AnkerMake M5: Superschneller 3D-Drucker von Anker im Test

Ankermake M5 Header

Der AnkerMake M5 hat mit seinem Kickstarter-Auftritt vor einigen Monaten für einen gehörigen Wirbel in der 3D-Drucker-Szene gesorgt. Modernes Aussehen, Touchscreen, integrierte Kamera, eine AI welche Fehldrucke automatisch erkennt, App-Steuerung auf dem Smartphone, 250 mm/s Druckgeschwindigkeit und das alles noch zu einem fairen Preis mit Option auf Erweiterung durch eine V6 Color Engine. Sehr viele interessante Merkmale, die den Klickreiz in den KAUFEN-Fingern vieler Interessenten ankurbelte…

Info

Ich hatte die einmalige Gelegenheit mir das Gerät schon über einige Monate genauer anschauen zu können und durfte ein wenig beim „Prototypen“ und Beta-Testen helfen. Es ist wirklich ausgesprochen interessant, bei einer solchen Phase dabei sein zu dürfen. Natürlich kann am Ende nicht alles ins fertige Produkt mit einfließen, was man sich gerne wünschen würde, aber der AnkerMake M5 macht als erstes Gerät aus dem Hause AnkerMake schon sehr vieles richtig!

Hier in diesem nun folgenden Testbericht geht es nun aber rein um meine Eindrücke zu dem Gerät, welches dann letztendlich auch bei den Kickstarter-Bakern eingetroffen ist oder demnächst eintreffen sollte.

Sollten Fehlermeldungen oder dergleichen auf dem Display des Druckers im folgenden Artikel in Englisch zu sehen sein, so ist der Screenshot oder das Foto evtl. noch mit einer früheren Firmware geschossen worden. Mittlerweile ist Deutsch natürlich als Menü-Sprache auswählbar und Hinweise etc. werden auch in Deutsch dargestellt.

Lieferumfang und Aufbau des AnkerMake M5

Ankermake M5 Lieferumfang1

Auch der Ankermake M5 kommt wie von den Mitbewerben gewohnt in einem stabilen Karton ins Haus, in welchem die einzelnen Komponenten in ausgelaserten Aussparungen für den Transport sicher untergebracht sind. Im Lieferumfang finden wir den Drucker selbst in zwei großen Hauptteilen schon vormontiert, dazu noch einen Filament-Halter, einen Ersatzdruckkopf, Stromkabel, eine kleine Rolle Filament zum direkt losdrucken und ein schickes Werkzeugschächtelchen mit den nötigsten Werkzeugen.

Ankermake M5 Lieferumfang2

Dazu gibt es natürlich noch ein paar sehr überschaubare Schrauben, noch eine weitere PEI-Platte, ein paar Ersatz-Nozzles in verschiedenen Größen und ein Handbuch. Der Lieferumfang variiert ein wenig, wenn man nicht zu den Early-Birds bei Kickstarter gehört hat.

Ankermake M5 Lieferumfang3

Der Zusammenbau ging super einfach von statten. Da wir im Grunde den Body nur mit dem oberen Teil mit den Z-Achsen etc. zusammenschrauben und ein paar Kabel zusammenstecken müssen.

Ankermake M5 Body

Der Body ist sehr massiv und aus einem Alublock gefräst worden. Hier sehen wir rechts und links den Platz für den oberen Teil der Druckers. Ich hab es mir natürlich nicht nehmen lassen und diesen Body auch mal eben von der Unterseite befreit, um zu sehen, was sich dort alles verbirgt. Das muss euch aber nicht abschrecken, da ihr damit normalerweise ja nicht in Berührung kommen solltet.

Ankermake M5 Board Unterseite

Der obere Teil mit dem Touchscreen, der AI-Kamera, dem Filamentsensor und den beiden Z-Achsen ist schon vormontiert und muss somit nicht mehr extra zusammengebaut werden. So sieht es im linken Gehäuse mit dem Filament-Sensor und der Platine mit der Status-LED aus:

Ankermake M5 Led Blingbling

Nun wird die Schachtel bzw. das Füllmaterial dazu genutzt, den oberen Teil stabil abzulegen, um ganz bequem den Body im richtigen Winkel befestigen zu können. Mit 4 Schrauben je Achse ist das auch schnell erledigt.

