Volvo EC40 Langzeit-Test: Die Software

Seit einigen Wochen begleitet mich der Volvo EC40 im Alltag, ich habe euch hier die entsprechenden Details dazu verraten. Es fing zunächst mit dem Design und Platzangebot an und dann folgte die Elektromobilität, heute steht die Software an.

Dieser Punkt ist für mich in einem Auto genauso wichtig wie die der Rest, er hat teilweise sogar einen recht hohen Stellenwert. Und damit meine ich nicht nur die Software, welche die Elektronik steuert, sondern Infotainment, App und mehr.

Volvo EC40 Langzeit-Test: Die Software

  • Der Volvo EC40 hat ein sehr gutes und hochauflösendes Display hinter dem Lenkrad, es gehört für mich, wie auch beim Polestar 2, zu den besten auf dem Markt. Es zeigt alle relevanten Informationen an und Google Maps ist direkt integriert. In Zukunft würde ich mir zwar noch eine Anzeige für Medien (Song und Interpret) wünschen, aber grundsätzlich ist es sehr gut. Das große und hochkantige Display in der Mitte ist hingegen nur solide. Die Qualität des Displays ist okay, aber es ist für heutige Verhältnisse nicht das größte Display und hat einen recht dicken und billig wirkenden Rand (aus Plastik). Das geht besser und das bekommt man in einer Preisklasse darunter, da hätte man mit dem Facelift nachlegen dürfen. Über Hoch- und Querformat kann man streiten, ich finde beides okay (wenn das Display groß genug ist), bevorzuge aber das Querformat (zu dem jetzt übrigens Polestar wechselt, Volvo nicht).

Volvo Ec40 Fahrerdisplay

  • Bei der Bedienung und beim Aufbau findet man sich, wenn man mal ein Smartphone in der Hand hatte, schnell zurecht. Es wird alles über Touch gesteuert, aber es gibt auch noch Elemente, die physische Knöpfe haben, wie auf dem Lenkrad oder unter dem Display die Musiksteuerung. Die Klimasteuerung ist hingegen nur über Touch möglich, was nicht ganz optimal ist, daher habe ich das meistens über den Google Assistant geregelt.
  • Der in meinen Augen eine große Stärke im Auto ist, denn es ist einer der besten Assistenten auf dem Markt und Google baut mit Gemini im Hintergrund einen noch viel mächtigeren KI-Assistenten, der sicher auch bald in Android Automotive wandert. Das ist bei Volvo die Basis und es gibt die bekannten Apps von Google. YouTube, Maps, Spotify, Pocket Casts, es gibt eine große Auswahl an Apps und Diensten und Google baut die Kategorien immer weiter aus. Und je mehr Marken auf Android im Auto setzen (und es werden immer mehr), desto mehr Apps kommen dazu. Ich würde sagen, dass Google hier kaum noch einzuholen ist.
  • Doch Android Automotive ist nicht gleich Android Automotive und die Version im Volvo EC40 ist nicht mehr aktuell, es ist Android 12. Wir bewegen uns auf Android 15 in Autos zu, aber man merkt, dass die Hersteller hier deutlich langsamer als in der Smartphone-Welt sind. Doch es gibt Updates und mit einem wird Volvo ab 2025 einen Kritikpunkt von mir beseitigen, denn das UI sieht doch etwas altbacken aus. Im neuen Volvo EX30 und Volvo EX90 gibt es eine modernere Version und diese wandert nächstes Jahr auch auf ältere Autos.

Volvo Ec40 Display

  • Android Auto gibt es bei Google übrigens nicht, also die Version, die euer Smartphone spiegelt, man ist von der nativen Version im Auto überzeugt. Dafür gibt es Apple CarPlay, wenn auch leider nur kabelgebunden, was in dieser Preisklasse im Jahr 2024 und bald 2025 natürlich auch besser geht. Aber ich nutze ein Apple iPhone und die Kombination aus Android als native Version im Auto und CarPlay für mein gespiegeltes iPhone finde ich bis heute fast optimal.
  • Was hingegen nicht optimal ist, ist das fehlende Head-up-Display, was man auch nicht im Konfigurator hinzufügen kann. Damals ging das noch nicht mit Android Automotive, daher fehlte es bei den ersten Autos mit Google, aber mittlerweile geht es und aktuellere Modelle von Polestar oder Volvo bringen es endlich mit. Mit den Facelift-Versionen hätte man aber eigentlich auch bei diesen Modellen (also EX40 und EC40) ein Head-up-Display nachreichen müssen.

Volvo EC40 Langzeit-Test: Fazit zum 3. Part

In ein paar Tagen kommt noch ein Beitrag zu meinem perfekten Infotainmentsystem im Auto und Polestar und Volvo sind schon nah dran. Ich mag ein OS, welches man mit Apps erweitern kann und Android Automotive ist durchaus eine passable Basis.

Doch die Optik müsste aktualisiert werden (kommt), das Display in der Mitte wirkt mit dem dicken Rand etwas veraltet und ein Head-up-Display ist bei 50.000+ Euro (teilweise über 70.000 Euro) eigentlich Standard. Und Apple CarPlay kann man da auch kabellos nutzen, aber vielleicht geht das nicht, weil Google es verhindert.

Volvo Ec40 Fahrer

Die Basis von Volvo ist gut, solide, aber es gibt Luft nach oben. Vor allem, wenn man bedenkt, in welcher Preisklasse wir uns bewegen. Und der Aufwand wäre nicht groß. Etwas weniger Rand, weniger glänzendes Plastik, was verkratzt und jeden (!) Fingerabdruck zeigt und ein Head-up-Display und schon sind wir im Geschäft.

Die App von Volvo ist übrigens okay, man sieht Ladestand und kann Dinge wie die Klimaanlage steuern. Aber sie ist auch rudimentär, wenn es um Details geht (wie warm genau, wie lange wird gewärmt, wie stark soll die Sitzheizung aktiviert werden), dann hört es schnell auf. Sowas kann man aber mit der Zeit optimieren.

Kurz: Android Automotive hat sich zu einem guten OS in Autos entwickelt und Google erobert so langsam die Branche. Volvo war eine der ersten Marken, die voll auf Google setzten, was ich gut finde, aber mit dem Facelift und neuen Namen (der EC40 war vorher als C40 bekannt) hätte mehr im Innenraum passieren dürfen.


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