Deutsche Händler fordern Verbot chinesischer Billigmarktplätze


Online-Händler aus China, die ihre Produkte zu extrem niedrigen Preisen auf dem deutschen Markt anbieten, sorgen bei deutschen Handelsunternehmen zunehmend für Unmut. Laut einer vom Digitalverband Bitkom beauftragten Studie sprechen sich 78 Prozent der befragten Händler für ein Verbot solcher Billig-Marktplätze aus.
Hauptkritikpunkte sind demnach Verstöße gegen geltendes Recht (92 Prozent) sowie potenziell gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe in den angebotenen Produkten (88 Prozent).
Die befragten Unternehmen sehen die Europäische Union in der Pflicht, stärkere regulatorische Maßnahmen zu ergreifen, um den europäischen Binnenmarkt zu schützen. 87 Prozent sprechen sich für eine generelle Verschärfung der Importregelungen aus.
Am häufigsten wird die Abschaffung der Zollfreigrenze von 150 Euro gefordert, da diese aus Sicht vieler Händler einen unfairen Vorteil für außereuropäische Anbieter darstellt.
Angespannte Lage durch geopolitische Entwicklungen
Neben dem zunehmenden Wettbewerb durch Billigimporte beschäftigt viele Händler auch die sich verschärfende geopolitische Lage. 47 Prozent geben an, bereits von Lieferschwierigkeiten betroffen zu sein. Als Reaktion wollen 33 Prozent ihr Produktsortiment verkleinern. 41 Prozent planen, außereuropäische Zulieferer durch europäische Anbieter zu ersetzen, um unabhängiger zu werden.
Die Einschätzung der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage ist bei vielen Unternehmen pessimistisch: Zwei Drittel (67 %) gehen davon aus, dass Deutschland am Beginn eines Handelskriegs steht. Diese Erwartung verstärkt die Forderung nach politischen und wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 505 Handelsunternehmen ab 10 Beschäftigten in Deutschland befragt. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 11 bis KW 19 2025 statt. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „In den vergangenen Jahren sind zunehmend chinesische Billig-Händler und -Marktplätze in Deutschland aktiv geworden. Wie beurteilen Sie die folgenden Aussagen in diesem Zusammenhang?“ und „Welche der folgenden Aussagen zur geopolitischen Lage treffen Ihrer Meinung nach zu?“.
Der deutsche Handel wird in einigen Jahrzehnten ohnehin komplett von den Chinesen übernommen sein.
Bei einigen europäischen Autobauern hat es schon vor einiger Zeit angefangen und das wird sukzessive so weiter gehen bis nichtmehr viel übrig ist.
Auch vor anderen Bereichen wird das nicht halt machen. MediaSaturn ist eines der ersten Beispiel, und eigentlich noch ein kleines. Die neue Seidenstraße ist auf dem Vormarsch und deutsche Reedereien kämpfen, um den Chinesen den handeln in Zukunft nicht komplett zu überlassen zu müssen.
Gerade heute eine Werbung von TEMU empfangen:
„Spar dir den Zwischenhändler, wir haben die wahren Preise.“
Wenn ich mir unsere deutschen Händler quer durch die Bank betrachte:
– Made in China
– Made in China
– Made in China usw…
Dann ist die Kritik nachvollziehbar. TEMU ist der einzige Händler zwischen Angebot und Nachfrage.
That‘s all. 🤷♂️
Süß. Bei Ali bekomme ich eine relativ hochwertige Handyhülle oder Folie fürs tablet im Rahmen von 1,5€. Selbige (!) Hülle kostet dann über den deutschen Händler 13€. Warum soll ich das denn bitte machen? Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Der Zwischenaufschlag ohne echte Wertschöpfung ist einfach nicht mehr begründet.
Es ist nicht immer alles schwarz-weiß. Einen Fahrradhelm würde ich nicht bei Ali & Co kaufen.
Der Fahrradhelm ist aber meistens auch made in EU und hat ein TüV siegel. Es geht um so Kleinkram, Kabel, Autozubehör (Handy Halterung, irgendwelcher Kram, also nix wo man ABE benötigt!).
Jede günstige Handyhülle von Temu oder Ali stank dermaßen dass ich sie direkt entsorgt habe. Dann ist billig auch zu teuer.
Es geht wohl vor allem darum, dass sich chinesische Shops nicht an europäisches Recht halten. Schon alleine das bringt einen enormen Preisvorteil.
Die 0815 China Importeure, die deine China Hülle für 13€ anbieten sind aber genau so ein Problem. Die kontrollieren die Produkte ja auch nicht auf Schadstoffe oder stellen sicher, dass die den europäischen Gesetzen Entsprechen. Man muss letztendlich beides angehen.
Es müssen faire, gleiche Bedingungen gelten. Und das ist aktuell nicht.
Das ist relativ leicht begründbar, fehlenden Zertifizierungen, Betrug bei den Zollangaben, evtl. giftige Inhaltsstoffe/Materialien, man supportet damit Kinderarbeit und Sklaverei ähnliche Zustände bei den Arbeitsbedingungen usw…. Es dürften jedoch auch keine deutschen Händler die identischen Produkte verkaufen zum 10fachen Preis verkaufen, wenn dann müssten diese Prüfsiegel usw. enthalten. Da muss die EU ansetzten und das Geschäft generell verbieten.
Die Händler sind sich also alle einig, dass die günstigere Konkurrenz weg muss, wer hätte das gedacht. Damit diese genau den gleichen Kram in China einkaufen und hier teuer verkaufen.
Sehe ich genauso!
Hier geht es eher das man sich nicht an geltendes Recht hält. Kaum ein Temu Händler verzollt/versteuert seine Produkte korrekt. Schon allein dadurch hat man einen massiven Preisvorteil.
Na dann können wir uns ja von MediaMarkt/Saturn demnächst auch verabschieden…
Ja, ist eine richtige initiative.