Google hat große Pläne für die Pixel-Reihe und ist mit der Pixel 6-Reihe wieder auf einem guten Weg. Nach dem Pixel 3 ging es bergab, doch davon erholt man sich gerade. Mich hat interessiert, ob man das Google Pixel 7 Pro empfehlen kann.
Das kann man, so viel kann ich euch verraten. Im Fazit erfahrt ihr auch, warum das so ist und ob es das für mich derzeit beste Android-Smartphone ist. Den Test gibt es auch als Video und das Google Pixel 7 wird wieder einen eigenen Test erhalten.
Google Pixel 7 Pro: Test als Video
Google Pixel 7 Pro: Die Spezifikationen
- Hersteller: Google
- Modellbezeichnung: 7 Pro
- Preis: ab 899 Euro
- Verfügbar: ab 13. Oktober 2022
- Größe: 162,9 x 76,6 x 8,9 mm
- Gewicht inklusive Akku: 212 g
- Betriebssystem: Android 13
- Akku: 5.000 mAh
- Display: 6,7″ (OLED, 120 Hz, QHD+)
- Kamera: Triple-Kamera (50 + 12 + 48 MP)
- Speicher: 128 oder 256 GB
- CPU: Google Tensor G2
- RAM: 12 GB
Das sind noch nicht alle Spezifikationen des Google Pixel 7 Pro. Auf der offiziellen Webseite bekommt ihr noch mehr Informationen zum Android-Smartphone.
Google Pixel 7 Pro: Stichpunkte im Alltag
- Das Google Pixel 7 Pro ist in etwa so groß und schwer wie der Vorgänger und hat auch die gleiche Designsprache. Es gibt aber einen kleinen Unterschied bei der neuen Generation, denn die Kameraerhöhung ist nicht aus Glas, sondern auch aus Aluminium und geht nahtlos in den Rahmen über. Gefällt mir gut und natürlich ist die Verarbeitung hochwertig. Und es liegt angenehm auf dem Tisch und wackelt nicht, da der Kamerabuckel gleichmäßig ist. Nur mit einer Sache komme ich bis heute bei den Pixel-Modellen nicht klar: Der Power-Button ist über den Lautsprecher-Knöpfen, ich drücke ständig die falsche Taste.
- Das OLED-Display kann bis zu 1.500 nits hell werden, im Alltag sind es aber maximal 1.000 nits. Es ist wieder ein sehr gutes OLED-Panel von Samsung, was auch mit einer Always-On-Funktion daher kommt. Die Farben und der Blickwinkel überzeugen und das Display ist zwar weiterhin an den Seiten gebogen, aber nur noch sehr minimal. Ich bevorzuge flache Displays, aber diese Biegung geht für mich noch in Ordnung. Schön, dass dieser Trend langsam verschwindet.
- Die Kamera war bisher immer das Highlight der Pixel-Reihe und das ist sie auch in diesem Jahr. Die Hauptkamera überzeugt wieder auf ganzer Linie und ich mag, wie Google die Fotos interpretiert. Es gibt auch einige neue Spielereien, wobei ich die im Alltag nicht aktiv nutze. Der Unterschied zum Pixel 6 Pro ist für mich aber ehrlich gesagt in den meisten Situationen nicht zu sehen. Das trifft auch auf die Ultraweitwinkel-Kamera zu, die hier und da minimal besser ist. Kein großer Schritt, aber nimmer man gerne mit. Wo man den Unterschied am besten sieht, ist beim Zoom. Damit warb Google auf der Keynote und ja, das stimmt. Der 5-fache Zoom, bei dem die Periskop-Kamera zum Einsatz kommt, ist mit der beste auf dem Markt. Wobei ich auch sagen muss, dass mir ein 5-facher Zoom oft zu viel ist. Beim 2-fachen und 3-fachen Zoom nutzt Google mehrere Kameras und KI, was teilweise auch sehr gute Ergebnisse liefert. Durch die hohe Auflösung der beiden Kameras (Haupt und Zoom) kann man die wirklich sehr gut nutzen. Mir ist ein guter Zoom wichtig und das Pixel 7 Pro spielt da ganz oben mit, gefällt mir bisher gut.
- Der Google Tensor G2 kann in Benchmarks nicht mit einem Snapdragon 8+ Gen 1 mithalten, aber so im Alltag bei der Nutzung spüre ich exakt gar keinen Unterschied. Wer die Power eines Smartphone-Chips ausreizt, für den könnte das relevant sein, wer aber nicht Highend-Gaming betreibt und mobil keine Videos schneidet, dem könnte das egal sein. Mir wäre es das jedenfalls, aber…
- … einen Chip bewertet man in der heutigen Zeit nicht nur bei der Leistung, die ist meiner Meinung nach zweitrangig geworden, viel wichtiger ist der Akku. Die Laufzeit ist gut, ich komme super über den Tag, aber der G2 ist bisher nicht so effizient, wie der 8+ Gen 1. Das spürt man vor allem im Standby-Modus, wenn man mal zwei Geräte, die in etwa gleich eingerichtet sind und beide 5.000 mAh haben, einen Tag und eine Nacht auf dem Tisch liegen hat. Das Pixel 7 Pro hatte da am nächsten Tage ca. 10 Prozent weniger Akku. Nicht gravierend, aber da darf sich mit dem G3 noch etwas tun. Geladen wird mit bis zu 30 Watt, was in der heutigen Zeit kein Rekord ist, mir aber ausreicht, und es gibt natürlich wieder kabelloses Laden via Qi.
