Ecovacs Deebot X1 Omni Staubsaugerroboter mit Wischfunktion im Test

Vor einigen Tagen begrüßte ich den Ecovacs Deebot X1 Omni als neues Familienmitglied im Casa Meidl. Der Kollege durfte seitdem täglich wischen und saugen und so für ein sauberes Zuhause sorgen. 

Staubsaugerroboter gibt es geradezu in Massen auf dem Markt. Dabei sind die kleinen Helferlein von den verschiedensten Herstellern, zu kleinen wie auch großen Preisen und mit den unterschiedlichsten Features bestückt.

So kann man Saugroboter teils schon für unter 100,- EUR kaufen. Packt man preislich eine Schippe drauf, so erhalten die Robosauger noch einen kleinen Wasserbehälter inkl. Wischmop unten dran geclipst, welcher dann sozusagen beim saugen hinterhergezogen wird und ein bisschen nebelfeucht „wischt“.

Noch eine Stufe höher gibt es dann die Robotersauger inkl. Absaugstation, um so die Reinigungsintervalle etwas zu verlängern, denn der Absaugbehälter ist deutlich größer und muss nicht nach jedem oder jedem zweiten Vorgang entleert werden. Abschließend ganz weit oben in der Liste haben diese Robotersauger dann auch nicht mehr nur ein Tuch auf der Unterseite zum feucht wischen dran kleben, sondern wie z. B. der Deebot X1 Omni zwei drehende Teller auf denen jeweils ein Microfasertuch befestigt ist und somit deutlich besser wischt.

Wie man an der langen Einleitung sehen kann ist jede Stufe natürlich nicht nur von den Features her, sondern auch preislich eine Steigerung. Im Falle des Ecovacs Deebot X1 Omni liegt der aktuelle Preis bei ca. 1300,- EUR weil er aber auch einfach so ziemlich alles aktuell mögliche in der Feature-Liste aufzeigen kann.

Wichtige Features des Ecovacs Deebot Omni X1:

Lieferung und Inbetriebnahme

Nach der üblichen Wareneingangskontrolle durch #billythecat durfte ich auch den Rest des Pakets auspacken. Die Absaugstation, den Robosauger selbst und das Zubehör waren schnell aus den Kartons geholt .Die Absaugstation ist die bisher größte ihrer Art in meinen vier Wänden. Es ist schon ein dezenter Unterschied zu den üblichen Stationen. Im folgenden Foto habe ich rechts daneben die Absaugstation vom Prosenic M8 Robosauger gestellt.

Aber bedenkt man nun, dass hier zusätzlich zum Staubbeutel noch zwei große Wassertanks für Brack- und Wischwasser enthalten sind und noch ein Fön, eine Reinigungsfunktion für die Möppe und sogar noch ein paar Ersatzmöppe ihren Platz finden, dann geht die Größe absolut in Ordnung. Man muss sich aber trotzdem im Klaren sein, dass die Station nicht überall ihren Platz finden wird.

Der Deebot Omni X1 hat auf der Unterseite zwei Teller, auf denen magnetisch Möppe festgeklemmt werden. Diese drehen sich bei der Wischreinigung mit.

Ebenfalls auf der Unterseite finden wir vorne zwei drehende Bürsten, die den Dreck in die Mitte des Saugers leiten und dort wird der Schmutz dann aufgesaugt und durch die große querliegende Bürste in den Schmutzbehälter geleitet.

Die große querliegende Bürste lässt sich zur Reinigung wie üblich einfach entnehmen. Dazu wird einfach der Deckel mit den zwei grauen Schiebern weggeklappt und die Bürste entnommen. Jetzt nehme ich meist eine Pinzette oder eine kleine Zange/Schere um die langen Haare von der Bürste zu entfernen. Anschließend wieder einlegen, Klappe drauf und weiter geht es!

Ecovacs Deebot Omni X1 Oben

Auf der Oberseite befindet sich ein ebenfalls magnetisch gehaltener Deckel, der abgenommen werden kann, um beispielsweise an den dort befindlichen Einschalter oder an den Schalter zur Verknüpfung mit dem WLAN zu gelangen. Ebenfalls von dort zugänglich ist der Staubbehälter.

Zur Navigation nutzt der Deebot X1 Omni unter anderem das oben angebrachte Radar-System, aber auch eine sehr intelligente Software in Verbindung mit an der Front angebrachter Kameras und Sensoren. Die Technik hier hört auf den Namen Aivi 3D und ich muss sagen, dass der Robosauger in meinem Test überaus schlau navigiert hat. Ich habe fast keine Rumpler an Möbeln feststellen können. Auch testweise mit Absicht liegengelassene Ladegeräte inkl. Kabel wurden ebenfalls umfahren und auch der kleine Teppichvorleger vor dem Balkon wurde vom Sauger umfahren, statt mit den feuchten Wischmöppen über den Teppich zu schrubben.