Anschließend müssen noch ein paar beschriftete Kabel an die ebenfalls markierten Stellen angeschlossen werden. Interessanterweise arbeitet Anker hier mit USB Typ-C Steckern, welche zur Sicherheit meist noch mit zwei kleinen Schrauben befestigt werden.

Ankermake M5 Montage Beschriftung

Last but not least folgt noch die Montage des Filamenthalters. Hier hat man die Wahl den Halter entweder an der linken Z-Achse nach oben, zur Seite weg oder an der linken Achse unten zur Seite weg zu montieren. Für alle Möglichkeiten sind entsprechende Montage-Löcher vorgesehen und die Wahl bleibt letztendlich dem Käufer und dessen Platzangebot auf dem Tisch überlassen.

Ankermake M5 Rueckseite

Das war es grob auch schon mit dem Zusammenbau und der Installation. Es folgt nur noch die optionale Installation der App und des Anker Slicers (bisher nur als Windows-Version verfügbar) und die Verbindung des M5 mit dem WLAN, damit die App auch genutzt werden kann. Der Drucker arbeitet auch ohne WLAN und App, aber damit sind dann schicke Komfort-Features nicht möglich, wie eine automatische Timelapse-Erstellung des Drucks, der Zugriff auf die Kamera zur Drucküberwachung von überall uvm.

Ankermake M5 Druckergebnis Deadpool Druck

Die Kamera befindet sich schräg am Gehäuse des Touchscreens in Richtung Druckfläche montiert. Sie ist fix eingestellt und hat auch eine optional über die App aktivierbare LED-Leuchte, die das gedruckte Objekt noch etwas heller erscheinen lässt, falls die Nachtsicht nicht ausreicht. Sie nimmt aktuell noch in einem sehr großen Weitwinkel auf und dürfte für meinen Geschmack etwas mehr fokussiert auf die Druckfläche sein, aber das soll mit zukünftigen Updates eventuell noch angepasst werden.

Ankermake M5 Kamera

Auf der Oberseite des Touchscreens ist der USB-Typ-C Port angebracht, über den der Drucker mit Druckdateien versorgt oder direkt an einen PC angeschlossen werden kann. Diese Position finde ich persönlich nicht so optimal, weil man mit jedem einstecken des USB-Sticks den rechten Teil der X-Achse runterdrückt, aber der Drucker regelt das und fährt bei jedem frisch gestarteten Druckvorgang die Z-Achse runter und levelt sich selbst durch induktive Sensoren am unteren Ende der Z-Achsen. Es kann bzw. sollte hier also nicht viel passieren. Dennoch würde ich persönlich diesen USB-Port zur besseren Erreichbarkeit am Hauptgehäuse seitlich montieren – auch damit das eventuell zur Steuerung mit dem PC genutzten Kabel nicht im Weg ist.

Ankermake M5 Druckergebnis Vase

Das Hotend ist eine super komprimierte Angelegenheit. Auf engstem Raum ist dort alles verbaut, was für den High-Speed-Print benötigt wird. Lüfter, ein Nicht-Allmetall-Hotend, Direct Extruder, etc. Die nötigen Lüfter führen dann im Alltag dazu, dass der Drucker sehr laut beim drucken wird. Aber das Druckergebnis passt. Ich will also nicht zu sehr über die Lautstärke meckern. :)

Erfahrungen und Druckergebnisse etc. mit dem AnkerMake M5

Generell wirkt der Drucker super übersichtlich und nicht so „industriell“ mit offenen Kabeln und Riemen etc. wie es viele andere 3D-Drucker aktuell auf dem Markt noch tun. Er passt optisch einfach super auf einen Büro-Schreibtisch. Leider wird man den Drucker im Alltag sehr schnell wieder vom Bürotisch entfernen und in ein extra Zimmer stellen, denn wie eben erwähnt benötigt der Drucker viel Kühlung durch Lüfter und er wird deshalb verhältnismäßig laut. Selbst im Leerlauf. Ein konzentriertes Arbeiten mit dem Drucker direkt neben dem Schreibtisch ist fast nicht möglich.

