Xiaomi 12T Pro: Megapixel sind nicht alles

Xiaomi 12t Pro Kamera

Xiaomi präsentierte diese Woche die 12T-Reihe, mit der man den Snapdragon 8+ Gen 1 in Deutschland einführt und außerdem ist das Pro-Modell das erste mit 200 Megapixel von Xiaomi. Die Basis ist übrigens ein älteres Redmi-Modell aus China.

Nun, ich konnte schon kurz damit herumspielen, hatte aber bisher noch keine Zeit für einen Test. Mir sind in den ersten Tagen aber ein paar Dinge aufgefallen und ich frage mich: Wäre weniger nicht doch mehr? Ist die T-Reihe eigentlich überflüssig?

Xiaomi setzt auf Kamera mit 200 Megapixel

Ja, die Hauptkamera macht gute Fotos und wenn man sich Mühe gibt, kann man auch sehr detaillierte Fotos machen. Und die Kamera ist schnell, pfeilschnell. Doch sobald man die Hauptkamera verlässt, sieht es beim Xiaomi 12T Pro schlecht aus.

Die Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel ist maximal Durchschnitt und etwas, was ich von Geräten für etwa 500 Euro kenne. Und die dritte Kamera ist noch nicht einmal ein Zoom, das ist eine Makro-Kamera mit 2 Megapixel. Für mich sinnfrei.

Und Megapixel alleine sind auch nicht alles, die Kamera macht keine besseren Fotos, als das Samsung Galaxy S22 Ultra mit 108 Megapixel. Oder das Oppo Find X5 Pro mit 50 Megapixel. Oder auch das Apple iPhone 13 Pro mit 12 Megapixel.

Xiaomi macht noch mehr Abstriche

Und so geht es bei anderen Punkten weiter. Die Akkulaufzeit ist super und mit 120 Watt wird das Xiaomi 12T Pro extrem schnell geladen. Doch was bringen mir 5-10 Minuten weniger Wartezeit, wenn ein essenzielles Feature wie Qi komplett fehlt?

Ich habe noch nie eine Situation in meinem Leben erlebt, in der ich dachte: Mensch, die 10 Minuten weniger am Ladegerät sind entscheidend. Vor allem nicht bei der Laufzeit der heutigen Modelle, mit der man mittlerweile gut über den Tag kommt.

Was ich aber habe, sind Qi-Ladeplatten daheim, wo ich die Geräte bequem zum Laden auflege. Für mich sind 80 Watt + Qi eine bessere Kombination, als 120 Watt ohne Qi. Vor allem dann, wenn wir über ein Smartphone für 800 Euro sprechen.

Xiaomi verzichtet auf Dinge wie Qi, den Zoom oder eine IP-Zertifizierung, packt aber einen Prozessor rein, der sehr teuer ist. Ich habe mal bei Amazon geschaut, das Xiaomi 12 Pro kostet kaum mehr und bietet für mich das bessere Gesamtpaket.

Xiaomi und das alte „Billig-Image“

Das Xiaomi 12T Pro wirkt irgendwie lieblos und so, als ob man es eben auf den Markt bringt, damit man kurz vor Weihnachten noch ein Modell hat. Dabei gibt es mit dem Xiaomi 12 Pro ein sehr gutes Flaggschiff für 2022, das reicht doch aus.

Hinzu kommt, dass Xiaomi mit dem 12S Ultra ein sehr spannendes Flaggschiff in China verkauft. Hört doch auf gefühlt 100 Mal das gleiche Modell auf den Markt zu werfen und bringt lieber ab und zu ein paar Perlen. Und eine gute Update-Politik.

Xiaomi ist stark gewachsen, sie haben die Lücke von Huawei gefüllt. Gut, hätte ich auch so gemacht. Doch wenn man wirklich mal weg von diesem „Billig-Image“ will, was man 2019 so sehr betont hat, dann erwarte ich jetzt auch mehr von Xiaomi.

Nicht falsch verstehen, das Xiaomi 12T Pro macht bisher einen soliden Eindruck. Es ist gut verarbeitet, sieht gut aus, hakt viele Basics ab, aber es ist am Ende nur eine schlechtere Version des Xiaomi 12 Pro und dabei gar nicht mal so viel günstiger.

Wenn man solche Modelle auf den Markt bringt, von mir aus. Aber dann lasst den Snapdragon 8+ Gen 1 und die 200 Megapixel weg und macht das Gerät wirklich attraktiv beim Preis. Mit so einem Modell wird das „Billig-Image“ erhalten bleiben.

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