Natürlich gibt es auch noch weitere Sensoren, wie beispielsweise einem Bumper, falls der Sauger doch mal irgendwo dagegen fährt, oder einem Sensor, der erkennt ob der Sauger einen Abgrund (Treppe) herunterstürzen würde.

Generell kann man zum Design und zur Verarbeitung wirklich nichts negatives sagen. Überall hochwertige Materialien oder Mechanismen. So muss das sein!

Die App

Idealerweise sollte nun die Deebot App heruntergeladen werden, damit der Sauger auch perfekt eingerichtet werden kann. Nach dem üblichen Registrieren und einloggen nebst verbinden mit dem WLAN ist der Sauger auch schon sehr schnell eingerichtet und betriebsbereit. Es folgt die obligatorische Suche nach einer aktuellen Firmware und das Update, welches dann evtl. nötig ist.

Nachdem dies erledigt ist sollte man am besten den Robosauger direkt mal zu einer schnellen Kartografie durch die Wohnung saußen lassen. Auch dies geht ratzfatz, da er im Grunde nur grob in jeden Raum „reinschaut“ – also nicht gleich jeden Zentimeter Bahn für Bahn abfährt – und nach wenigen Minuten schon damit fertig war.

Nun können also die Räume benannt werden, eventuelle Wischstärken und dergleichen eingerichtet und eventuell auch ein Plan zur täglichen Reinigung zu einer bestimmten Uhrzeit eingerichtet werden. Alles ist optisch sehr hübsch aufbereitet mit der App möglich.

Einmal kartografiert besteht dann sogar die Möglichkeit die Räumlichkeiten in einer 3D-Karte noch mit entsprechenden Möbeln zu versehen und die Böden (Fliesen, Parkett, etc.) einzurichten. Das ist aber in meinen Augen dann wirklich nur eher eine Spielerei.

Die zur intelligenten Navigation Aivi 3D nötige Kamera ermöglicht auch zugleich ein optisches mitfahren während der Reinigung. So kann man beispielsweise auch von Unterwegs einen Blick in die Wohnung werfen. Der Robosauger quittiert das aktivieren dieses Überwachungsmodus lautstark mit einer Sprachansage und gut sichtbar durch eine leuchtende LED neben der Kamera. Generell aber ein witziges Feature. Auch Fotos oder Videos können von der Fahrt aufgenommen werden.

Selbst eine Telefonie über den Speaker des Robosaugers ist über die App möglich. Für mich müsste generell diese Kommunikation und auch die Aufzeichnungsmöglichkeit der Fotos/Videos nicht unbedingt nötig sein und die Kamera könnte auch nur zur smarten Steuerung genutzt werden, denn diese macht der Robosauger hervorragend! Kein anderer Staubsauger fuhr so vorsichtig durch meine Wohnung. Kein Stuhlbein war im Weg und wird weg gerammt, kein Kabel wurde gefressen und auch Teppiche bei angelegten Möppen wurden anstandslos umfahren. Alles prima. Der Sauger ist auch gefühlt deutlich leiser als viele seiner Kollegen. Das gefällt mir sehr gut.

Absaugstation

Die Absaugstation verdient einen extra Unterpunkt in diesem Review. Nicht nur wegen des Designs (Jacob Jensen), sondern auch wegen der schieren Größe fällt die Station ins Auge. Das muss auch so sein, denn in der Station sind zwei Behälter für das Wisch- und Brackwasser (je 4 Liter!), ein Fach für Reserve-Möppe, ein ca. 3 Liter Staubbeutel und die Mechanik zur Reinigung der Pads, zur Nachfüllung und Entsorgung des Wassers und Trockenföhnung der Pads untergebracht!

Pressefoto Ecovacs

Der ca. 3 Liter große Staubbeutel dürfte je nach Verschmutzungsgrad der Wohnung bis zu 2 Monate Schmutz aufnehmen. Den Beutel für die Absaugstation gibt es natürlich auch bei Amazon und Co. Preislich kommt es hier darauf an, ob man ein 6er, 8er, 10er oder … Pack kauft. 6 Stück habe ich hier für knapp 12,- EUR gefunden. Der Behälter im Staubsaugerroboter ist ca. 400 ml groß.

Die Absaugstation hat einen Filter, der die austretende Luft noch reinigt, die beim entleeren des Staubsaugerroboters in den Staubbeutel entweicht. Generell bevorzuge ich Robosauger mit Absaugstation. Man kommt einfach weniger mit dem Staub in Berührung. Nach der Absaugung dann einfach alle 1-2 Monate den Beutel entnehmen und ersetzen. Fertig.

