360 S7 Saug- und Wischroboter – die Xiaomi-Roborock-Alternative im Test

360 S7 Titel

Fans von Saugrobotern und China-Gadgets ist die Roborock-Reihe von Xiaomi sicherlich ein Begriff. Hierzulande weniger bekannt ist hingegen die Firma 360, die bereits 2017 mit ihrem 360 S6 gezeigt hatte, dass sie dem Platzhirsch unter den „China-Saugern“ durchaus Konkurrenz machen kann.

Wie sich das rund 400 Euro teure Nachfolgemodell S7 schlägt, erfahrt ihr in unserem Test.

Lieferumfang

  • 360 S7
  • Ladestation mit modularem Netzteil (inkl. EU-Stecker)
  • Wischaufsatz
  • Minion-Augen-Sticker

360 S7 (1)

Beim Zubehör gibt es keine besondere Überraschung. Neben dem Gerät selbst, befinden sich noch die obligatorische Ladestation, sowie der angepriesene Wischaufsatz mit im Karton. Ersatzbürsten, -filter oder weitere Wischtücher sucht man vergeblich. Die lassen sich allerdings zu nicht ganz günstigen Preisen nachkaufen.

Das absolute Highlight sind natürlich die aufklebbaren Minion-Augen, die dem Paket beilagen. ?

Technische Details und Verarbeitung

  • Durchmesser: 35 cm
  • Höhe: 10 cm
  • Gewicht: ca. 3,7 kg
  • Akku: 3200 mAh
  • Laufzeit: 90-120 min (Herstellerangabe)
  • Ladezeit: 3-3,5 Stunden
  • Maximale Stufenhöhe: 2 cm
  • Saugkraft (Max): 2000 Pa
  • Lautstärke: bis zu 65 dB
  • Fassungsvermögen: 0,57 L
  • Wassertank: 0,15 L
  • HEPA-Filter
  • Carpet Boost (Saugkrafterhöhung auf Teppich)
  • WiFi (2,4 GHz), mit App-Support (kompatibel zu Alexa)
  • LIDAR mit SLAM (Lokalisierung und Mapping)
  • Off-Limit-Areas (No-Go-Areas) per App einstellbar

Nicht nur namentlich ähnelt der 360 S7, als direkter Nachfolger des S6, dem Konkurrenten Roborock S6 von Xiaomi; auch optisch und technisch sind die Saugroboter vergleichbar. Da die Modelle von 360 allerdings eine ganze Ecke günstiger zu haben sind, hatte sich bereits der Vorgänger als veritable Alternative für Sparfüchse etabliert, die für möglichst wenig Geld einen Highend-Saugroboter ihr Eigen nennen wollten.

Zeitgleich zum S7 veröffentlichte 360 noch den günstigeren S5, der in der Hierarchie – trotz neueren Releasedatums – unterhalb des S6 angesiedelt ist, da ihm ein paar Features, wie etwa die Wischfunktion, fehlen.

Ein besonderer Dank geht an Gearbest für die Bereitstellung des Testsamples.

Technik und Sensorik

Im Gegensatz zum kürzlich getesteten Eufy RoboVac 15C MAX besitzt der 360 S7 ein LIDAR-System, erkennbar an dem aufgesetzten „Turm“. Mithilfe der rotierenden Laservermessungseinheit, einer Art optischem Radar, kann der Sauger die Räumlichkeiten in Echtzeit vermessen und kartografieren.

Der Abgleich der vorliegenden Daten mit den aktuellen Messergebnissen ermöglicht es dem Saugroboter, sich räumlich zu orientieren und auf unerwartete Hindernisse zu reagieren. Das Funktionsprinzip der simultanen Positionsbestimmung und Kartenerstellung wird SLAM abgekürzt.

360 S7 (11)

Zentral, vorne im Front-Bumper befindet sich noch ein Infrarot-Anti-Kollisionssensor. Auf der rechten Seite achtet ein nicht näher beschriebener Wallsensor darauf, eure Möbel beim Kantenabfahren möglichst nicht zu touchieren. Augenscheinlich arbeitet auch der auf optischer Basis.

Die obligatorischen Fallsensoren – vier an der Zahl – dürfen bei einem aktuellen Saugroboter natürlich auch nicht fehlen.

