HTC One S Testbericht

Brilliant, flach, edel und schnell wären die Begriffe, die ich momentan mit dem HTC One S assoziieren würde. HTC scheint mit der ONE-Serie im Vergleich zur unübersichtlichen Modell-Vielfalt im letzten Jahr einiges besser zu machen. In den folgenden Zeilen beschreibe ich die entstandenen Eindrücke, welche sich in den vergangenen zwei Wochen Nutzung des HTC One S aufgetan haben.

Lieferumfang

  • Smartphone selbst (mit integriertem Akku)
  • Kopfhörer
  • Netzteil-Stecker
  • USB-Daten-/Ladekabel
  • Div. Anleitungen

Das One S ist aus Aluminium gefertigt und kann auf der Rückseite mit einer 8 Megapixel Kamera mit LED-Blitz aufwarten. Zudem gibt es auf ebenfalls auf der Rückseite die beworbenen Beats-Lautsprecher. Auf der Oberseite ist Platz für den Klinkenstecker und den Power-Knopf. Auf der oberen linken Seite ist der Micro-USB-Stecker platziert, auf der rechten Seite findet die Lautstärke-Wippe ihren Ort. Auf der Vorderseite befindet sich oberhalb der Lautsprecher, diverse Sensoren und eine Front-Kamera und auf der Unterseite die Android-typischen Sensor-Tasten. Leider sind diese, wie schon berichtet, ohne die teilweise noch nötige Menü-Taste.

Technische Details

Das One S bietet im Gegensatz zum One X „lediglich“ einen Qualcom Dualcore CPU mit 1.5 GHz und 1 GB RAM. Hier fluppt alles wie es soll und ich kann mir zum aktuellen Zeitpunkt auch noch nicht erklären, wofür ich nun unbedingt einen Quadcore CPU in meinem Smartphone benötigen würde (außer um das Handy gleichzeitig auch als Computer zu nutzen – siehe Motorola o. ä.).

Der integrierte Speicher mit 16 GB wird in ca. 2 GB internen Speicher und 10 GB Telefonspeicher (Videos, Musik, etc.) eingeteilt. Den restlichen Speicher beschlagnahmt das Betriebssystem. Energie bekommt das Handy vom internen 1650 mAh Akku. Übliche Verdächtige wie W-Lan b/g/n und Bluetooth 3.0 sind ebenso an Bord, wie auch GPS und dergleichen.

Mein erstes Unboxing inkl. einiger Makro-Fotos des HTC One S findet ihr hier in meinem Unboxing-Beitrag.

Display

Das Display ist eine Wucht und stellt farblich für meinen Geschmack das Galaxy Nexus klar in den Schatten. Hier meine ich selbstverständlich nicht die Auflösung, aber die Brillianz ist wirklich ein Traum. Die weißen Schriften lassen sich klar, hell und scharf ablesen und dennoch leiden die Farben nicht und lassen vielleicht max. in den dunklen Bereichen ein wenig Raum für kleinste Kritiken. Aber das ist dann wirklich Fehlersuche auf hohem Niveau. Mit 4.3 Zoll und einer Auflösung von 960×540 Pixeln liefert das One S all das, was man in einem Smartphone benötigt.

Kritik?

Kritikpunkte bleiben natürlich auch bei einem TOP-Gerät nicht aus. Zum einen wurde dem HTC One S ein Speicherkartenslot verwährt und der Nutzer muss sich mit den 16 GB Speicher begnügen, zudem setzt auch das One S wie auch die neuen Nokia Lumia oder das iPhone auf eine MicroSIM. Zu guter letzt besitzt das One S einen festverbauten Akku und man sollte deshalb wohl oder übel auf längeren WE-Tripps oder dergleichen einen portablen Stromspender wie beispielsweise den jüngst vorgestellten MiPow Power Tube dabei haben. In meinem Alltagsgebrauch war der Akku nach einem Tag ca. 1/2 leer und somit kann ich sagen, dass das One S im Schnitt gute 2 Tage durchgehalten hat.

Das Gerät wird bei heftiger Beanspruchung warm. Nicht heiß – einfach nur warm. Das hatte aber mein SGS2 schon und das Galaxy Nexus macht davor auch nicht halt.