- Das Thema Android und Updates ist ein Kernelement bei Google. Android 13 ist natürlich die Basis und Material You gehört für mich zu den besten Oberflächen bei Android. Mag ich, es ist momentan vielleicht sogar mein Favorit. Alles ist sehr flüssig und sieht gut aus. Nur bei den Updates hat Google nicht nachgebessert und bleibt bei 3 Major-Updates und 5 Jahren für Sicherheitsupdates. Bei der Sicherheit ist das gut, aber ein Major-Update mehr wäre wichtig, denn das bietet Samsung und als Android-Entwickler erwarte ich, dass man die Nummer 1 ist. Noch besser wären in beiden Fällen die 5 Jahre, dann wäre Android endlich auf dem Level des iPhones angekommen.
- Die Stereo-Lautsprecher waren früher mal ein Highlight der Pixel-Reihe, aber seit der Rand dünn ist, sind sie das nicht mehr. Es sind aber weiterhin solide Speaker, bei denen der untere sehr gut und der obere eher bescheiden ist. Ist in der heutigen Zeit aber bei den meisten Android-Flaggschiffen so, da schwimmt Google in der breiten Masse mit.
- Eine Sache, die beim Pixel 6 Pro viel Kritik bekam, war der Fingerabdrucksensor, denn der war sehr langsam. Jetzt ist dieser spürbar schneller und endlich auf einem vernünftigen Level. Es ist nicht der schnellste Sensor, aber es ist ein guter Sensor. Und es gibt endlich Face Unlock, was auch schnell und zuverlässig funktioniert. Allerdings nutzt Google nur die Frontkamera für Face Unlock, daher kann man das nicht bei wichtigen Dingen wie Google Pay nutzen. Das ist nur eine weitere Option zum Entsperren des Gerätes.
- Ich erwähne es jedes Jahr, aber es ist mir wichtig und Google macht das sehr gut: Es gibt einen tollen Vibrationsmotor. Das Feedback ist sehr fein und angenehm. Nicht ganz das Level der Haptic Engine im iPhone, aber sehr nah dran und mit die beste Lösung in der Android-Welt.
- Sonstige Dinge: Google setzt auf LPDDR5-RAM, die Version mit 512 GB Speicher gibt es nicht in Deutschland, der Speicher kann nicht erweitert werden, die Frontkamera löst mit 10,8 MP auf und ist gut, es gibt USB-Typ 3.2 Gen. 2, wir haben wieder einen UWB-Chip (Ultrabreitband), es gibt eine Dual-SIM-Funktion (Normal und eSIM), das Pixel 7 Pro ist eines der ersten Modelle mit Wi-Fi 6E (802.11ax), Bluetooth ist in Version 5.2 vorhanden, es gibt eine IP68-Zertifizierung und das USB-Kabel liegt noch im Lieferumfang, das Netzteil nicht.
Google Pixel 7 Pro: Mein persönliches Fazit
Das Google Pixel 7 Pro ist kein großes Update im Vergleich zum Google Pixel 6 Pro, aber es gibt hier und da feine Optimierungen, die ich mag. Z.B. eine bessere Zoom-Kamera, einen viel besseren Fingerabdrucksensor und ein optimiertes Design.
Das Gesamtpaket weiß wieder zu überzeugen und auch Dinge wie UWB sind bei Google vorhanden. Hier und da könnte man noch nachbessern, zum Beispiel beim Chip und bei den Updates, aber das ist wirklich meckern auf hohen Niveau.
Vor allem, wenn wir zum entscheidenden Punkt von vielen Nutzern kommen: Dem Preis. So ziemlich alle Marken sind bei 1.000 Euro für die Basis angekommen und erhöhen die Preise, da sie gestiegene Produktionskosten nicht selbst zahlen.
Doch Google verlangt weiterhin 899 Euro, wobei ich die 256 GB nehmen würde, die 999 Euro kosten. Für diesen Preis bekommt man meiner Meinung nach derzeit kein besseres Gesamtpaket in der Android-Welt. Jedenfalls mit Blick auf UVP-Preise.
Doch da schenkt Google den Käufern bis zum 17. Oktober mal eben eine Pixel Watch LTE dazu, womit wir preislich schon fast über die Mittelklasse sprechen. Und das ist meiner Meinung nach der vielleicht beste Android-Deal in diesem Jahr.
Würden wir über rund 1.300 Euro sprechen, wie bei Samsung oder Oppo, dann wäre die Sache vermutlich ein bisschen anders. Aber selbst dann würde ich das Google Pixel 7 Pro empfehlen, da es gewisse Dinge sogar etwas besser macht.
Mit Blick auf die UVP und die Vorbesteller-Aktion gibt es von meiner Seite eine ganz klare Kaufempfehlung. Wie gesagt, die würde ich vermutlich auch noch bei 1.099 oder 1.199 Euro aussprechen, so würde ich sogar als Pixel 6 Pro-Nutzer überlegen, ob ich wechsle. Falls man das Pixel 6 Pro gut verkaufen kann, wäre das eine Option.