Epson WorkForce WF-100W: Kleinster A4-Drucker der Welt im Kurztest

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Mit dem WorkForce WF-100W stellte Epson auf der IFA 2014 den weltweit kleinsten A4-Drucker der Welt vor, welcher vor allem für mobile Nutzung ausgelegt wird. Ich konnte das Gerät ein paar Wochen lang selbst ausprobieren und habe die Eindrücke des Mini-Druckers in den nachfolgenden Zeilen niedergeschrieben.

Verpackungsinhalt und Äußeres

Ja, so spannend ist die Verpackung eines Druckers wirklich nicht. Auf dem grau-grünen Karton ist der Drucker selbst abgebildet und dazu gibt es die üblichen technischen Daten und Fußnoten zu angebrachten Informationen in elf Sprachen. Umso schneller kann die Verpackung geöffnet werden und Folgendes kommt zum Vorschein:

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Neben dem Drucker befinden sich in der Verpackung ein ziemlich klobiges Netzteil zur externen Stromversorgung, ein abnehmbares Kabel zu diesem sowie auch ein micro-USB-Kabel. Dazu gibt es zwei Druckerpatronen: Während die schwarze einzeln ersetzt werden kann, teilen sich die drei Farben eine Patrone.

Als letztes Element neben Papierkram und Software-CD (nicht abgebildet) findet man noch eine kleine graue Kassette wieder. Diese hat vorne ein paar Pins angebracht und stellte sich als Resttintenbehälter heraus. Bei einer Druckkopfreinigung wird dort die überschüssige Tinte aufgefangen und aufgrund des kompakten Designs fällt dieser Behälter beim WF-100W offenbar ziemlich klein aus.

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Aber was hat man sich da eigentlich überhaupt gekauft? Der Drucker erwartet einen in Form eines kleinen, schwarzen Kastens, gut gepolstert in der originalen Umverpackung. Beim Entnehmen fällt auf, dass der WF-100W wirklich ein Leichtgewicht ist – gerade einmal 1,6 Kilogramm bringt er auf die Waage und stört so auch nicht im Reisekoffer.

Freundlicherweise verzichtet Epson auf eine empfindliche Oberfläche wie sie bei Druckern öfter zum Einsatz kommt. Als portables Gerät macht sich eine gewisse „Kratzerresistenz“ auf jeden Fall nicht schlecht, die matte und strukturierte Oberfläche ist dafür eine gute Wahl. Diese Struktur erstreckt sich über den Großteil des Gehäuses, lediglich zwei Seitenflächen bestehen aus bloßem Kunststoff.

An Anschlüssen gibt es auf den ersten Blick nicht viel zu bewundern. Neben Kensington-Lock zum Diebstahlschutz können Ladebuchse und ein micro-USB-Anschluss begutachtet werden. Auch letzterer dient zum Aufladen des Geräts, sodass eine Unabhängigkeit zum klobigen Original-Netzteil mit rundem Stecker gegeben ist.

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Auf weiteren zwei Seiten sind kleine Füße aus gummiartigem Material angebracht, welche ein Verrutschen des Druckers verhindern. Dieser kann so nicht nur auf der Grundfläche, sondern zugeklappt auch auf hochkant gelagert werden. Die Rückseite birgt ein kleines Wartungsfach, wo genannter Resttintenbehälter (schönes Wort) entnommen werden kann.

Der Drucker ist bereits direkt aus dem Karton fast betriebsbereit. Ein Akku sitzt fest verbaut im Gehäuse und war bereits zu etwas mehr als 50 Prozent aufgeladen. Nach dem Einsetzen der grauen Kassette muss der Drucker allerdings erst einmal noch geöffnet werden.

Einrichtung und Konnektivität

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Ein Teil der Abdeckung wird so zum Papierhalter umfunktioniert und die Bedienelemente kommen zum Vorschein. Ganz ohne geht es natürlich nicht; Anschalter, Abbrechen-Knopf sowie Steuerkreuz inklusive OK-Taste sind von fast jedem Drucker bekannt.

Auch ein kleines Display fehlt nicht, dieses zeigt übersichtlich Tintenfüllung und Akkustand an, für die Symbole hat man sich offenbar bei aktuellen Smartphones bedient. Insgesamt ist der Bildschirm ziemlich grobpixelig, aber zur Bedienung völlig ausreichend. So führt ein Einrichtungsprozess den Nutzer durch die ersten Schritte, wozu auch das fummelige Eingeben des WLAN-Passwortes durch Pfeiltasten gehört

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Zwei Aufnahmen des integrierten Displays

Anschließend kann es theoretisch auch schon losgehen. Mit dem Windows-Notebook gab es absolut keine Verbindungsprobleme, zusammen mit dem WorkForce in einem WLAN tauchte das Schätzchen in der Systemsteuerung auf und akzeptierte den ersten Druckauftrag. Ein anderer, über Kabel mit dem Router verbundene PC erforderte manuellen Treiberdownload von der Epson-Webseite.