Ich möchte auch noch auf den Fehler eingehen, der die neue Oberfläche des One S betrifft. Das Alu-Gehäuse der schwarzen Variante wurde mit Hilfe von künstlichen Blitzen durch Hochspannung behandelt. Bei der grauen Variante wurde die Farbe nicht auflackiert, sondern wie bei einer Galvanisierung mit dem Gehäuse verbunden. Langer Rede kurzer Sinn – mein graues HTC One S hat in den 2 Wochen intensiver Nutzung keinerlei Kratzer, Abblätterungen oder dergleichen erfahren. Sollte euer Gerät davon betroffen sein, bietet HTC laut jüngsten Meldungen einen kostenlosen Austausch.

Kamera

Während HTC bei früheren Modellen gern mal ein wenig an der Kamera gepatzt hat, machen Sie auch hier beim One S alles richtig. Die 8 Megapixel Kamera reagiert wie von HTC beworben extrem schnell und macht auf Wunsch innerhalb 5 Sekunden locker 20 Fotos hintereinander.

Die F2,0 Blende und ein einstellbarer ISO-Wert von 100 – 800 sorgen für gute Farben auch bei schlechteren Umgebungsverhältnissen. Selbstverständlich sind auch Dinge wie Geotagging oder Gesichtserkennung, wie auch Selbstauslöser, Panorama- und Makrofotos keine Fremdwörter für das One S. Dazu kommen noch einige Effekte im Instagram-Style sowie diverse Szenenprogramme wie Gruppenporträt oder Landschaft.

Beispielfoto und Video:

In der Dropbox findet ihr drei Beispielbilder, welche die Effekte (HDR, etc.) und die Qualität der Kamera des HTC One S zeigen.

Sound

Das One S wird wie auch die vorherigen Smartphones unter der beatsAudio-Marke vertrieben. Allerdings scheint HTC den vergleichsweise teuren Geräten keine Beats-Kopföhrer mehr beizulegen. Der Sound des verbauten Lautsprechers ist jetzts nichts überragendes und in meinen Augen bzw. Ohren eher normaler Durchschnitt. Natürlich gibt es im Handy noch diverse Equalizer-Einstellungen etc., welche den Sound verglichen mit dem Stock-Zustand durchaus noch einiges verbessern.

SENSE und Android ICS

Hier scheiden sich nun sicherlich die Geister. Während ich einige Wochen und Monate mit Stock-ICS auf meinem Samsung Galaxy Nexus zu tun hatte, ist auf dem HTC One S natürlich das neueste HTC Sense über Android Ice Cream Sandwich drüber installiert. HTC hat ordentliche Arbeit abgeliefert und die Oberfläche deutlich angepasst, aufgelockert und entschlackt. Mir persönlich fehlt auf dem One S ein wenig das original Ice Cream Sandwich und deshalb habe ich direkt den APEX-Launcher installiert, um wenigstens ein wenig des ICS-Feelings zu behalten. Alles in allem bleibt aber zu sagen, dass die Sense-Oberfläche sehr schön angepasst ist und wirklich toll mit der Hardware harmonisiert.

Zum generellen Arbeiten mit dem One S lässt sich nichts negatives finden. Das HTC One S läuft dank des 1.5 GHz Dualcore-CPU und dem runderneuerten Android 4.0 Ice Cream Sandwich absolut ruckelfrei dar.

Fazit

Mit dem HTC One S fühle ich mich in die gute Zeit des HTC Desire zurückversetzt. Das One S ist ein Smartphone, welches durch die verwendeten Materialien, wie auch die verbaute Komponenten (CPU, etc.) überzeugt und dank Android Ice Cream Sandwich auch mit dem Betriebssystem punktet.

Auch das Display lässt kaum Raum für Kritik und auch die Kamera macht wirklich gute Fotos. Der Preis wird in ein paar Tagen sicherlich noch ein wenig sinken und sollte der nicht erweiterbare Speicher nicht stören, bekommt ihr für das One S damit definitiv eine Kaufempfehlung von mir.


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