Ankermake M5 App

Bei der Installation und Einrichtung erhält man die Möglichkeit einen AnkerMake-Account zu erstellen, die Android- oder iOS-App herunterzuladen und dann auch den Drucker ins heimische WLAN zu bringen. Ohne App ist die Verbindung ins WLAN mit dem Drucker nicht möglich. Ohne App sind auch Timelapses nicht möglich! Warum kann ich mir nicht erklären, der Drucker sollte ja auch einen internen Speicher haben, aber so ist es zum Zeitpunkt dieses Testberichts auf jeden Fall.

Timelapses können in der App angeschaut und geteilt werden. Über die Kamera kann auch ganz bequem während des Drucks zugeschaut und kontrolliert werden, ob auch alles funktioniert. Dies ist mit dem AnkerMake-Account jederzeit in der App von überall möglich, sobald der Drucker mit einem WLAN verbunden wurde.

Ankermake M5 Kamera Timelapse

Gerade wegen des Weitwinkels solltet ihr besonders auf die Position des Druckers achten, da er wie oben zu sehen ist, links und rechts neben dem Druckbett noch sehr viel zusätzlichen Raum aufnimmt. Ebenso würde ich empfehlen, ein gutes Passwort beim AnkerMake-Account zu wählen. Sicher ist sicher.

Die AI erkennt über die Kamera beim drucken auch entsprechende Fehler und meldet diese via Push-Meldung aufs Handy oder zeigt die Meldung auch auf dem Display an. Im Testzeitrum hatte ich dabei unter anderem Meldungen der einfacheren Art, wie  beispielsweise dass das Filament zu Ende ist. Das funktioniert ganz normal über einen Filament-Sensor im linken Kästchen an der Z-Achse.

Es gibt aber auch deutlich anspruchsvollere Meldungen, wie z. B. dass die AI einen Fehler erkannte und der Druck doch bitte pausiert werden soll. Ich habe hin- und her überlegt, ob ich den Druck nicht direkt pausieren würde, aber in 2 von 5 Fällen, bei denen ich solche Fehlermeldungen erhielt konnte der Drucker problemlos weiter drucken, weil es am Ende nur der Hauch einer Rille war, der mich später am fertigen Objekt gar nicht gestört hatte, weil ich es eh spachteln und lackieren wollte, oder das Objekt nur ein schneller Prototyp eines gedruckten Werkzeugs war. Hätte der Drucker hier bei einem langen Druck womöglich über Nacht pausiert, wäre der Druck am Ende gar nicht morgens fertig gewesen und ich hätte dann manuell wieder starten müssen.

Ankermake Ai Fehler

Die Meldung, dass man die max. Geschwindigkeit für qualitative Drucke erreicht, erschien selten, aber meist dann, wenn man mit CURA und nicht dem AnkerSlicer gearbeitet hatte. Aus irgendwelchen Gründen führte das gern mal dazu, dass der Drucker mit 300mm/s statt der in Cura eingestellten 250mm/s drucken wollte. Dies brachte dann die obige Meldung noch vor Beginn des Drucks auf den Bildschirm.

Ich hatte die Datei dann testweise doch gedruckt und dies bestätigte meist die Meldung und filigrane Dinge, brachen ab oder es gab auch mal Spaghetti oder starkes Stringing, bei einem anderen Druck passierte dagegen nichts verwerfliches und der Druck war absolut brauchbar. Man sieht hier schon sehr gut, dass diese ganze AI-Fehlererkennungs-Thematik ein nicht unbedingt einfaches Thema ist. In den meisten Fällen hilft die Funktion aber schon sehr bei der Arbeit und verhindert damit teils auch unnötige Filament- und Zeitverschwendung.