Zu guter Letzt wurde der LIDAR-Aufsatz noch mit einer physischen Kollisionserkennung ausgestattet, um ihn bei tiefen, potenziell unterfahrbaren Möbelstücken, wie etwa Sofas oder Betten, vor Beschädigungen zu schützen.

Einrichtung des 360 S7 – einmal Vollzugriff bitte!

Die Einpflegung des 360 S7 ins heimische Netzwerk geschieht über die im Appstore und Playstore erhältliche 360智能-App. Keine Angst, die Oberfläche ist komplett ins Englische übersetzt – zwar an vielen Stellen nicht grammatikalisch korrekt, aber zumindest verständlich.

Warum immer noch so viele, auch größere chinesische Firmen an den 3 Mark 50 für eine professionelle Übersetzung sparen, muss man nicht verstehen, aber es gibt Schlimmeres…

play.google.com

… und das offenbart sich direkt nach der Installation. Die App verlangt aus mir unerklärlichen Gründen Zugriff auf Kamera, Kontakte, Telefon, Speicher und Standort. Letztgenannte Berechtigung wird für die Einrichtung und Kommunikation des Saugroboters über das WiFi benötigt.

Da die App die SSID des Netzwerks auslesen muss und man allein anhand des WLAN-Namens ggf. schon den Standort des Users ermitteln könnte, wird die Location-Permission dafür zwingend verlangt. Die anderen Anfragen kann man getrost ablehnen.

360 S7 Screenshot Berechtigungen

Ein weiterer Negativpunkt: Der Sauger lässt sich ohne Online-Registrierung gar nicht nutzen. Das ist bei vielen Smart-Gadgets zwar mittlerweile Usus geworden; gut finden muss man es deswegen noch lange nicht.

Die Einrichtung selbst geht, sofern man die Standortberechtigung erteilt und die mobilen Daten vorab deaktiviert, reibungslos vonstatten. Zur Erstellung des Accounts werden lediglich eine Email-Adresse oder eine Telefonnummer, sowie ein Passwort benötigt. Der Sauger wird bei Befolgung der Anweisungen auch prompt erkannt und ins lokale WiFi integriert.

Funktionen und Nutzung der App

Über die beiden Knöpfe an der Oberseite des Roboters lassen sich die Grundfunktionen, also das Starten des Standard-Reinigungsprogramms, sowie das Zurückfahren zur Basisstation, aktivieren. Für alles andere benötigt man die App.

Die wirkt beim ersten Start zwar etwas überladen, glänzt dafür jedoch mit viele Funktionen. Nach kurzer Erkundungstour findet man sich auch relativ gut zurecht. In der Mitte sieht man die aktuell gewählte Karte, sofern der Roboter schon mindestens eine Runde gedreht hat. Obendrüber lässt sich einstellen, ob das komplette Areal, ein bestimmter Bereich oder einzelne Räume abgefahren werden sollen.

360 S7 Screenshot Gui

Darüber hinaus bekommt man in der Übersicht noch Informationen zur Raumgröße, sowie der gereinigten Fläche und der verstrichenen Zeit angezeigt.

Mapping

Beim Erstellen der Grundrisse, das on-the-fly beim Reinigen geschieht, erkennt die Software automatisch mehr oder weniger voneinander abgetrennte Wohnbereiche und weist ihnen Zimmernummern zu.

Die Karte lässt sich strukturell leider in keinster Weise händisch bearbeiten. Mein Wohn- und Essbereich wurde beispielsweise als zwei separate Räume erkannt, die ich gerne zusammenlegen würde.

360 S7 Screenshot Mapping

Auch Artefakte lassen sich nicht entfernen. Die Software vermutete auf Basis der Messungen z.B. einen weiteren Raum hinter der Spiegeltür meines Schlafzimmerschranks. Solche Fehler lassen sich ohne nicht-optische Korrelationsmessung (z.B. per Ultraschall) vermutlich nur schwer vermeiden. Aber ein nachträgliches, manuelles Entfernen des „Geisterraumes“ wäre doch wünschenswert gewesen.

Immerhin lassen sich per App „Block-off“-Areas bestimmen, die nicht befahren werden sollen – entweder absolut oder aufs Feucht-Wischen beschränkt. Das geschieht über frei skalierbare Rechtecke, die man auf der Karte platzieren kann. Rotation oder sonstige Formen sind allerdings nicht möglich.

