Geeetech A30 3D-Drucker ausgepackt, aufgebaut und erste Eindrücke

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Vor einigen Tagen wurde ich von Gearbest gefragt, ob ich mal wieder einen neuen 3D Drucker ausprobieren möchte. Klar, habe ich da nicht nein gesagt und mir den Geeetech A30 aus dem Sortiment herausgesucht.

Die Beweggründe für den Geeetech A30 waren eigentlich ganz einfach. Da viele Drucker im Grunde dem nächsten bis auf die Maße fast gleichen, sollte dann dieses Mal doch irgendwo andere Hardware verbaut sein.

Der Geeetech A30 hat also beispielsweise ein Touch-Screen und nicht die übliche Marlin-Firmware mit dem einzelnen Steuerrad verbaut bekommen. Dazu kann dem A30 ein optionaler Touch-Sensor verpasst werden, damit er sich automatisch kalibriert. Auch WLAN ist nachrüstbar und er besitzt auch einen Filament-Sensor.

Alles in allem klang der Drucker mit seinem großen Druckvolumen sehr interessant.

Ein paar technische Spezifikationen des Druckers

  • Maße: 50,80 x 61,55 x 63,05 cm bei 10,2 kg
  • Düsendurchmesser: 0,4mm
  • Druckvolumen: 320 x 320 x 420 mm
  • Druckgeschwindigkeit: 80 – 110 mm / s
  • Datei Format: G-Code,OBJ,STL
  • Bildschirm: 3,2 Zoll Touchscreen
  • Besonderheit: Filament-Sensor
  • Optional: WLAN, 3D Touch-Sensor für Auto-Leveling

Vor ein paar Tagen traf der Drucker nun ein (insgesamt, wie üblich ca. 4 Wochen unterwegs gewesen) und ich konnte mich ans auspacken und installieren machen. Die Einzelteile sehen auf den ersten Blick nach recht viel Bastel-Arbeit aus, aber im Grunde geht alles wirklich schnell und ist auch für Laien problemlos machbar, da alles gut beschriftet ist und nur zusammengesteckt werden muss.

Geeetech A30 3d Drucker 2019 01 18 16.06.56

Da, wie eben erwähnt, der Drucker schon in großen Teilen vormontiert war, geht der Zusammenbau ratzfatz vonstatten. Im Grunde muss nur die z-Achse mit je zwei Schrauben verbunden werden.

Anschließend gibt es noch links und rechts an der z-Achse ein T-Stück, welches für Stabilität sorgt. Auf der linken Seite ist dann noch zusätzlich am T-Stück der Endstop der z-Achse verbaut worden. Hier muss natürlich auch noch kurz ein Kabelchen angeschlossen werden. Auch dieses Kabel kann nicht falsch angeschlossen werden, da es das einzige mit nur zwei Adern ist.

Als Nächstes hatte ich den Filament-Sensor angeschraubt und mit dem Kabel zur Steuerbox verbunden. Der Sensor ist bei diesem Drucker kugelgelagert und baumelt fast frei rum. Hier dürfte sich also kein Filament-Bruch oder dergleichen anbahnen. Der nächste Punkt auf der Tagesordnung war der beigelegte Filament-Halter, welcher mit zwei Schrauben auf die Elektronik-Einheit geschraubt werden musste.

Das komplette Werkzeug ist auch bei diesem Drucker übrigens wieder im Lieferumfang enthalten. Von den Schrauben, über die nötigen Schraubenzieher und Inbus-Schlüssel und Kabelbinder.

Danach nur noch kurz die Kabel an die verschiedenen (gekennzeichneten) Motoren und Endstops angeschlossen und das war es schon. Die Kabel sind abgesehen von der Kennzeichnung auch leicht zu unterscheiden, da sie je nachdem ob für den Endstop oder den Motor verschieden breite Stecker haben.

Es folgen noch ein paar Dinge, die mir beim Aufbau positiv oder negativ aufgefallen sind:

Die Rädchen zum leveln der Druckplatte sind endlich mal von Werk aus schon entsprechend groß. Bei vielen Herstellern sind die Schrauben sehr schlecht zu erreichen und gerade mal halb so groß und werden oft über kurz oder lang durch breitere, selbst gedruckte Kappen ersetzt.

