Kamera des iPhone 4S im Urlaubseinsatz

Gastbeitrag

Es wird in den letzten Jahren viel über die Qualität von Smartphone-Fotos gestritten. Zum einen gibt es das Lager derer, die Handy-Fotos für Spielerei halten und  unterhalb einer Spiegelreflexkamera (SLR) nichts gelten lassen. Und dann gibt es jene, die grundsätzlich  die steigende Qualität der Smartphone-Kameras anerkennen und schätzen lernen, sich dann aber oft Wortgefechte liefern, welche Cam denn nun die beste sei. Da wird um Megapixel, Blendenwerte, Linsenanzahl, Sensorgrößen, Bildstabilisatoren, Blitztechniken und ähnliches gerungen und vierteljährlich ein neuer Kandidat aufs Siegertreppchen gehoben.

Ich persönlich halte die Kamera eines Smartphone nicht für das wichtigste Element eines solchen Geräts, freue mich aber, wenn sie recht brauchbare Fotos produziert. Eine sehr gute Cam wäre aber für mich kein besonderer Kaufgrund, schon  gar nicht, wenn dadurch das Gerät dicker wird oder die Foto-Optik aus dem Gerät herausragt. Ich habe eine gute Kamera im Handy immer als „nice-to-have“ empfunden und geplante Fotos lieber mit meiner Prosumer-Nikon geschossen.

Beim letzten Griechenland-Urlaub wollte ich aber Gewicht im Koffer sparen und auch am Urlaubsort nicht immer mit einer klobigen Kamera herumlaufen. Also entschied ich mich, die Digitalkamera zuhause zu lassen, um das Smartphone zum Fotografieren zu nutzen. Doch meine Frau intervenierte und bat mich, doch die große Kamera mitzunehmen, was ich dann auch tat. Kurzum: Sie wurde in den zwei Wochen niemals aus dem Koffer genommen.

Es haben sich für mich mehrere Vorteile der Smartphone-Cam herauskristallisiert: Sie ist ausgesprochen handlich und kann selbst in kurzen Shorts verstaut werden, sie ist ohnehin immer dabei, sie ist schnell einsatzbereit, sie hat einen sehr großen Speicher für Fotos, der Akku hält lange durch, die Fotos sind Geo-getagged, man kann zudem die Fotos per WLAN (im Hotel oder Internet-Kaffee) bei einem Cloud-Dienstleister sichern (als Backup, falls das Handy verloren geht, ausfällt oder gestohlen wird), man hat Sonderfunktionen, wie HDR oder Panorama, zur Verfügung und man kann die Bilder mit Apps weiterbearbeiten und auch direkt sharen, wenn man möchte.

Nun, alles gut und schön – aber….

Wie steht es um die Qualität?

Ich habe für die Fotos mein iPhone 4S verwendet. Das Smartphone ist zwar nicht mehr ganz aktuell aber für meine Zwecke vollkommen ausreichend. Es hat 64 GB Speicher und eine 8 Megapixel Kamera mit F2.4 Blende und Full-HD-Videofunktion. Bei hellem Sonnenschein, wie man ihn in auf griechischen Inseln kennt, gibt es erwartungsgemäß wenig Probleme für eine Smartphone-Kamera. Allerdings können sich die harten Schatten als Schwierigkeit erweisen, da man entweder dort oder aber im hellen Himmel „Zeichnung“ verliert. Da muss man gegebenenfalls per Fingerzeig auf dem Display ausprobieren, welche Belichtung den besten Kompromiss darstellt. Wenn alles nichts hilft, dann einfach mal die HDR-Funktion austesten – da gehen dann zwar die Kontraste etwas zurück aber dafür behalten die hellen, wie die dunklen Bildbereiche Zeichnung.

Sobald es dunkel wird, merkt man natürlich der Kamera die eher geringe Lichtempfindlichkeit an. Aber auch das ist meistens zu verschmerzen. Mit dem monochromen Rauschen im Bild kann ich recht gut leben, da man auch bei lichtempfindlicherem Film das Korn erkennen kann. Verwackelte Aufnahmen mag ich natürlich weniger aber da kann man sich u.a. damit behelfen, dass man einfach eine kleine Serie schießt und die unscharfen Bilder aussortiert.

Was ich am Ehesten vermisst habe, war der optische Zoom meiner Nikon– man lernt aber schnell, mit der Einschränkung zu leben und den Bildausschnitt  anders zu wählen. Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen der 8 MPx-Cam des iPhone 4S sehr zufrieden. Ich habe alle Situationen, die mir wichtig waren, in guter Qualität einfangen und konservieren können und die entstandene Diashow macht als einstündiger HD-Film mit griechischer Musikuntermalung auch ein gute Figur.

Fazit

Für viele Anwendungszwecke, wie z.B. Urlaubsfotos, reicht meines Erachtens eine gute Smartphone-Kamera völlig aus. Und es muss auch bei den Smartphones keines der ganz aktuellen Spitzenmodelle sein, um erträglich gute Fotos machen zu können. Natürlich schießen  Lumia 925 und  iPhone 5S technisch noch bessere Fotos, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen – aber unbrauchbar sind deswegen die Bilder meines 4S nun auch nicht gerade. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis meines Experiments und werde  beim nächsten Urlaub die große Kamera gleich zuhause lassen.

In meinem Flickr-Album habe ich einige Fotos zusammengestellt, damit sich jeder selbst ein Bild von der (meines Erachtens) technisch brauchbaren Qualität der Fotos machen kann. Die Bilder sind nicht nachträglich optimiert worden.

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