Normalerweise zeigt das Display nachdem eine STL vom USB-Speicher ausgewählt wurde die möglichen Infos zur STL inkl. Vorschaubild an. (Tipp: In Cura mit der Create Thumbnail Extension 150x150px arbeiten) Ebenfalls dargestellt wird, mit welchem Slicer gearbeitet wurde, welche Geschwindigkeit gefahren wird, wieviel Filament geschätzt verbraucht wird, und wie lange der Druck ungefähr dauert. Nach der Bestätigung dieser Übersicht heizt der Drucker die Nozzle und das Heizbett entsprechend der Slicer-Einstellungen auf und legt los.

Ankermake M5 Druckscreen

Während des Drucks besteht dann die Option über den Touchscreen beispielsweise das Z-Offset am Touchscreen zu korrigieren, die Temperatur der Nozzle und des Druckbetts zu ändern oder den Druck zu stoppen oder zu pausieren. Mehr Funktionen sollen hier noch folgen. Gerade eine manuelle Anpassung der Geschwindigkeit fände ich persönlich noch ein tolles Komfort-Feature. Manchmal hat man einfach das Gefühl, dass der Druck minimal schneller oder langsamer besser wäre und könnte so ein wenig nachjustieren. Auch nett wäre eine über den Touchscreen gesteuerte Extruder-Kalibrierung etc. Da das System hier wohl auf Linux basiert, können wir da in naher Zukunft vielleicht noch einiges aus der Entwickler-Schmiede von AnkerMake erwarten.

Hier auf dem folgenden Foto sehen wir die Rückseite bzw. die Innereien des Gehäuses, in welchem sich der Touchscreen und die Kamera befinden.

Ankermake M5 Board Hinter Display

Im Druckermenü selbst kann man dann noch die Sprache ändern, vorheizen auf PLA oder ABS, manuell das Bett bewegen, autom. das Druckbett leveln (7×7 Punkte!), Filament einziehen oder ausgeben, Warntöne deaktivieren usw. Alles optisch schön in einem gut bedienbaren Menü angeordnet.

Ankermake Shared Printer

Über die App kann man den Drucker auch teilen und wird dann über die Meldungen des geteilten Druckers ebenfalls in seiner App informiert oder kann sich auf dessen Kamera schalten. Das klappte im Test problemlos. Ich persönlich würde mir hier aber sehr wohl überlegen, mit wem ich den Drucker share, da aufgrund des großen Weitwinkels auch stellenweise nicht unbedingt wenig vom restlichen Zimmer dargestellt wird.

Info

Der (Windows) Slicer war zu meinem Testzeitraum noch stark in der Beta-Phase. Für den Mac soll wohl erst zum offiziellen Verkaufsstart eine Version geben. Hierzu kann ich also zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Aussagen treffen. Aber die App und die Windows-Version des Slicers sind ja auch schon einmal sehr interessant. Und man kann ja selbstverständlich auch mit CURA die nötigen Dateien slicen. Lediglich die AI-Fehlererkennung funktioniert damit dann nicht.

All that SPEEEEEEED ?!

Was die mögliche 250mm/s Geschwindigkeit im Alltag so bedeutet, zeigen beispielsweise die folgenden Screenshots des AnkerSlicers mit den Default-Werten (also auch 250mm/s Speed) und dazu der Vergleich mit dem Cura Slicer mit 80 mm/s Speed. Persönlich nutze ich normalerweise 40 – 50mm/s für qualitativ hochwertigere oder filigranere Drucke und 80-90 mm/s als Geschwindigkeit für schnellere Drucke. Natürlich gibt es noch viel mehr Einstellungen, die sich auf die Druckzeit auswirken, aber hier soll es erst einmal nur um die tatsächlichen mm/s gehen.

Im Falle des Buddhas bedeutet das mit dem AnkerMake M5 in 250mm/s einen Druck von ungefähr 6 Stunden 40 Minuten und knappen 18 Stunden (!) auf einem meiner sonstigen Drucker mit den 80 mm/s. Wohlgemerkt in der normalen 0.2er Qualität. Also keine weiteren Tricks wie schlechtere Qualität oder dickere Layer oder sowas.

