Vodafone Funkantennen-Abbau: Erfahrungen zur Sonderkündigung

Vodafone

Vor einigen Jahren wechselte ich von O2 zu Vodafone. Damals gab es einfach ein tolles Angebot für mich und ich musste zuschlagen. Nach dem Wechsel stellte ich dann auch fest, dass ich mit Vodafone deutlich besseren Empfang in meiner Gegend hatte und auch der Internet-Speed war schneller als gewohnt. Das können sicher viele auch von O2, E+ oder der Telekom in anderen Gegenden behaupten und ist natürlich auch völlig in Ordnung. Worum es mir in diesem Kommentar geht ist auch gar nicht direkt die Netzwahl, sondern ein später auftretendes Problem und es liest sich wie folgt …

Ein paar Tage vor Weihnachten 2015 stellten wir in der Familie fest, dass wir in der Wohnung häufiger den Hinweis „nur Notrufe“ bis maximal 1 Strich Empfang auf drei verschiedenen Handys angezeigt bekamen. Wie vor 10 Jahren auf die Terrasse oder ganz nah ans Fenster gehen brachte wieder ein bisschen mehr Empfang, aber das kann es ja nicht sein, oder? Da es wie gesagt auf mehreren Endgeräten der Fall war, durfte ein Fehler auf dem Handy ausgeschlossen sein. Bis zu diesem Moment würde ich den Empfang mit der Schulnote 2 bewerten. Drei von vier Balken Empfang und ohne WLAN mindestens HSPDA (+).

Zu unserer Konstellation: 

  • Familienmitglied 1: Huawei P8 bei MobilcomDebitel (Vodafone)
  • Familienmitglied 2: Galaxy Note 4 bei Otelo (Vodafone)
  • Familienmitglied 3: LG G4 bei Vodafone in einem Business Rahmenvertrag

Wie es halt so ist, wartet man 1 bis 2 Tage ab, da ja auch nur ein kleines Problem seitens des Netzbetreibers vorliegen hätte können. Danach startete ich die ersten Anrufe bei der Vodafone (Business) Hotline. Mir wurden interessante Dinge empfohlen wie ein Neustart des Telefons und meine Leitung/Nummer würde zurückgesetzt werden und dergleichen. Ein Hinweis, dass das Problem mit mehreren Endgeräten bestünde, wurde erstmal gepflegt ignoriert.

Einige Tage vergingen und das Problem bestand weiterhin. Jetzt versuchte ich es mit dem Twitter-Support von Vodafone und wurde angenehm überrascht. Das Team hier leistet wirklich tolle Arbeit und hatte mir sogar an Weihnachten geantwortet und mir ein paar Tipps gegeben usw. Wie sich mittlerweile herausgestellt hatte, war die Lösung bzw. der Grund aber auch damit noch nicht aufgeklärt.

Wieder gingen einige Tage ins Land und es häuften sich die Situationen, an denen man eben merkt, dass kein Empfang da ist und man ihn aber gebraucht hätte. Eine Möbellieferung hätte angekündigt werden sollen, aber komischerweise war ich nicht erreichbar, das alte Sofa hätte abgeholt werden sollen (über FB verschenkt) und auch da war ich komischerweise nicht erreichbar…

Der nächste Tweet war fällig. Dieses Mal bekam ich dann endlich die tatsächliche Erklärung präsentiert.

Ein Pachtvertrag einer Mobilfunkantenne für meinen Heimatort (Blaustein) wurde nicht verlängert und deshalb musste die Antenne abmontiert/deaktiviert werden!

WOW! Das so etwas tatsächlich in der heutigen Zeit passieren kann? Keinen anderer Platz gefunden? Nichts? Leider nein. Informiert wird der Kunde darüber aber natürlich auch nicht. Zahlen kann man also brav weiter, auch wenn die erbrachte Leistung schwer eingebrochen ist.

Nun wurde mir vom Business-Team auch eine monatliche Vergünstigung für einen bestimmten Zeitraum angeboten. Hier muss ich noch einmal sagen, dass ich in einem Rahmenvertrag stecke und allein deshalb gar nicht erst weitere Schritte überlegt hatte und das Angebot dankend angenommen habe. Aber es blieben ja noch die beiden anderen Verträge. Für mich klingt das alles danach, es mit einer Sonderkündigung zu versuchen. Jahrelang top Empfang und dann auf unbestimmte Zeit plötzlich keinen mehr – das geht einfach nicht …

Otelo (eine Marke der Vodafone GmbH)

Ihre Nachricht haben wir erhalten und Ihr Anliegen geprüft. Leider finden wir aber keinen Spielraum für ein vorzeitiges Vertragsende.

Woot?! Ich habe noch eine freundliche Mail hinterher geschickt, ob das denn tatsächlich so sein kann – aber bis zum jetzigen Zeitpunkt keine Reaktion mehr darauf erhalten. Meine Kündigung wurde mir aber zum 10.10.16 in der ersten Mail gleich bestätigt. Das ist prima, denn verlängert hätte ich den Vertrag sicher nicht mehr.

MobilCom Debitel

Hier gestaltet es sich ein wenig anders und umfangreicher. Da Mobilcom Debitel Anbieter für mehrere Netze ist, muss ich ja gar nicht auf einer (Sonder)Kündigung rumreiten. Deshalb von mir der Gedanke, ob der Vertrag einfach zu einem Telekom-Vertrag umgestellt werden kann? An der Hotline wurde ich dann darauf verwiesen, dass dies kein Problem sei, auch der Vertrag nicht verlängert würde und mir ein entsprechendes Formular zugesendet werden würde.