Die zehn aktuellsten Maps werden automatisch online gespeichert und sind jederzeit abrufbar – zumindest theoretisch. Dadurch lassen sich auch verschiedene Etagen in einem Haus problemlos verwalten. Dass die Grundrisse meiner Wohnung auf chinesische Server hochgeladen werden, wenn sie auch einfach lokal auf dem internen Speicher des Roboters… ich drifte ab.

Der 360 S7 bietet selbstverständlich die üblichen Standardfunktionen, wie etwa die Adjustierung der Saugkraft, das Erstellen von Zeitplänen (einmalig oder repetitiv), die akustische Ortung oder auch einen RC-Mode, der die manuelle Steuerung des Roboters erlaubt.

Recht praktisch finde ich das „Intelligent zoning“, über das man nicht nur die zu reinigenden Räume auswählen, sondern auch direkt die Reihenfolge bestimmen kann, in der sie abgearbeitet werden sollen. Unter diesem Menüpunkt kann man den Zimmern auch gleich noch sinnvolle Namen zuweisen.

Ich hoffe, dass in Zukunft per Update noch ein paar mehr Bearbeitungsmöglichkeiten hinzukommen, um die zuvor beschriebenen, technischen Limitierungen und softwareseitigen Fehlinterpretationen korrigieren zu können.

„Cleaning makes me happy!“

Was gibt es sonst noch zum 360 S7 zu sagen? Sie kann sprechen. Ich bin normalerweise kein allzu großer Fan von sinnlos umherlabernden Smartgadgets, die nur reden, weil sie es können. Zumal oft irgendwelche depressiven, automatischen Sprachausgaben zum Einsatz kommen, die einfach nur nerven.

Die englische Stimme des S7 klingt jedoch freundlich und motiviert, auch deswegen, weil allem Anschein nach echte Sprachsamples verwendet werden. So erfährt man nicht nur, wenn es irgendwo hakt, sondern bekommt auch aktuelle Statusmeldungen, wie etwa, wenn die Reinigung beendet ist, der Roboter auf dem Weg zur Ladestation ist, der Modus gewechselt wurde und Ähnliches.

Gottseidank hat 360 auch daran gedacht, eine Option zur Lautstärke-Regelung mit einzubauen. So kann man die Stimme auf ein angenehmes Maß herunterregeln.

Trivia: Die chinesische Version ist ein völlig überdrehtes Manga-Girl – wem’s gefällt.

Reinigungsleistung

Mit dem Reinigungsergebnis bin ich unterm Strich sehr zufrieden. Der 360 S7 fährt in aller Regel zuverlässig und strukturiert alle erreichbaren Areale der Karte ab.

Dank des Live-Trackings und der Aufzeichnung der gefahrenen Route, erkennt man sofort, ob ein Teil ausgelassen wurde. Das passiert manchmal, wenn z.B. die Zimmertüren ungünstig stehen oder… weiß der Geier warum.

Da die Software aber, wie bereits erwähnt, auch das Saugen selbstdefinierter Zonen erlaubt, kann man den Knecht bei Bedarf binnen Sekunden zum zielgerichteten Nachsitzen verdonnern.

360 S7 Screenshot Block Off Area

Hochgerechnet dürfte der Akku im „Standard“-Modus für mehr als 100 m² ausreichen. Gemeint ist die zu reinigende Fläche, nicht die Wohnfläche. Das dürfte für die meisten Wohnungen oder Stockwerke in einem Haus ausreichen.

Im Vergleich zu den 5200 mAh des Roborock S6 ist der Energiespeicher des 360 S7 (3200 mAh) dennoch deutlich kleiner dimensioniert. Die Kapazität des Staubbehälter ist mit 570 ml hingegen gut 20% größer als die des Kontrahenten.

Alternativ stehen noch ein geräuschärmerer Quiet-Mode, sowie die kraftvolleren, aber auch lauteren Powerful- oder MAX-Einstellungen zur Verfügung.

Der Hersteller gibt eine Lautstärke von bis zu 65 dB an, was sich auf den MAX-Modus beziehen dürfte. Der Roborock S6 ist auf dem Papier mit maximal 58 dB um einiges leiser – zumindest in der Spitze. Ob sich die Modelle unter Realbedingungen tatsächlich derart stark unterscheiden, kann ich mangels eines Testexemplars nicht beurteilen. Als unangenehm laut empfinde ich den 360 S7 im „Standard“-Betrieb jedenfalls nicht.

