Huawei cheatet bei Benchmarks: „Weil es alle machen“

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Überraschung: Huawei, beziehungsweise in diesem Fall Honor mit dem neuen Play, cheatet bei Benchmarks. Warum? Weil es eben alle anderen auch machen.

Wer meine Beiträge kennt, der wird wissen was ich von Benchmarks halte: Nichts. Sie sind meiner Meinung nach kein Anhaltspunkt für die Performance im Alltag. Doch nicht nur das, mittlerweile haben sich die Hersteller auch darauf spezialisiert diese Tools auszutricksen. Das ist schon seit Jahren so, nun wurde Huawei mal wieder erwischt.

Das neue Gaming-Smartphone Honor Play taktet, sobald eine Benchmark-App erkannt wird, deutlich höher als bei anderen Apps. Das System erlaubt eine höhere Temperatur für den SoC und dieser darf mehr an seine Grenzen gehen. Im Alltag, also bei allen anderen Apps und Szenarien, wird der SoC jedoch stärker reguliert.

Sowas nenne ich cheaten.

Huawei: Es machen sowieso alle

Die Erklärung von Huawei gegenüber AnandTech, die das entdeckt, getestet und das Unternehmen darauf angesprochen haben: Macht sowieso jeder. Vor allem in China sei dieses Verhalten bei den Herstellern normal und Huawei muss hier mitspielen.

Gleichzeitig ist man aber auch der Meinung, dass die Benchmarks nichts über die Performance eines Smartphones aussagen. Sie werden aber nur leider zu oft in den Reviews dieser Welt genutzt. Ich bin der gleichen Meinung und kann verstehen, warum Huawei das macht. Leider verlassen sich viele Tester auf ein Benchmark-Ergebnis.

Huawei selbst würde gerne einen besseren Standard für die Performance sehen, daran möchte man sich beteiligen und das pushen. Es ist am Ende die alte Diskussion, aber wenn Benchmark-Ergebnisse von AnTuTu und Co in Testberichten genutzt werden, dann wird sich daran auch nichts ändern. Ich würde mein Gerät auch so optimieren, dass es sich in den Benchmarks dieser Welt besonders gut schlägt.

Objektiver Benchmark kaum möglich

Auf der anderen Seite ist es natürlich schwer einen objektiven Test für die Leistung von einem Smartphone zu finden, denn jeder nutzt es anders. Dem einen ist eine maximale Performance in Spielen wichtig, der andere schneidet damit Videos, der andere will nur flott surfen und am Ende lässt sich sowas nicht objektiv messen.

Benchmarks wie GFXBench und AnTuTu können einem immerhin einen Anhaltspunkt für die maximale Leistung eines Smartphones geben. Auch wenn die einem nichts „bringt“, so ist das ein Wert, der einigen Käufern durchaus wichtig ist.

Ich glaube, dass sich hier nichts ändern wird. Huawei und Co werden weiterhin ihre Geräte für Benchmarks optimieren und die Tech-Szene wird weiterhin Benchmarks als Vergleich nutzen. Wobei die Relevanz von diesen in der heutigen Zeit ja auch stark nachgelassen hat, da sich bei den SoCs nicht mehr so viel tut. Andere Dinge, wie die Akkulaufzeit und AI-Aufgaben, sind bei der Entwicklung in den Fokus gerückt.

Ich persönlich bleibe dabei: Es wird weiterhin subjektive Eindrücke aus dem Alltag geben und ich werde mit den Modellen etwas zocken, viel surfen, ein paar Videos schauen, twittern und mehr. Der Score von AnTuTu spielt für mich keine Rolle. Mich interessiert eher, wie schnell die Kamera-App startet, oder wie schnell man auf einer großen Webseite scrollen kann. Bevor Huawei die Geräte aber weiter für Benchmarks optimiert, darf man gerne auch die EMUI für den Alltag optimieren.


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