Google präsentierte letzte Woche das neue Pixel 8 Pro und überraschte auch ein bisschen, als man den Preis direkt um 200 Euro erhöhte. Es geht jetzt bei 1.099 Euro los, was zwar weiterhin noch etwas von Samsung und Apple entfernt ist, aber Google bewegt sich eben doch mit einem sehr großen Schritt auf diese zwei zu.
Es stellt sich daher die Frage, ob das Google Pixel 8 Pro auch deutlich besser ist. Ich konnte mir das neue Google Pixel 8 Pro in den letzten Tagen im Alltag genau anschauen und habe mir wie immer ein paar Stichpunkte für diesen Test gemacht.
Google Pixel 8 Pro: Test als Video
Google Pixel 8 Pro: Die Spezifikationen
- Hersteller: Google
- Modellbezeichnung: Pixel 8 Pro
- Preis: ab 1.099 Euro
- Verfügbar: ab 12. Oktober 2023
- Größe: 162,6 × 76,5 × 8,8 mm
- Gewicht inklusive Akku: 213 g
- Betriebssystem: Android 14
- Akku: 5050 mAh
- Display: 6,7″ (OLED, 120 Hz)
- Kamera: Triple-Kamera (50, 48, 48 MP)
- Speicher: 128 GB, 256 GB, 512 GB
- CPU: Tensor G3
- RAM: 12 GB
Das sind noch nicht alle Spezifikationen des Google Pixel 8 Pro. Auf der offiziellen Webseite von Google bekommt ihr weitere Informationen zum neuen Smartphone.
Google Pixel 8 Pro: Meine Stichpunkte
- Beim Design ändert sich in diesem Jahr nicht viel, bei Apple würde man sowas als S-Jahr bezeichnen. Doch mir gefällt, dass die drei Kameras hinten jetzt optisch ein Element sind, ich mag weiterhin das Design des Kamerabuckels und die Rückseite ist jetzt richtig matt, was mir bei der schwarzen Version sehr gut gefällt. Der Rahmen bleibt glänzend, aber es ergibt sich dennoch ein stimmiges und hochwertiges Bild.
- Das Display ist jetzt eine Ecke heller und mit bis zu 2.400 nits das derzeit hellste (?) OLED-Panel auf dem Markt. Es ist ein hervorragendes Display mit 1 bis 120 Hz und einer Neuerung, die mir in diesem Jahr sehr zusagt: Es ist komplett flach. Dazu gibt es ein kleines und dezentes Loch oben, einen symmetrischen Displayrand und ich würde sagen: Perfekt, ich bin zufrieden. Es ist mir mit 6,7 Zoll etwas zu groß, aber sowas ist subjektiv.
- Mit Blick auf die Performance liest man immer wieder, dass die Tensor-Chips von Google nicht mit den Snapdragon-Chips mithalten können, was in Benchmarks und vielleicht auch bei einigen Spielen stimmen mag, aber im Alltag spürt man das nicht. Google hat Hardware und Software richtig gut abgestimmt. Ja, das soll nicht rechtfertigen, dass ein Snapdragon 8 Gen 2 (oder schon sehr bald der Snapdragon 8 Gen 3) nicht die bessere Wahl sein könnte, aber so ist eben der Stand und ich kann damit leben und sehe es zwar als Kritikpunkt, aber nicht als K.O.-Kriterium an.
- Denn die Akkulaufzeit ist okay und ich komme über den Tag. Der Akku ist übrigens 50 mAh größer, aber das spürt man nicht im Vergleich zum Vorgänger. Ein Akku-Wunder ist das Google Pixel 8 Pro also weiterhin nicht und es lädt auch nur mit maximal 30 Watt. Apple kann das beim iPhone machen, da das iPhone selbst keine Konkurrenz bei iOS hat, aber in der Android-Welt sind 30 Watt schon etwas mager, selbst Samsung liefert ja mittlerweile 45 Watt. Das Thema Akku darf man beim Google Pixel 9 Pro mal angehen, damit das nicht nur mittelmäßig und ausreichend, sondern richtig gut ist. Hinzu kommt, dass der Verbrauch im Standby-Modus bei mir in den ersten Tagen durchaus hoch war. Ja, ich habe das Always-On-Display immer an, aber da würde ich fast vermuten, dass die Software noch nicht final optimiert wurde.