Ein weiteres erwähnenswertes Feature ist der Carpet-Boost, der Teppiche automatisch erkennen und die Saugleistung entsprechend nach oben anpassen soll. Das klappte bei meinem Hochflorteppich ziemlich gut. Es dauert ca. 2-3 Sekunden bis der Turbo aktiviert wird; nach dem Verlassen des Teppichbereichs wechselt der Sauger automatisch zurück in den voreingestellten Modus.

360 S7 (16)

Etwas merkwürdig finde ich die Entscheidung, auf nur eine Seitenbürste rechts zu setzen. Auch Xiaomi verzichtet beim Roborock S6 auf eine beidseitige Bestückung.

Ich habe in der Küche mal testweise ein paar Haferflocken auf den Boden fallen lassen, als der Sauger gerade seine Bahnen zog und die wurden leider nur zum Teil Richtung Saugrohr manövriert. Einige Flocken kickte die Bürste geradewegs auf die gegenüberliegende Seite, die bereits gesäubert wurde. Ein linker Gegenspieler hätte die Ausreißer sicherlich einfangen können.

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Im Realbetrieb spielte das bei mir zwar keine nenneswerte Rolle, da ich für derartiges normalerweise nicht extra den Saugroboter aktiviere und der übliche Hausstaub nicht in der Form „rumgeschnipst“ werden kann. In anderen Haushalten mag das Verhalten aber möglicherweise ein Problem darstellen.

Wirklich beindruckt war ich von den Kletterkünsten des 360 S7. Der Hersteller gibt an, dass bis zu 2 cm Höhenunterschied überwunden werden können.

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Erstaunlicherweise schaffte es der Sauger sogar, die Füße meiner Schwingstühle zu erklimmen und auch dazwischen zu saugen. Die sind immerhin 1,9 bis 3,4 cm hoch. Wie man auf der Fotoreihe oben erkennen kann, hatte er sich einmal an der höchsten Stelle festgefahren, konnte sich aber mit viel Zeit und Mühe eigenständig wieder befreien.

Da der mehrere Minuten andauernde Hürdenlauf sichtbaren Materialabrieb am Unterboden zur Folge hatte, war das jedoch keine Dauerlösung. Zumal die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass er sich am Ende doch festfährt.

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Möchte man die Stühle nicht bei jedem Saugvorgang hochstellen oder aus dem Weg räumen, kann man an der entsprechenden Stelle, wie bereits erwähnt, kurzerhand eine Block-Off-Area definieren. Die lassen sich nämlich relativ unkompliziert erstellen und wieder löschen.

Positiv anzumerken ist außerdem, dass der 360 S7 sehr viel Eigeninitiative zeigt und lange versucht, sich selbst aus einer festgefahrenen Situation zu befreien, bevor er stehen bleibt und nach Hilfe ruft. Das hat zur Folge, dass die allermeisten Durchläufe ohne nerviges manuelles Eingreifen absolviert werden.

Mopping – einmal feucht drüberwischen

Immer mehr Hersteller statten ihre Reinigungsroboter mittlerweile mit einer zusätzlichen Wischoption aus. Bekanntermaßen konnten die bis dato nicht wirklich überzeugen. Der 360 S7 macht hier keine Ausnahme.

Prinzipiell arbeitet der einschiebbare Mopping-Einsatz mit einem Wasserbehälter von 150 ml Fassungsvermögen wie erwartet. Die gesamte Fläche wird einmal gleichmäßig feucht durchgewischt. Um die Reinigungsleistung zu verbessern, habe ich noch 1-2 Tropfen Neutralreiniger zum Wasser dazugegeben. Aber auch der hilft ohne mechanische Arbeit natürlich nicht, festgetrocknete Flecken oder Ähnliches zu lösen und zu entfernen.

Zudem funktioniert im Mopping-Modus die Teppicherkennung leider nicht wie gewünscht. Damit wird zwar geworben, da der Roboter für dessen Detektion aber erstmal komplett auf den eigentlich zu meidenden Bodenbelag drauffahren muss, ist das Feature hier relativ sinnlos. Es bleibt einem also nur die Möglichkeit, eine bereits eingangs erwähnte Mopping-Block-Off-Area zu erstellen, innerhalb derer zwar gesaugt, aber nicht gewischt werden darf.