Interessant sind auch Ergebnisse manch anderer Hersteller, die nun versuchen auf diesen Speed-Train aufzuspringen. Ich habe hier aktuell einen Sunlu T3 stehen, der auch mit 250 mm/s wirbt. Im Alltag ist das Druckergebnis aber salopp gesagt nicht annähernd zu vergleichen. Hier lässt die Qualität der schnell gedruckten Elemente teilweise so heftig nach, dass man solche Drucke oft selbst fürs schnelle Prototyping nicht nutzen kann.

Sunlu T3 Speed Snowman

So sah mit dem Sunlu T3 beispielsweise der untere Teil eines Schneemannes im Vasenmodus mit aktivierter Speed-Option (250 mm/s) aus. Der Drucker an sich ist schon super. Vor allem zum Early Bird 150 EUR Kickstarter-Preis, aber die Speed-Option ist seeehr vom gedruckten Objekt abhängig.

Im folgenden Video habe ich einen Mönch mal mit 250 mm/s drucken lassen. Einmal auf dem M5 und einmal dem T3. Der M5 war deutlich schneller und hat trotz Holz-Filament (PLA) weniger unschöne Stippen im fertigen Modell.

Die beiden fertig gedruckten Objekte hier noch einmal im Vergleich:

Ankermake M5 Und Sunlu T3 Vergleich

Ich möchte noch einmal kurz unterstreichen, dass ich mit dem Sunlu T3 absolut zufrieden bin und der Vergleich auch ziemlich hinkt, da der T3 als Early Bird bei Kickstarter gerade mal 150 EUR gekostet hat. Der AnkerMake bringt über 800 EUR aktuell auf die Waage. Gerade mit normalen Geschwindigkeiten ist der T3 absolut gut und toll ausgestattet inkl. BL-Touch etc. Vor allem für das Geld!

Aber zurück zu den Ergebnissen und ein paar meiner Drucke mit dem AnkerMake M5. Die Geschwindigkeit bietet sich natürlich vor allem auch an, wenn man größere Objekte drucken mit weniger Blick auf die Qualität drucken möchte. Gerade dort fällt ein Unterschied von 80mm/s zu 250mm/s absolut ins Gewicht und ist deutlich in der Druckzeit bemerkbar. Ich habe beispielsweise ein kleines Regal für einen Beamer gedruckt, dass ich am Kopfende des Betts einklemme. In dieser Größe würde mich das Regal normalerweise einen Tag Druckzeit kosten. Der M5 hat das souverän in knapp 5 Stunden gedruckt.

Auch für Rapid-Prototyping, wenn die Qualität erstmal nicht so wichtig ist, bietet sich eine hohe Geschwindigkeit durchaus an. Ich habe hier beispielsweise ein Werkzeug zum leichteren Verschließen eines Kanisters entwickelt und gedruckt. Dafür würde ich normalerweise für ein Objekt in der reinen Druckzeit 2 Stunden benötigen. Hier in diesem Fall habe ich mehrere Testdrucke mit wenigen Layern gemacht (diese benötigen aber am meisten Zeit, weil gefüllt und deshalb viele Wege für die Nozzle) und war insgesamt in zwei Stunden fertig!

Rapid Prototyping Mit Dem Ankermake M5

Auch für Halloween musste einiges an Deko gedruckt werden. Von den üblichen Kürbissen bis zum in der Nacht leuchtenden Eiskalten Händchen war auch hier sehr vieles dabei. Selbst das große Eiskalte Händchen (wird in der Ausrichtung wie auf dem Foto zu sehen gedruckt) druckte absolut problemlos auf dem M5.

Eiskaltes Haendchen

Ein kleines Video habe ich für euch auch zusammengeschnitten, damit ihr diese Geschwindigkeit mal in Echtzeit anschauen könnt. Ich kann im Grunde nur soviel sagen, dass ich im Alltag mittlerweile fast ausschließlich primär auf dem AnkerMake M5 drucke und mit den anderen Druckern eher kleine Objekte oder Sonderfälle.

