ihr überhaupt an mobilen Spielen interessiert? Was haltet ihr von Spielereviews hier bei mobiFlip?


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