- Richtig gut und für mich ganz oben an der Spitze ist dafür weiterhin die Kamera. Es bleibt bei 50 Megapixel, aber der neue Sensor holt noch etwas mehr heraus und dazu kommen viele neue Software-Funktionen wie „Beste Aufnahme“ und eine Video-Optimierung. Und das Pro-Modell bekommt auch noch eigene Pro-Funktionen, wie eine höhere Auflösung, RAW-Modus und mehr. Da hört es aber nicht auf, denn die Ultraweitwinkel-Kamera besitzt jetzt ebenfalls 48 MP und kann mit der Hauptkamera mithalten, es ist eine der besten Kameras in dieser Klasse. Beim Zoom gibt es auch einen neuen Sensor, es bleibt aber bei 48 MP mit Periskop-Technologie und ich sehe im Vergleich zum Pixel 7 Pro keinen großen Unterschied. Doch der Zoom stand letztes Jahr im Fokus (Wortspiel beabsichtigt) und gehört zu den besten auf dem Markt.
- Der Fingerabdrucksensor bekam früher viel Kritik bei den Pixel-Smartphones und er wurde zwar besser, es ist aber nicht der beste Sensor, den ich kenne. Die Konkurrenz ist da etwas schneller und zuverlässiger. Der Sensor ist mittlerweile okay, aber da wäre auch noch etwas Luft nach oben. Da es aber mittlerweile Face Unlock gibt und das schnell und zuverlässig funktioniert, ist mir das relativ egal. Außerdem ist Face Unlock mit der neuen Pixel-Reihe sicherer und man kann die Funktion auch für Banking-Apps und Google Pay nutzen, obwohl es kein 3D-Sensor ist, für mich ein großer Mehrwert.
- Bei den Stereo-Lautsprechern tut sich gefühlt gar nichts, der untere Speaker ist gut, laut und klar, der Speaker in der Hörmuschel sehr bescheiden. Das ist bei modernen Smartphones mit einem dünnen Rand normal, aber irgendwie auch schade.
- Google hat von Anfang an viel Wert auf einen guten Vibrationsmotor gelegt und das ist bis heute der Fall. Das haptische Feedback bei Android ist sehr nah am iPhone und Google spielt da in der Android-Welt ganz oben mit. Sowas ist einem so lange egal, bis man sich eine bessere Lösung gewöhnt hat und eine schlechtere vorgesetzt bekommt und mir persönlich ist sowas eben wichtig.
- Android 14 ist natürlich schon die Basis bei der Software und ich bin ein Fan des Google Pixel Launcher, für mich die schönste Oberfläche bei Android. Dazu kommen jeden Monat die Sicherheitsupdates, immer wieder Feature Drops und Google liefert mal eben 7 Jahre lang große Android-Updates aus und hat ab sofort die beste Update-Politik auf dem Markt, sogar noch vor Apple. Genau das habe ich bis letztes Jahr kritisiert, doch Google hat nicht nur aufgeholt, man hat auch vorgelegt und das bekommt einen ganz dicken Pluspunkt von mir.
- Was auch daran liegt, womit wir bei Sonstiges wären, dass die neuen Pixel-Smartphones mehr nachhaltige Materialien nutzen und Google die Ersatzteile ebenfalls 7 Jahre anbieten möchte, sowas ist wichtig, wenn man so lange Updates liefert. Und auch sonst ist alles verbaut, was ich von einem Smartphone erwarte, es gibt eine IP68-Zertifizierung, es gibt UWB (Ultrabreitband), es gibt USB 3.2, es gibt Bluetooth 5.3, es gibt sogar schon Wi-Fi 7 und noch einen Temperatursensor. Mir fällt nichts ein, was fehlt, das ist ein (für 2023) rundes Gesamtpaket.
Google Pixel 8 Pro: Mein Fazit
Spürbar bessere Kamera, besseres Display, optimierte Optik, eine Update-Politik, die unerreicht ist, Google hat ein wirklich gutes Gesamtpaket abgeliefert und ich finde die 200 Euro Aufpreis schade, aber man muss auch sagen, dass das Google Pixel 7 Pro mit 899 Euro für ein Flaggschiff im Jahr 2022 doch absurd günstig war.
Ich hätte mir vielleicht 999 Euro gewünscht, aber guter Support kostet Geld und daher ist das okay. Den Chip könnte man kritisieren, wobei er mir bisher auch nicht negativ aufgefallen ist, nur das mit der Akkulaufzeit ist auch 2023 so eine Sache.
Ein effizienterer Chip und schnelleres Laden könnten da Abhilfe schaffen, darauf hat Google aber noch verzichtet. Was nicht heißt, dass die Akkulaufzeit schlecht ist, nur im Standby bei mir, aber es wäre eben eine Sache, die man bei einem sonst fast perfekten Android-Gesamtpaket angehen könnte. Mehr fällt mir aber nicht ein.
Die Pixel-Reihe hat sich sehr positiv entwickelt und das Google Pixel 8 Pro ist, trotz Preiserhöhung, eine klare Kaufempfehlung von meiner Seite. Es ist mir einen Hauch zu groß, aber wenn man große Smartphones mag, dann es wäre meine erste Wahl.