Ich weiß nicht mehr, wer das genau gesagt hat, aber während es bei Apple früher einen Tik-Tok-Rhythmus gab, so sind wir mittlerweile bei einem Tik-Tik-Tok-Rhythmus angelangt. Einen größeren Schritt gibt es also nur noch alle drei Jahre.
Die Zeiten der S-Jahre sind vorbei, stattdessen sind die Upgrades beim iPhone sehr vorhersehbar. Das Apple iPhone 15 Pro war ein großer Schritt mit mehreren Neuerungen (Tik) und das iPhone 16 Pro ist der Feinschliff (Tik), bevor dann mit dem iPhone 17 Pro etwas mehr kommt (Tok) und das iPhone 18 Pro neu startet.
Wir haben es erstmals beim iPhone X gesehen, da folgten das iPhone Xs und das iPhone 11 Pro, dann kam das iPhone 12 Pro mit dem neuen Design und dann iPhone 13 Pro und iPhone 14 Pro. Einige würden das iPhone 15 Pro noch in die iPhone 12-Designreihe packen, aber für mich war das letztes Jahr ein sehr großes Upgrade.
So, genug dazu, aber das wird wichtig für meinen Test und das Fazit.
Apple iPhone 16 Pro: Test als Video
Apple iPhone 16 Pro: Meine 10 Stichpunkte
- Auf den ersten Blick sieht das iPhone 16 Pro wie das iPhone 15 Pro aus, beim Design tut sich also nichts, wobei das Schwarz einen Hauch dunkler ist, was mir immer gefällt. Es bleibt aber bei der bekannten Designsprache und fühlt sich hochwertig an, vor allem der matte Titanrahmen bleibt mein Highlight. Und es gibt etwas Entwarnung von meiner Seite, denn die Haptik ist ähnlich. Man merkt die zusätzliche Größe und das Gewicht etwas, aber weniger stark als erwartet. Ich weiß auch nicht, ob ich zurück zu 6,1 Zoll will, denn die neue Größe bringt Vorteile mit, dazu aber gleich mehr.
- Es gibt jetzt 6,3 Zoll statt 6,1 Zoll beim Display, welches aber technisch sonst identisch ist. Also fast, es bleibt zwar bei 2.000 Nits, aber die minimale Helligkeit geht bis auf 1 Nit. Durch den dünneren Displayrand, der mir wirklich gut gefällt, wirkt es noch etwas moderner. Im Vergleich zu einem iPhone 15 Pro fällt das nicht so stark auf, aber im Vergleich zu einem iPhone 14 Pro oder älter schon.
- Die Hauptkamera bleibt bei 48 MP und bekommt zwar einen neuen Sensor, der schneller ist, er ist aber nicht größer. Unterschiede bei Fotos sehe ich keine, aber es gibt neue Möglichkeiten, wie 4K-Videos mit 120 fps. Man merkt aber, dass die anderen Kameras im Fokus standen, daher bekommen sie einen eigenen Stichpunkt in diesem Jahr.
- Bei der Ultraweitwinkelkamera gibt es einen neuen Sensor mit 48 MP, der mehr Details mitbringt, was für mich sehr praktisch ist, da ich das häufiger nutze. Man muss aber leider immer noch recht weit weg, damit ein Objekt scharf ist, da hilft es jetzt auch etwas, dass man Makrofotos mit diesem neuen Sensor aufnehmen kann.
- Doch den größeren Sprung sieht man, wenn man kein Pro Max hatte, bei der Zoomkamera, denn jetzt hat endlich auch das kompakte Pro-Modell die Tetraprismakamera. Damit steigt die letzte Zoomstufe auf 5-fach, was bei dieser Stufe ein großer Unterschied im Vergleich zum Vorgänger ist. Beim 2-fachen Zoom bleibt es bei einem digitalen Zoom, der weitere Details von anderen Kameras nutzt und kombiniert, nur der 3-fache Zoom fällt damit weg. Ist zwar weiterhin möglich, aber schlechter als beim Vorgänger, der einen eigenen Sensor dafür hatte. Ich finde die Lösung des 16 Pro besser, denn ich habe gemerkt, dass ich im Alltag meistens den 2-fachen Zoom nutze und sonst noch weiter hineinzoomen möchte. So, jetzt fehlen nur noch hier die 48 MP, damit auch der Zoom noch etwas mehr Schärfe bekommt.
- Die Kamerasteuerung sehe ich bisher gemischt. Als Kamerataste, super, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu weit in der Mitte (links im Querformat). Mit den Extras über die Touchsteuerung komme ich nicht immer klar, da kommt es manchmal zu Fehleingaben. Ein finales Fazit fällt allerdings schwer, da der Fokus (leicht durchdrücken) erst später kommt, was mir bei einer Kamerataste wichtig ist. Leicht durchdrücken zum Fokussieren, ganz zum Auslösen, mehr benötige ich eigentlich nicht. Ich werde das aber noch intensiver testen und andere Kamera-Apps ausprobieren.