Sonderfälle sind beispielsweise Objekte, die einen Filamentwechsel benötigen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit dem AnkerMake M5 möglich. Ich bin mir aber sicher, dass es in einer zukünftigen Firmware noch freigeschaltet bzw. integriert wird. Das folgende Gingerbread-Haus habe ich beispielsweise in Massen inkl. Filamentwechsel während des Drucks mit dem oben erwähnten Sunlu T3 gedruckt.

Gingerbread Haus

Hier noch ein kleiner Side-by-Side Vergleich mit dem Anycubic Kobra (hier getestet) und dem AnkerMake M5.

Ankermake M5 Und Anycubic Kobra Groessenvergleich

Update 25.10.2022:

Die AnkerMake-App ist nun in Google Play und auch für iOS gelistet und hat auch ein paar schicke Updates erhalten. Hier ein paar Screenshots, was nun geboten wird.

Ankermakenewapp

Man kann nun manuell den Drucker steuern (noch buggy in der Verbindung bei mir), die Timelapses werden in einer Übersicht dargestellt und man muss nicht mehr durch den Kalender suchen was wann und wo aufgenommen wurde und ein paar optische Verbesserungen.

Wie es sich in den Kommentaren herauskristallisiert hat, war der Buddha/Mönch mit seinem schlecht druckbaren Holz-Filament, wobei das Objekt auch noch auf ein viertel im Slicer verkleinert wurde, vielleicht nicht die beste Wahl für ein Demo. Deshalb möchte ich auch noch ein paar Detail-Fotos von zwei schnellen (250 mm/s) Drucken zeigen. Für mich absolut eine akzeptable Qualität, wenn man die dabei gefahrene Geschwindigkeit beachtet. Gedruckt sind beide Modelle mit 0.2er Auflösung auf Noname Glitzer-Filament in PLA. Der Schlüsselanhänger-Geist inkl. rausklappbaren Print-In-Place Füßen benötigte dabei gerade mal etwas mehr als 30 Minuten.

Fazit zum AnkerMake M5

Es gäbe sicher noch viel mehr über den Drucker zu erzählen, zusammenfassend möchte ich aber auf jeden Fall sagen, dass ich beeindruckt bin, was AnkerMake hier mit seinem ersten Drucker auf die Bühne bringt.

Klar gibt es noch Kleinigkeiten und es sollte noch in der Software (App, Touchscreen des Druckers und Slicer) gefeilt werden, aber man kann auch so schon gut und vor allem schnell damit drucken. Gerade letzteres macht den Drucker für mich fast schon unverzichtbar im Alltag.

Behält man dann noch den noch erscheinenden V6 im Hinterkopf, mit dem dann bis zu 6farbige Drucke möglich sein werden, macht das den M5 sogar noch interessanter.

Ich bin gespannt, was AnkerMake uns noch in der nahen Zukunft so bescheren wird. Bisher bekommt der M5 aber definitiv schon einmal eine Empfehlung von mir. Weitere Erfahrungen aus dem Alltag zum AnkerMake werdet ihr hier in den nächsten 3D-Drucker Roundups lesen oder gern auch auf TikTok oder Instagram.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet AnkerMake M5 3D-Drucker mit 4.3 von 5 Punkten.

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  1. Teo 👋

    Hiho. bezüglich des Anker ist in allen Videos davon die Rede, dass mehrere Düsen und auch ein Ersatz Heatend dabei. Auf der Anker Homepage ist davon beim Box-Inhalt nicht die Rede…….Habt ihr Infos dazu?

    1. Michael Meidl ☀️

      Jap hab ich dir. Beim Early Bird Paket auf Kickstarter war wie oben erwähnt ein weiteres Hotend, ein extra PEI Sheet und noch glaube 10 Ersatz Nozzles auch. Kaufst du jetzt den Drucker ist dieser Boni nicht dabei. Dafür gab es glaube ich 2 Rollen Filament und einen USB Typ C Stick. Zumindest für einen bestimmten Zeitraum.