Für unterwegs besteht auch die Möglichkeit, über WiFi-Direct ohne Router auf den Drucker zuzugreifen. Des Weiteren existiert eine App für iOS- und Android-Geräte mit dem einfallsreichen Namen „iPrint“. Diese hätte zwar so langsam mal einen neuen Anstrich verdient, funktioniert aber einwandfrei. Google Cloud Print kann in den Optionen aktiviert werden.

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Druckqualität und -geschwindigkeit

Epson gibt die ISO-Druckgeschwindigkeit mit sieben Seiten pro Minute an, damit ist der kleine Kasten sogar noch etwas schneller als mein heimisches Brother-Gerät. Beim Ausdrucken von reinen Textseiten ist sogar noch etwas mehr drin, Fotos und Seiten mit großen Bildern brauchen natürlich um einiges länger.

Im Druckmenü kann zwischen den drei Qualitätsstufen „Fein“, „Standard“ und „Stark“ gewählt werden – je nach Wahl verändert sich natürlich auch die Druckzeit. Schon der Standard-Modus sorgt jedoch für ein sehr angenehmes Textbild, lediglich bei der Detailtreue von Bildern hapert es dort noch etwas. Für alles, was darüber hinausgeht, gibt es ja schließlich den feineren Modus.

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Erstaunt war ich davon, wie knallig das Druckbild des WF-100W die Farben wiedergeben kann. Auch auf üblichem Druckerpapier leistet das Modell sehr gute Arbeit, ein meilenweiter Unterschied zu meiner zweiten Brother-Kiste, wo noch auf Originalpatronen gesetzt wird.

Durch einen kleinen Schieber werden die unbedruckten Blätter möglichst gerade gehalten, neben A4 kann so beispielsweise auch (dünneres) Foto-Papier eingelegt werden. Die von mir häufig verwendeten, für Vielverschicker ungemein nützlichen DHL-Klebeettiketen werden problemlos eingezogen. Sollte doch mal ein Blatt etwas schräg liegen, korrigiert sich das während des Druckvorgangs automatisch.

Ausdauer

Als portables Gerät wäre es natürlich sehr unpraktisch, immer eine Steckdose parat haben zu müssen, weshalb der WF-100W wie erwähnt mit einem integrierten Akku ausgestattet ist. Dieser soll mit einer Ladung den Ausdruck von bis zu 100 Seiten ermöglichen, was in etwa hinkommen dürfte.

Zum anschließenden Aufladen empfiehlt sich, sofern griffbereit, die Nutzung des Netzteils. Das Laden per micro-USB nahm eine ganze Nacht in Anspruch: Bis bei leerem Akku und Ladung über USB wieder etwas gedruckt werden kann, dauert es eine Weile, ansonsten also lieber rechtzeitig wieder anstöpseln.

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Die eigens für dieses Modell entworfenen Originalpatronen besitzen die Nummern 266 und 267. Die schwarze Patrone soll für 250 Seiten genügen, während die Bunte für 200 Seiten ausreicht. Es scheint so, dass Epson zusammen mit dem Drucker keine nur halb gefüllten Patronen ausliefert, wie dies bei der Konkurrenz ja gerne mal der Fall ist.

Kompatible Patronen von Drittherstellern gibt es offenbar noch nicht. Mit fast 10 Cent pro reiner schwarz-weiß-Seite und höheren Kosten für bunte Blätter ist ein Ausdruck damit etwa doppelt so teuer wie bei größeren Modellen mit Originalpatronen. Wer regelmäßig das halbe Internet ausdrucken möchte, ist also gut damit beraten, sich zusätzlich noch ein weiteres Modell mit Unterstützung für Billigpatronen anzuschaffen.

Fazit

Der Epson WorkForce WF-100W ist als Drucker zum Mitnehmen konzipiert und erfüllt diese Aufgabe mit Bravur. Die Druckqualität ist überzeugend, der fest verbaute Akku dürfte für alle Zwecke unterwegs ausreichen und auch an der Verarbeitungsqualität gibt es nichts zu meckern. Wer also Papier dabei hat, kann sich auch im ICE beispielsweise schnell die Bordkarten ausdrucken – tolle Sache.

Die Anschaffungskosten sind mit aktuell 259 Euro nicht gerade günstig. Konkurrenzmodelle mit ähnlicher Portabilität sind jedoch kaum günstiger, sodass der Preis fair erscheint. Auch eine Mac-Kompatiblität ist gegeben, sogar im Apple Online Store wird der Drucker angeboten, natürlich zum überzogenen Preis.

Sollten noch Fragen offen geblieben sein, stellt diese gern in den Kommentaren.

Vielen Dank an Epson für die Bereitstellung des Testgerätes.

Wertung des Autors

Peer Linder bewertet Epson WorkForce WF-100W mit 4.5 von 5 Punkten.

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