- Apple hat endlich mal wieder den Akku in den Fokus gerückt und größere Akkus, iOS 18 und ein effizienterer Chip bringen im Vergleich zum iPhone 15 Pro bis zu vier Stunden mehr bei der Videowiedergabe. Im Alltag kann man so auch gerne mal zwei bis drei Stunden herausholen, was für diese Größe viel ist. Das iPhone 16 Pro ist damit sehr nah am iPhone 15 Pro Max, näher als am iPhone 15 Pro. Für mich vielleicht die beste Neuerung in diesem Jahr.
- Bei der Ladezeit tut sich auch etwas, denn das neue MagSafe-Ladegerät mit 30 Watt kann jetzt mit bis zu 25 Watt laden. Über Kabel gibt es so um die 40 Watt laut ersten Tests beim Pro, aber nur sehr kurz und wirklich viel schneller lädt man die jetzt größeren Akkus nicht. Man merkt hier auch, dass der Fokus von Apple immer mehr auf kabelloses Laden rückt, streicht man vielleicht irgendwann den USB C-Anschluss?
- Es gibt mehr Leistung. Das war es eigentlich auch schon. Der Apple A18 Pro ist in Benchmarks beeindruckend und es bleibt dabei, das iPhone hat weiterhin den schnellsten und besten Chip. Ich habe aber den Apple A17 Pro nicht ausgereizt. Was ich aber bemerkt habe, ist die bessere Hitzeentwicklung und das iPhone 16 Pro fühlt sich einen Hauch „flüssiger“ an. Schwer zu sagen, ich habe die Beta von iOS 18 davor genutzt, vielleicht liegt es auch an der finalen Version.
- Apple hakt bei Sonstiges fast alles ab, was man von einem Flaggschiff im Jahr 2024 erwarten kann. Es gibt Wi-Fi 7, es gibt UWB (Ultrabreitband), es gibt eine IP68-Zertifizierung und mehr. Was aber bis heute fehlt, wäre Touch ID, da bleibt es bei Face ID. Ich finde zwar Face ID besser, optimal wäre aber beides. Und der neue Knopf für die Kamera wäre doch optimal geeignet, um den Sensor aus dem iPad Air zu verbauen.
Apple iPhone 16 Pro: Mein Fazit
Ich bin ehrlich gesagt froh, dass man die neue Größe nicht so sehr spürt. Das wird für einige ein Kritikpunkt sein, weil sich der Mehrwert des größeren Displays auch in Grenzen hält, aber es wird alle freuen, die (wie ich) eher kompakte Modelle wollen.
Als die Gerüchte zu 6,3 Zoll aufkamen, da war ich skeptisch, diese Zweifel haben sich aber nicht bewahrheitet. Dafür gibt es eine bessere Kamera (die vor allem beim kleinen Pro ein größerer Schritt dank der Zoomkamera ist) und vor allem endlich mal wieder mehr Akkulaufzeit. Und das, ohne große Zugeständnisse bei der Haptik.
An den Kamera-Knopf muss ich mich noch gewöhnen, grundsätzlich finde ich die Ergänzung gut, ich mochte das auch immer bei Sony, aber die Toucheingaben sind noch etwas „frickelig“. Mal schauen, was ich im Langzeit-Review dazu sagen werde.
Erwartet beim Apple iPhone 16 Pro nicht den ganz großen Schritt, bei Apple hebt man sich Neuerungen mittlerweile auf und verteilt diese über mehrere Jahre. Ich habe es in der Einleitung erwähnt, es ist das zweite Tik-Jahr und das wirkt, da es nach dem großen Upgrade kommt, meist etwas kleiner. Aber ist das hier der Fall?
Wenn ich mir die Meinungen zum Apple iPhone 15 Pro anschaue, dann wünschen sich die Nutzer vor allem die bessere Kamera des Pro Max und mehr Akkulaufzeit und genau das gibt es jetzt. Allerdings auch ein größeres und schwereres iPhone.
Ich gehörte dazu und finde das Upgrade gelungen, wie auch die anderen Dinge, die nebenbei optimiert wurden. Ist es der ganz große Schritt? Nein, nicht in diesem Jahr. Aber es ist mit Blick auf die Hardware ein durchaus sehr solides iPhone-Jahr.
Und mit Blick auf die Software? Ich habe schon häufiger erwähnt, dass ich iOS 18 mag und sogar die Beta genutzt habe, aber es bleibt dabei, die Apple Intelligence fehlt weit und breit. Sie lernt Deutsch nächstes Jahr, aber kommt sie auch wirklich nach Deutschland? Oder nur die Schweiz? Das ist bisher noch vollkommen offen.
Eine gute KI wäre langsam wichtig für das Apple iPhone, aber da bleibt der uralte Ratschlag der Techbranche: Kauft keine neue Technik, die auf Versprechen in der Zukunft basiert. Falls euch die KI wichtig ist, dann wartet 2025 auf jeden Fall ab.
tl;dr Das Apple iPhone 16 Pro fühlt sich wie ein iPhone 15S Pro an. Etwas größer, etwas schwerer, etwas bessere Kamera, etwas mehr Akkulaufzeit und Extras wie die Kamerataste. Nur bei der Software erfüllt Apple das große Versprechen der Apple Intelligence noch nicht. Und vor 2025 wird das bei uns auch nicht passieren.
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