Apples harter Kampf gegen Leaks

Marktgeschehen

Apple zieht im Kampf gegen Leaks immer härtere Geschütze auf und besitzt mittlerweile ein Team, welches dem von Geheimdiensten in Staaten gleicht.

Leaks sind ein Problem für Apple und spätestens seit dem iPhone 4, welches in der Bar verloren wurde und später bei Gizmodo auftauchte, geht das Unternehmen mit voller Härte gegen solche Vorfälle vor. Die Leaks schaden dem Unternehmen, da ist sich Tim Cook sicher. Daher gab es jetzt ein Briefing mit dem Titel „Stopping Leakers – Keeping Confidential at Apple“, welches ironischerweise geleaked wurde.

Wobei man bei Leaks von Apple immer aufpassen muss, denn das Unternehmen nutzt auch gezielte Leaks als Marketinginstrument. Die kann man nämlich schön kontrollieren. Unkontrollierte Leaks mag man aber überhaupt nicht. Diese Leaks sind mittlerweile auch auf dem Campus von Apple ein Problem. Das Apple Global Security-Team sucht daher die Personen hinter den Leaks.

Apple: Geduldig bei der Suche nach Leakern

So eine Suche kann auch schon mal bis zu drei Jahre dauern. Apple ist hier geduldig und vergisst nicht. Ein „egal, man hätte es sowieso nicht vermeiden können“ gibt es bei Apple nicht. Taucht eine Information im Internet auf, dann kann man sich sicher sein, dass das Team von Apple diese sieht und Untersuchungen einleitet.

An dieser Stelle musste ich an Benjamin Geskin denken, der aktuell vermutlich ein eigenes Team bei Apple beschäftigt. Spätestens seit dem er gestern auf Twitter den Followern eines von fünf iPhone 8-Mockups zum Kauf angeboten hat.

twitter.com

Apple möchte diesen „one more thing“-Moment, in dem man die Öffentlichkeit mit einem neuen Produkt überraschen kann, zurück. Als positives Beispiel wurde unter anderem der HomePod genannt, von dem im Vorfeld sehr wenig bekannt war. Es war zwar klar, dass so ein Produkt existiert, aber nicht was es genau kann, wie es aussieht und wie es heißt. Das wurde erst auf der WWDC 2017 enthüllt.

Apple: Zunehmend Leaks aus Cupertino

Das Unternehmen appelliert auch an die Vernunft der Mitarbeiter, denn Leaks sind schädlich für das Unternehmen und somit ihren Arbeitsplatz. Doch dieses Argument dürfte mit über 250 Milliarden Dollar auf der hohen Kante auch nicht immer alle Mitarbeiter überzeugen. Während Mitarbeiter in China für Bauteile von Apple sehr gut bezahlt werden, kommen Leaks aus Cupertino unter anderem auch gerne mal wegen einer Freundschaft zwischen Mitarbeitern und Außenstehenden vor.

Ein Mitarbeiter, der sechs Jahre an iTunes arbeitete, war zum Beispiel mit einem Reporter befreundet – und das schon vor seiner Zeit bei Apple. Freundschaften und Familie sind wichtiger, als der Arbeitgeber. Das ist ein sensibles Thema, welches Apple auch sensibel behandelt. Trotzdem bittet man die Mitarbeiter sehr vorsichtig zu sein und selbst der Ehefrau und Kindern nicht alles zu erzählen.

Leaks sind ein schwieriges Thema für Technik-Unternehmen in der heutigen Zeit. Apple nutzt solche Leaks auf der einen Seite selbst gerne (es war mit Sicherheit kein Zufall, dass der fehlende Klinkenanschluss schon Monate vor dem iPhone 6s fest stand), möchte Überraschungen, wie das neue iPhone-Design für 2017, aber auch gerne selbst verkünden. Es ist ein zweischneidiges Schwert für Apple.

Weitere interessante Einblicke in Apples Kampf gegen Leaks gibt es bei The Outline.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Hardware / Marktgeschehen / ...