Amazon Prime Instant Video ausprobiert

Hardware

Amazon Prime Instant Video ist offiziell in Deutschland verfügbar. Zum erhöhten Prime-Paketpreis von 49 Euro pro Jahr kann das Angebot gebucht werden, wobei es vorab 30 Tage kostenfrei ausprobiert werden kann. Ich als alter Prime-Kunde und aktiver Nutzer von Konkurrenzdiensten wie Maxdome und Watchever habe mir den neuen Video-on-Demand-Dienst mal genauer angeschaut. Nachfolgend lest ihr meine ersten Eindrücke zu dem Angebot.

Kosten von Amazon Prime

Im Vergleich mit den von mir bisher genutzten Diensten ist Prime Instant Video spottbillig. Gerade mal 20 Euro mehr pro Jahr soll ich in Zukunft zahlen, um das Angebot nutzen zu können. Der Preis für Amazon Prime steigt für Standard-Nutzer von 29 Euro auf 49 Euro pro Jahr und für Studenten von 15 Euro auf 24 Euro pro Jahr. Was bestehende Prime-Kunden wann genau zahlen müssen, lässt sich im Amazon-Account einsehen.

Da der Kunde für dieses Geld mehrere Leistungen erhält, ist es nicht ganz so einfach zu sagen, wieviel Geld genau auf Prime Instant Video entfällt. Ich habe das Glück, dass ich bis nächstes Jahr im April den Dienst zum unveränderten Preis von 29 Euro pro Jahr automatisch mit nutzen kann, so kann ich mir ohne Mehrkosten ein Bild davon machen.

Monatlich 1,67 Euro wären es für Bestandskunden mehr, die bisher Prime aktiv genutzt haben, das sind genau die angesprochenen 20 Euro. Wer Amazon Prime aufgrund der neuen Angebote nun erst bucht zahlt 4,08 Euro monatlich also 49 Euro jährlich. Watchever hingegen möchte für seine VoD-Flatrate 107,88 Euro jährlich und Maxdome 95,88 Euro jährlich, wobei diese Angebote im Gegensatz zu Amazon Prime monatlich kündbar sind. Bei Watchever können zudem drei Monate für einmalig 8,99 Euro ausprobiert werden.

Inhalte bei Prime Instant Video

Der günstigste Preis nützt nichts, wenn die Inhalte nicht stimmen. Die Inhalte von Amazon Prime Instant Video entsprechen mindestens denen von Lovefilm Video on Demand und sollen in Zukunft um weitere Filme und Serien erweitert werden. Amazon spricht von 12.000 Filmen und Serienepisoden. Einzelne Serien sind es deutlich weniger. Auf den ersten Blick wirkt das Angebot ähnlich durchwachsen wie bei Watchever und Maxdome. Dokumentationen und einige Serien fehlen, viele Filme sind alt und einige wenige aktuelle Filme und Serien sind vorhanden. Wer prüfen will, ob die Videoinhalte ins eigene Beuteschema passen, findet diese hier. De Auswahl ist okay und akzeptabel, aber nicht gut und auch nicht mies.

Wie bei Maxdome lassen sich zudem Bezahlinhalte, die im Paket nicht enthalten sind, zusätzlich buchen. Generell bleibt nur zu hoffen, dass Amazon den Content wirklich aktiv weiter ausbaut.

Endgeräte und Apps

Die Apps für den neuen VoD-Dienst stehen für diverse Plattformen zur Verfügung. Eine Liste kompatibler Geräte lässt sich hier einsehen. Richtig, es gibt bisher keine Android-App und auf Nachfrage kann Amazon auch aktuell noch nicht sagen, ob und wann eine kommen wird. Ich nutze den Dienst also aktuell normal am Computer im Browser über das (lahme) Silverlight-Plugin von Microsoft, auf meinen iOS-Geräten und per AirPlay auch auf meinem TV.

Die iOS-App ist ganz okay zum Streamen, aber auch kein Meisterstück. Das Design von iOS 7 ist ebenso nicht vorhanden wie ein Offline-Modus oder die meines Erachtens elementare Anzeige, ob ein Inhalt in HD vorliegt oder nicht. Hier ist also noch sehr viel Luft nach oben. Die Watchever-App ist hier klar besser. Da es so gut wie unmöglich ist, schlechter als die Maxdome-App zu sein, rangiert Amazon also in der goldenen Mitte.

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Qualität der Inhalte

Die Qualität der Inhalte ist okay, aber nicht in jedem Fall. Hier kommt es ähnlich wie bei den anderen Diensten auch auf die Codierung des Materials an. Je nach Leistung der Internetleitung soll Amazon Prime Instant Video auch Inhalte in 1080p streamen können, was hier bei mir ankommt schaut allerdings im Browser gerade mal so wie 720p aus.

Die HD-Videos, die Watchever bei mir auf den Apple TV streamt schauen zumindest deutlich knackiger aus, als das, was ich per AirPlay aus Prime Instant Video rausbekomme. Ich habe zwar keine dicke Leitung, aber viel genutzt wird von meiner Bandbreite für den Stream nicht.

Update: Kein Wunder unter iOS streamt Amazon nur in SD-Auflösung, wie man auf der Hilfeseite schreibt. Ärgerlich!

Die Wiedergabe von HD-Inhalten ist nicht auf allen Geräten verfügbar. Dazu zählen neben dem iPad und iPhone auch Kindle-Geräte, die im Jahr 2011 erschienen sind.

Ich habe mal während der Übertragung über meine Fritz!Box die Auslastung von Prime Instant Video und von Watchever beobachtet. Dies schaut wie folgt aus:

Amazon Prime Instant Video (SD-Stream iOS) Auslastung Internet

Watchever Stream (iOS) Auslastung Internet

In den Bereich Qualität der Inhalte gehören natürlich noch andere Merkmale. So gibt es bei Prime Instant Video nur ganz wenige Inhalte, bei denen auch der Originalton vorliegt. Zudem bietet auch dieser Dienst keine Möglichkeit sich die Untertitel für Filme anzeigen zu lassen. Eine Option dafür ist zwar in der iOS-App vorhanden, mehr aber auch nicht.

Fazit

Amazon Prime Instant Video ist interessant, vor allem preislich, ein richtig rundes Paket ist es aber noch lange nicht. Die Inhalte sind sehr durchwachsen, die Empfangswege zu eingeschränkt und Komfortfunktionen wie Originalton, 5.1-Sound oder Untertitel fehlen. Die teurere Konkurrenz macht einiges davon besser, hat aber teilweise mit ähnlichen Probleme zu kämpfen. Da ich sowieso Prime-Kunde war, kann ich mir den Dienst nun bis nächstes Jahr zum unveränderten Preis von 29 Euro anschauen, das kommt mir sehr gelegen, denn so wie er jetzt ist, stellt er mich nicht sonderlich zufrieden.

Amazon Prime Instant Video ist okay und für den Anfang nicht schlecht, der Markt wird aber in Zukunft immer härter umkämpft sein, da muss Amazon einfach noch eine Schippe drauf legen.

Infos zu Amazon Prime → Prime Instant Video aufrufen →

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