Baby Monitor AV – Herausforderung Cross-Plattform-App

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[Gastbeitrag] Die Idee, ein Babyphon mittels Smartphone nachzubauen ist nicht neu. Da jedes iPhone oder Android-Gerät mit Kamera und Mikrofon ausgestattet ist und zudem per Mail, SMS, Telefonanruf oder per WLAN mit der Außenwelt kommunizieren kann, gibt es eine ganze Reihe von Apps, die jungen Eltern dabei helfen, ihr einschlafendes Baby zu überwachen. Dennoch entschloss ich mich dazu, eine App zu entwickeln, die einiges anders und hoffentlich manches besser macht.

Zunächst einmal fällt auf, dass die meisten Apps entweder per Anruf auf ein anderes Telefon funktionieren oder lediglich den Ton übertragen. Ich wollte sowohl Audio als auch Bilder des Nachwuchses übertragen – und das nicht nur von Android zu Android, sondern auch zwischen einem Android und iOS-Gerät sowie zu einem Windows-PC oder Mac. Was sich eigentlich ganz selbstverständlich anhört, stellte sich bei der Entwicklung des ersten Prototyps als schwieriger heraus als gedacht. Nicht nur verdoppelt oder verdreifacht sich der Entwicklungsaufwand, nein, auch das Testen unter verschiedenen Telefonen, Tablets und Rechnern ist nicht zu unterschätzen.

Besonders knifflig war es, die Audio- und Bildkomprimierung auf den unterstützten Gerätetypen schnell genug zu machen. Hier half nur der Einsatz nativer C-Bibliothken und die Entwicklung entsprechender Schnittstellen. Im gesamten Projekt kamen vier Programmiersprachen zum Einsatz: Java, C, C# und Objective-C.

Baby Monitor AV ist bewusst simpel aufgebaut. Man startet die App entweder im Monitor-Modus, um das Baby aufzunehmen, oder im Beobachtungs-Modus. Das aufnehmende Gerät legt oder stellt man in die Nähe des Nachwuchses. Die Mikrofone heutiger Smartphones sind allerdings so gut, dass die Überwachung auch aus einigen Metern Entfernung geschehen kann. Dann stellt man nur noch die Empfindlichkeit des Mikrofons ein, ab der eine Übertragung an alle anderen Geräte gestartet werden soll. Dies kann auch im laufenden Betrieb von jedem angeschlossenen Gerät aus erfolgen. Für eine bestimmte Zeit werden dann der Ton sowie bis zu 4 Bilder pro Sekunde übertragen. Die Übertragung kann auch manuell aus der Ferne gestartet werden, indem man einfach auf den Play-Button drückt.

Da die App im eigenen WLAN läuft, ist es besonders wichtig, dass die verschiedenen Geräte sich auf Anhieb finden. Hier setze ich auf einen Broadcast, der auf voreingestelltem Port automatisch eine Verbindung herstellt. Nur in dem seltenen Fall, dass dieser Port im hauseigenen Netzwerk bereits anderweitig belegt ist, muss der Nutzer die Port-Adresse umkonfigurieren. Mittels der permanenten WiFi-Verbindung übermittelt die App auch den Batteriestatus, falls das Monitoring-Gerät nicht am Stromkabel angeschlossen ist, so dass der Benutzer rechtzeitig gewarnt werden kann.

Cross-Plattform entwickeln heißt auch Cross-Plattform veröffentlichen und vermarkten. Hatte ich bislang meine Apps immer zunächst für Android entwickelt und nach erstem User-Feedback dann auf iOS und Amazon portiert, so wollte ich diesmal alle Versionen gleichzeitig veröffentlichen. Schließlich ist es ja möglich, dass die Mutter ein iPhone besitzt, der Vater aber z.B. ein Android-Tablet. Also sollten alle die Möglichkeit haben, die App sofort herunterladen. Dies setzt einen wochenlangen Vorlauf von Einreichung bis zur Veröffentlichung der App voraus und daher deutlich mehr Planung. Bei künftigen Releases muss darauf geachtet werden, dass die App so weit wie möglich kompatibel ist mit Vorgängerversionen.

Die App ist nun bereits seit einigen Tagen in den Appstores von Google und Apple sowie in der Version für PC und Mac auf meiner Webseite erhältlich, so dass ich mich bereits mit Erweiterungsmöglichkeiten beschäftige: eine wird sein, bei Bedarf auch zu dem Kind sprechen zu können.

[appbox googleplay com.andruids.babyphone]

[appbox appstore 571672483]

Windows-Version Mac-Version

Autor: Benjamin-Mathis Ohloff

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