  2. Teo 👋

    Hallo. Ich möchte mal eine dumme Frage stellen. Ich suche einen Drucker für Anfänger, der auch filigrane Kleinteile drucken kann. Ich habe den Creality Ender 3 S1 in der näheren Auswahl sowie den Anker. Kann man beim Anker die Geschwindigkeit benutzerfreundlich reduzieren, um die Qualität der Ausdrucke zu erhöhen?

    1. Michael Meidl ☀️

      Also die Geschwindigkeit kannst du bei jedem Drucker im Slicer vor dem eigentlichen Druckvorgang einstellen. 👍 So auch beim Anker.

      Je nachdem wie filigran du drucken möchtest wäre aber eventuell ein Resin-Drucker eine Überlegung wert?

      1. Teo 👋

        Ah, danke. Ich suche einen Drucker für Anfänger, mit dem man filigrane Schmuckelemente aus dem Bereich Cosplaying drucken kann. Bislang habe ich mir unzählige Videos bei Youtube angesehen und bin einwenig mit Infos überschüttet. Der Anker soll ja für jedermann sein, durch eine leichtere Bedienung. Für weitere Anregungen wäre ich echt dankbar.

        1. Michael Meidl ☀️

          Absolut zu verstehen. Und so gern ich dir den Anker für jeden anderen Anwendungszweck empfehlen würde – für filigranen Schmuck und Figuren mit vielen kleinen Details etc. solltest du dich unbedingt nach Resin statt FDM (Anker) umschauen. Resin findest du von Anycubic oder Elegoo etc.

          Einfach Mal bei YouTube nach Unterschied Resin und FDM suchen. Dann siehst sicher bald an den Druckergebnissen was ich meine.

  3. Martin ☀️

    „Und nur nochmal kurz wegen der Qualität – es ist ganz logisch und selbstverständlich, dass langsamere Drucke auch gleich eine bessere Qualität haben. Das mit dem Speed würde ich eher als Schmankerl onTop sehen.“

    Das war meine Intention. Vor allem weil Anker und all jene Seiten, die die Pressemitteilung veröffentlicht haben, von einer gleichbleibenden Qualität gesprochen haben, oder zumindest keine Einwände. Aber wenigstens wurden hier nicht Beschleunigung und Standardgeschwindigkeit vertauscht. ;-)

    Wirklich zeigen was er kann und wie lange er durchhält wird aber wohl auch nur die Zeit. Aufgrund des Aufbaus klar an Consumer gerichtet und dafür wohl zu teuer. Ob man aber die derzeitige Hauptzielgruppe der 3D-Geeks (zähle mich auch dazu, beide laufen quasi 24/7 Nonstopp) erreicht, keine Ahnung – mir wäre da zu wenig zum basteln und alles ein zu geschlossenes System. :-D

    1. Michael Meidl ☀️

      Nur für dich kurz als Reminder – habe oben ziemlich unten über dem Fazit noch ein Update eingefügt, da die neue App gestern Abend rauskam und auch mit 3 Fotos noch von dem Geist mit ausklappbaren Print-In-Place Füßen und einem ebenfalls print-in-place Skelett. Beide mit 0.2er Auflösung. Siehe oben.

      1. Martin ☀️

        Danke für die Fotos, aber ich bleibe dabei: Auch der Geist (eigentlich beide auf dem Bild) sieht nicht gut aus, auf den Bildern von der Seite ganz schlecht. Vibrationen? Over- & Underextruding?

        Für die Geschwindigkeit ok, um mir aber etwas hinzustellen oder für andere Dinge, außer „sieht man eh nicht“ und vielleicht Prototyping kaum zu gebrauchen. Und auch wenn er dann langsamer besser druckt: Damit wäre der Preis zu wenig gerechtfertigt und der eigentliche USP weg.

        Vielleicht bin ich da verwöhnt und habe zu hohe Ansprüche, aber für Deko und Daily-Gadgets soll es schon perfekt(er) sein. Klar, Druckguss ist weit entfernt, aber da ist bei mir von 0,2 optisch besseres gewünscht. Speed ist nicht alles.