Heute kam dann dieses Formular an und es stechen einem sofort einige Dinge ins Auge:

  • Saftige 30 EUR Gebühr für einen Netzwechsel
  • Vertragsverlängerung für 24 Monate (!)
  • Bisherige mühsam verhandelte Rabatte verfallen
  • Neue Vertragskonditionen

Ist das nicht nett? Ich habe kein Netz mehr (bekomme bezahlte Leistung nicht mehr!) und frage nach, ob ich statt der Kündigung eventuell einfach nur „intern“ wechseln dürfe und soll dafür noch extra bezahlen. Ich habe aus diesem Grunde nach dem Erhalt des Schreibens noch einmal die Hotline bemüht und wurde nach einem Rückruf folgendermaßen aufgeklärt, dass das nur ein Standardschreiben wäre und der Wechsel so verlaufen würde:

  • Wechsel ohne Gebühr
  • Keine Vertragsverlängerung
  • Tarifkonditionen bleiben genau so bestehen

Das hätte man zwar auch anders regeln können, in dem solche Dinge gleich gar nicht erst im beiliegenden Schreiben gestanden hätten, aber sollte der Wechsel tatsächlich zu den nachträglich abgeänderten (und von mir auf dem Schreiben extra noch einmal dazu geschriebenen) Konditionen ablaufen ist in diesem Fall ja alles prima gelaufen.

Update

Noch während ich diesen Artikel geschrieben habe, kam auch schon der zweite Rückruf von Mobilcom Debitel. Es ist nun doch tatsächlich das geschehen, was ich schon befürchtet hatte. Die freundliche Dame erklärte mir, dass Sie nun die richtige Ansprechpartnerin wäre und das von mir auf dem Fax zusätzlich erwähnte Kleingedruckte nicht angenommen werden kann. Sie wäre die richtige Person in der richtigen Abteilung und auch nur Sie hätte darüber Überblick was möglich wäre!

  • Wechsel ist kostenlos
  • Tarifwechsel muss durchgeführt werden
  • Ist nun doch eine Vertragsverlängerung, die ab jetzt wieder 24 Monate dauert (Vertrag lief erst ein knappes halbes Jahr)

Freche Geschichte. Man bekommt X angeboten, wird zurückgerufen, dass nun Y stimmt, ich rufe zurück und frage nach, ob das nicht hätte X sein sollen und bekomme das bestätigt. Wenig später dann wieder ein Rückruf, dass alles nur unter den Bestimmungen Z möglich ist und nur diese Person einen wirklichen Einblick in die Thematik habe. Alles vorherige ist praktisch null und nichtig. :/

Am Ende muss ich nun übrigens für ähnliche Vertragskonditionen 5,- EUR pro Monat mehr bezahlen. Gleicher Preis würde bedeuten, dass das Flatrate-Volumen nur noch 500 MB wäre. Man würde mich also großzügigerweise kostenlos zur Telekom portieren, aber ich muss am Ende 5 EUR pro Monat mehr bezahlen, um zu erhalten was ich ursprünglich hatte.

Update

Update 2:

Nachdem ich via Twitter noch einmal von MD angeschrieben wurde, ob man mir denn nun geholfen hätte, habe ich zurück geschrieben, dass ich nun mit dem obigen Sachverhalt konfrontiert bin und sich daran wohl nichts ändert. Mir wurde dann gesagt, ich solle mich via DM noch einmal melden. Gesagt – getan. Anschließend wurde mir gesagt, ich sollte das Thema doch bitte in ein Facebook-Formular (!) noch einmal eintragen und meinen Sachverhalt schildern. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass es vermutlich schon 20 Einträge in meiner „Akte“ über Anrufe, Mails, Tweets und sonstwas bei MD geben würde und so habe ich dann trotzdem auch hier noch einmal den obigen Sachverhalt angegeben.

Die Reaktion ein paar Tage später ist nun wie folgt:

Es bleibt soweit alles wie in den Zeilen zuvor geschrieben. Die Kosten des ursprünglichen Laufzeitvertags mit dem Netzbetreiber (Vodafone) müssen von MD getragen werden und deshalb müssen die Kosten des neuen Vertrags auch an mich weitergegeben werden. Andere Verträge (mit gleichen Konditionen bei der Telekom) gibt es nicht, deshalb kostet der Vertrag nun eben auch noch 5,- EUR mehr im Monat. Man kommt mir aber entgegen und ich bekomme 2,50 EUR monatlich gutgeschrieben.

Das beste an dem Antwortschreiben war der Satz:

Bitte haben sie auch Verständnis, dass wir den Wegfall einer Basisstation in Ihrem Wohnbereich nicht beeinflussen können.

Am liebsten würde ich darauf antworten:

Bitte haben Sie Verständnis, dass ich den bestehenden Vertrag nicht weiter bezahlen möchte, da ich nicht mehr zu Hause erreichbar bin.

Damit lasse ich das Thema nun ruhen. Ich habe einfach keine Lust mehr, alles noch 10mal irgendjemandem zu erklären und so freue ich mich über 2,50 EUR Gutschrift jeden Monat. Klingt doch toll, oder? Nein.

Diese Zeilen sollen nur meinen Ablauf zu ein und dem selben Fall bei drei verschiedenen Anbietern aufzeigen und müssen natürlich bei euch nicht exakt gleich ablaufen. Je nach Mitarbeiter bekommt der eine oder andere eventuell doch eine Sonderkündigung durch. Habt ihr auch schon einmal so etwas erlebt?


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