Natürlich muss man hier auch die Umwelt und etwaige Folgekosten im Blick behalten. Ein System wie im großen Roborock mit Zyklon-Absaugung spart zwar die Beutel, aber am Ende kommt man eventuell doch wieder mit dem Staub in Berührung. Das ist ein wichtiger Punkt für Allergiker und ich würde die guten alten Staubsaugerbeutel bevorzugen.

Während der Reinigungsfahrt durch die Wohnung fährt der Saugroboter in eingestellten Abständen (10, 15, 25 Minuten) zur Absaugstation und reinigt die Möppe wieder sauber indem die beiden Pads über den oben sichtbaren Noppen ausgedrückt, gedreht und nass gereinigt werden.

Auch nach zwei Wochen täglicher Reinigung sah das gesammelte Schmutzwasser des Deebot X1 Omni immer noch so aus, obwohl die Wohnung eigentlich schon einen sauberen Eindruck machte:

Nach erfolgter Reinigung werden die Pads in der Station trockengeföhnt. Die Dauer kann in der App eingestellt werden. Zwei, drei oder 4 Stunden sind möglich. Ich war mit zwei Stunden zufrieden. Der Vorgang selbst wird im Grunde lediglich als ein Summen wahrgenommen. Das geht absolut in Ordnung!

Zusammenfassend ist das reinigen der Pads während des Reinigungsauftrags also ein großer Vorteil gegenüber der günstigeren Roboter-Kollegen, die einfach nur ein Microfasertuch während der kompletten Reinigung hinter sich herziehen und den Schmutz dabei mehr oder weniger in der Wohnung verteilen.

Der Wassertank des X1 Omni Saugroboters ist fest verbaut und kann nicht entnommen und gereinigt werden. Dies wird aber als Feature beworben und der Tank im Robosauger wird bei jedem beendeten Reinigungsvorgang komplett entleert und soll so keine Angriffsmöglichkeit für schlechte Gerüche oder dergleichen bieten.

Und sonst noch?

Noch ein Wort zu Staubsauger-Robotern generell. Ich liebe und nutze Staubsauger-Roboter seit vielen Jahren. Man darf beim Kauf aber nicht der Meinung sein, dass man nie wieder einen Staubsauger in die Hand nehmen muss.

Im Beispiel des Deebot X1 Omni: Alle 2 Tage müssen die Wasserbehälter gereinigt werden. Spätestens einmal in der Woche muss ich den Kollegen umdrehen und Katzenhaare und ein paar der mittellangen Haare meiner Holden aus den Bürsten entfernen. Nach einem Monat folgt dann das austauschen des Müllbeutels in der Absaugstation. Und generell kommen die kleinen Robosauger nie wirklich überall in der Wohnung hin und man muss doch noch mit dem Staubsauger in manchen Ecken ran. Letzteres ist keine Kritik am Deebot, sondern gilt für ausnahmslos alle Staubsauger-Roboter, die ich bisher im Test hatte.

Fazit zum Ecovacs Deebot X1 Omni

Viel Text für einen Staubsaugerroboter. Aber ich muss auch zugeben, dass diese Maschine den Platz an der absoluten Spitze verdient hat. Leider auch preislich. Mit aktuell ca. 1300,- EUR ist der Staubsaugerroboter in der Deebot X1 Omni Version auch eines der teuersten Modelle. Sparen kann man, wenn man nur den Omni X1 Plus nimmt, der dann keine Wischfunktion und auch keine Trocknung hat oder gleich auf den Omni X1 Turbo ausweicht, der gar keine Absaugstation besitzt. Preislich macht das am Ende bis zu 400,- EUR am Gesamtpreis aus.

Aber hier geht es um den X1 Omni mit allen schicken Features, die man sich wünschen kann. Wenn also der Preis nicht von einem Kauf abhält, bekommt der Käufer ein All-inclusive-Paket an Staubsauger- und Wischroboter, welcher vollautomatisch geleert und wieder befüllt wird und dabei auch noch gut aussieht.

Mit dem Wisch- und Saug-Ergebnis war ich durchweg zufrieden. Sämtliche Katzenhaare und sonstige sichtbaren Flecken und Schmutz wurden zufriedenstellend entfernt. Von extra drei Tage lang eingetrockneten Flecken sehe ich in solchen einem Test ab, da ich so etwas im Alltag auch nicht in der Wohnung zu finden verhoffe.

Falls ihr auf der Suche nach Alternativen seid, bliebe in meinen Augen beispielsweise der Roborock S7 Max Ultra. Der liegt aber auch preislich im selben Rahmen und ist wegen der kleineren Tanks und Staubbehälter zumindest für mich keine Option, zumal mir auch die Verarbeitung des Deebot X1 Omni besser zusagt.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Ecovacs Deebot X1 Omni mit 4.5 von 5 Punkten.

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