Der Extruder wirkt verhältnismäßig hochwertig und lässt sich prima nutzen und das Filament kann super einfach via Menü auf dem Touchscreen nachgeladen werden. Details zum Menü inkl. einem kleinen Clip werde ich im nächsten 3D Roundup nachreichen. Dazu möchte ich erst ein paar Tage den Drucker ausprobiert haben.

Die Druckplatte ist aus Glas, welches beschichtet wurde. Es fühlt sich an, als wären leicht Noppen darauf, was natürlich für besseren Halt der gedruckten Objekte sorgen soll. Die Glasplatte selbst wird mittels dieser kleinen Klemmerlein festgehalten.

Der Lüfter am Hotend ist so verbaut, dass er zum einen das Hotend, aber auch via Umlenkteil aus Plastik das gedruckte Objekt kühlt. Ob mir das im Alltag dann gefällt, muss der ausführliche Test zeigen. Falls nicht, gibt es sicher auf Thingiverse und Co. schicke Petsfang-Lösungen, zum Verbauen anderer Lüfter.

Das Elektronik-Gehäuse ist angenehm leise und bekommt den Kabelstrang auf der Rückseite mittels zweier großer Schraubverschlüsse eingesteckt. Da kann nichts verwechselt werden und ist auch ganz schnell angeschlossen.

Der Kabelstrang am Heatbed ist direkt an die Platte verlötet und bekam sogar eine kleine Halterung hinter dem Anschluss verbaut, sodass das Kabel nicht einfach so durch die Bewegungen beim Druckvorgang abbrechen oder sogar kurzschließen kann.

Oben an den Achsen wurden im Gegensatz zum Alfawise U10 direkt kleine Kugellager verbaut, die verhindern, dass der Drucker bei der Bewegung während des Drucks wild rumklappert.

Auf der Rückseite des Druckkopfs sind schon von Werk aus zwei Anschlüsse frei, die zum Anschließen eines 3D Touch-Sensors gedacht sind. Das soll im Grunde dann einfach via Plug n Play vonstattengehen. Der Sensor ist für schlanke 25 EUR bei Amazon verfügbar. Mal sehen, vielleicht gönne ich mir den die Tage noch.

Ein erstes leveln mit folgendem Testdruck verlief absolut zufriedenstellend. Die Bedienung über den Touchscreen geht astrein. Vieles auch schneller und komfortabler, als über Marlin und das übliche Drehrad zum hangeln durch die Menüs.

Der Geräuschpegel ist angenehm. Der Geeetech A30 ist im Betrieb allein wegen der Lüfter deutlich leiser als beispielsweise der Tevo Flash.

Der Drucker wird jetzt die kommenden Tage weiter ausgiebig auf Herz und Nieren getestet. Wie immer werdet ihr in den nächsten 3D Roundups dann davon lesen. Beispielsweise was für Modifizierungen ich am Drucker anbringen musste. So wie es aussieht, werde ich auch mein kleines Regal aus zwei IKEA Lack Tischen anpassen oder gar austauschen müssen, da die Grundfläche des Druckers zu groß für den üblichen Platz ist. Der A30 würde zwar theoretisch noch reinpassen, aber könnte sich nicht mehr vollständig bewegen. :)

Für knappe 350,- EUR ist der Geeetech A30 aktuell bei Gearbest gelistet und für diesen Preis auch absolut in Ordnung, wenn man auf ein großes Druckvolumen (320 x 320 x 420 mm) und die einfache Erweiterbarkeit Wert legt. Für Einsteiger sind natürlich Drucker, wie der weniger als halb so teure Ender 3 preislich erst einmal besser geeignet, wenn sie dafür auch kein so großes Druckvolumen und evtl. ein, zwei Funktionen weniger haben.

Stay tuned. Updates zu den Erfahrungen mit dem Drucker dann wie gewohnt im kommenden im 3D-Roundup.


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