Schwächen und Bugs

Auf ein paar grundlegende Dinge, wie herumliegende Kabel, sollte man beim Einsatz eines Saugroboters natürlich achten. Die wickeln sich gerne um die Hauptbürste und führen im besten Fall zur Abschaltung des Saugers, im schlechtesten zu einer zerstörten Leuchte oder Ähnlichem.

Ein weiteres leidiges Thema ist die Sonne. In unserem Test zum RoboVac 15C MAX hatte ich mich schon hinreichend zum wirren Verhalten des Roboters bei direkter oder indirekter Sonneneinstrahlung ausgelassen. Der 360 S7 lässt sich bei sonnigem Wetter und aufgezogenen Gardienen ebenso wenig sinnvoll betreiben.

Die durchs Fenster einfallenden Lichtkegel werden in irgendeiner Weise als Hindernisse angesehen – mutmaßlich durch die Fallsensoren ob des harten Kontrasts. Auch bei der allgemeinen Navigation gibt es sichtlich Probleme, wenn die Mutter aller Lichtquellen den Raum durchflutet.

Soweit nichts Ungewöhnliches.

Immer mal wieder Probleme macht allerdings auch die App bzw. die Kommunikation des Roboters mit selbiger und hierbei kann man die Schuld nun wahrlich nicht auf technische oder sensorische Limitationen schieben.

Während des Betriebs gab es bisher keine Aussetzer. Wenn der Haushaltshelfer allerdings mal eine Weile in der Ladestation stand und man ihn nach 1-2 Tagen wieder zum Arbeiten schicken möchte, kommt es ab und an vor, dass er einfach nicht mehr reagiert und stattdessen eine Fehlermeldung ausgegeben wird. Mit etwas Glück hilft dann ein komplettes Beenden der App; 2-3 Mal musste ich aber auch schon den Sauger selbst neustarten.

Einen ziemlich ärgerlichen Bug gab es zudem beim Abruf der gespeicherten Karten, die unter „Select Map“ zwar angezeigt, aber nicht geladen werden konnten. Es dauerte mehrere Tage, bis der Fehler behoben wurde. Wären die Daten einfach lokal auf dem Roboter abgelegt… das Thema hatten wir schon.

Alles in allem läuft die App zwar stabil, aber nicht so zuverlässig, wie man es von einem 400-Euro-Saugroboter eigentlich erwarten könnte. Ich hoffe, dass 360 software- und ggf. serverseitig noch nachbessert.

Fazit zum 360 S7

Featureseitig bietet 360 mit dem S7 einen absoluten State-of-the-Art-Saugroboter, mit hoher Leistung, akkuratem SLAM (Lokalisation und Mapping) mittels LIDAR, einem Wallsensor, der dafür sorgt, dass Kanten und Möbel größtenteils berührungslos abgefahren werden und umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten in der App.

360 S7 (5)

Hinsichtlich der Reinigungsleistung gibt es ebenfalls wenige Punkte, die man beanstanden könnte. Hochflorteppiche und selbst Hürden von 2 cm oder mehr stellen für den Saugroboter kein Hindernis dar. Das Mopping darf man hingegen nicht als ernsthafte Wischalternative sehen. Einzig die Designentscheidung, auf die linke Seitenbürste zu verzichten, halte ich für fragwürdig.

Das gewichtigste Manko ist die nicht wirklich ausgereifte Software und die nicht wegzuredenden Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, wenn man sich noch einmal vergegenwärtigt, welche funktional nicht notwendigen Berechtigungen die App eingangs fordert. Dazu kommt, dass zumindest die Grundrisse der Wohnung auf Server geladen werden, die keinen westlichen Datenschutzregeln unterstehen.

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Zusammenfassend kann ich eine eingeschränkte Kaufempfehlung für den rund 400 Euro teuren 360 S7 geben, sofern man damit leben kann, dass die App faktisch zum Teil eigentlich noch im Beta-Stadium ist.

Info

Aktuell erhält man den Saugroboter bei Gearbest im Flash-Sale für knapp 362 Euro inkl. Versand (Lager: EU).

Wertung des Autors

Patrick Jaus bewertet 360 S7 mit 4.0 von 5 Punkten.

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