  4. Martin ☀️

    Interessant wäre, wie alltagstauglich die Geschwindigkeit ist. Je höher die Geschwindigkeit, umso mehr unsaubere Stellen, Ghosting und Co. gibt es, sondern auch die Layer- und Perimeterhaftung wird reduziert. Ein Vergleich zwischen Anker und der Kobra (als Beispiel) wäre gut. Ist die Qualität beim „Speed-Anker“ wirklich genauso so wie bei Standardgeschwindigkeiten anderer Drucker?

    1. Michael Meidl ☀️

      Absolut vergleichbar. Das hätte ich sonst sicher geschrieben 😁

      Der M5 druckt beispielsweise mit Default Settings den ersten Layer gern Mal mit 230 Grad. Dadurch ist das Filament flüssiger und hält besser auch für kommende Layer auf der PEI Platte.

      Ich habe im Test aber auch Turbo günstiges PLA für unter 10 Euro die kg-Rolle verdruckt und keine Probleme mit Layern gehabt.

      Der Drucker ist aber natürlich absolut nicht perfekt und druckt jeden Druck fehlerfrei. So etwas wirst du wohl nirgends finden. Auch auf dem M5 habe ich schon Spaghetti gedruckt. Ein articulated Scelet für Halloween klappte beispielsweise fast komplett aber am Schluss hat er mir die Füße abgerissen. 🙈

      1. Martin ☀️

        Das ist klar, da sind 3D-Drucker noch wir entfernt.

        Aber: Ich finde den Mönch jetzt absolut nicht gut. Wood-Filament hin oder her, das ist viel zu grob. Da habe ich mit Wood-Filament und 0,2mm auf Standardspeed vom Prusa und dem Ender 3 S1 (da zugegeben mit der ein oder anderen Feinabstimmung) deutlich besseres im Sinn. Bringt ja nichts, wenn es schnell ist, aber so aussieht. Vielleicht auch das Filament, ich kenne nur das Timberfill von Fillamentum. Für alles was man nicht sieht ok, aber für andere Dinge…

        1. Michael Meidl ☀️

          Du hängst dich ausgerechnet am Billig-Holz-Filament auf. Schau dir die große "eiskalte Hand" an und gern auch Mal auf TikTok etc. andere meiner letzten Drucke an. Die sind fast alle mit dem M5 gedruckt. Astrein.

          1. Martin ☀️

            Nein, ich könnte da auch auf Toms Hardware verweisen, die Drucke sehen auch nicht wirklich gut aus. Für die Geschwindigkeit ist die Qualität gut, ja. Aber da bringen andere Drucker mehr heraus, wenn auch deutlich(!) langsamer. Das war der Sinn der Frage.

            Ich bin da aber vielleicht zu sehr vom Artikel auf fabbaloo mit offenen Fragen und der Tatsache, dass damalig laut Anker-NDA keine kritischen Töne rausposaunt werden durften geimpft. ;-)

            1. Michael Meidl ☀️

              Alles gut. Ist ja durchaus OK, wenn du da schlechte Erfahrungen gemacht hast. Ich kann dir garantieren, dass alles was du hier gelesen hast zu 100 Prozent meine persönlichen Eindrücke sind. Da gab es auch nichts vorher zum gegenlesen oder sowas.

              Ganz im Gegenteil. Ich habe sogar sehr viele Dinge vorab während des Prototyping an Anker geschickt, von denen einiges auch umgesetzt wurde.

              Und nur nochmal kurz wegen der Qualität – es ist ganz logisch und selbstverständlich, dass langsamere Drucke auch gleich eine bessere Qualität haben. Das mit dem Speed würde ich eher als Schmankerl onTop sehen. Du kannst ja weiterhin schnell und langsam drucken. Das soll aber alles nicht bedeuten, dass ich von der Qualität auch bei schnellen Drucken nicht sehr zufrieden war.

              Ich habe vorhin in einem LIVE auf TikTok einen Geisterschlüsselanhänger gedruckt. Bin nun nur schon zu Hause. Ich geh morgen Mal ganz na ran und mach n Foto davon und füge es oben ein und kommentiere hier nochmal drunter. Dann kannst du was schickes UND 250mm/s ansehen. OK?

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