Mit frischen Zutaten – Kleine Übersicht aus der Rom-Küche für das Google Nexus One

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Die Zahl der Android Nutzer, welche sich vom Standard-Smartphone wegbewegen hin zu Custom-Roms, steigt täglich an. Immer wieder erhalte ich Fragen zu Custom-Roms, oder Anleitungen oder Empfehlungen. Dies nehme ich doch gern zum Anlass, um mobiFlip.de/dev etwas mit Leben zu befüllen und euch eine kleine Übersicht über aktuelle Custom-Roms zu geben, mit Stärken und Schwächen aus meiner Sicht.

Die jeweiligen Anleitungen zum Installieren könnt Ihr euch in der von mir immer mit angegebenen Quellen durchlesen, dennoch gilt wie immer: Alles was Ihr tut, tut ihr auf eigene Gefahr! Macht eine SICHERUNG bevor ihr herumspielt. Doch nun zur Sache.

Die drei bekanntesten ROMs

CyanogenMod

Zu den wohl bekanntesten aller Custom-Roms zählt wohl das CyanogenMod. Es nimmt für sich in Anspruch, dem User eine komplett neue Android-Erfahrung zu geben und dort mit der Veränderung anzufangen, wo Android, so wie es von Google kommt, aufhört. Dies ist dem Team um Entwickler Cyanogen sehr gut gelungen. Das ROM kommt mit zahlreichen Features wie Root, OpenVPN, zahlreichen Oberflächen-Tweaks und Performance-Optimierungen daher.

Das Team setzt bei seinem ROM auf den ADW-Launcher, den Kernel von Pershoot und eben zahlreichen Features. Ich persönlich mag dieses ROM sehr gerne, es hat aber für mich zwei sehr entscheidende Nachteile. Zum einen ist der CyanogenMod ein echter Akkufresser, der bei starker Nutzung keine 7 Stunden mitspielt. Zum anderen ist leider für meinen Geschmack das ROM zu überladen, mit Sachen, die ich persönlich absolut nicht brauche, wie etwa die Developer Toos, das SIM Toolkit und so manch anderem Kram. Klar, lässt sich das alles wieder entfernen, wenn man es nicht braucht, aber ohne diese Dinge gibt es für mich eben ROMS, die performanter und ausdauernder sind.

Der wohl größte Nachteil für mich ist aber, dass ein Apps2EXT mit diesem ROM aktuell nicht machbar ist. Die Entwickler sind realtiv zufrieden mit der Google-Variante App2SD. Der Aktuellste ist der Stable-Release Cyanogenmod 6 basierend auf Android 2.2. Ein großer Vorteil des ROM’s ist, dass die Entwickler den jeweils aktuellen Stand der Entwicklungen in den so genannten Nightlies zur Verfügung stellt. Klasse Sache, denn so ist man immer Up to date.

MoDaCo-ROM

Das aktuelle MoDaCo-ROM, ist eine Custom-Firmware, welche möglichst nah am Android-Original operieren möchte und so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig in das Betriebssystem eingreift. Dies gelingt dem ROM vom Entwickler Paul O’Brien sehr gut. Es ist schnell, verwendet den Google Kernel und bietet Features wie Root, Busybox, Apps2EXT und Optimierungen im Bereich der Performance. Wer also wenig Spielerei will und ein gut durchdachtes ROM mit gut durchdachten Features sucht, der ist mit der aktuellen Version des MoDaCo Mod r21 gut bedient. Der wohl größte Vorteil ist die Online-Küche, wo sich User die sich einen Ad-Free oder Premium Account gekauft haben, nicht nur den Entwickler unterstützen, sondern eben auch das ROM so zurechtschneiden können wie sie es brauchen.

Enomther-ROM

Der dritte große im Bunde ist für mich das ROM von Modder Enomther. Das Enomther-ROM ist ähnlich wie das Cyanogenmod darauf ausgelegt, dem User eine Überdosis an Features und eine neue Android-Erfahrung zu bieten. Dafür hält dieses Rom Features wie einen Browsermod, IPv6-Support, FLAC Support sowie zahlreiche Themes und weitere Tweaks in den Bereichen Oberfläche, Modding und Performance für den Anwender bereit. Damit gehört es wohl auch zu den umfangreichsten ROM’s, die es für das Nexus One gibt. Die aktuelle Version 2.12.2 gehört aber für mich leider nicht zum standard ROM-Repertoire, denn obwohl es viele sehr gut verarbeitete Themes für dieses Rom gibt, geht mir auch hier der Akku zu schnell leer und viele Sachen die mitgeliefert werden benötige ich einfach nicht.

Die drei kleinen großen ROMs

Über die letzten Wochen sind mir drei weitere, wirklich überzeugende Custom ROMs ins Auge gefallen und ich habe auch alle auf Herz und Nieren getestet. Davon sollt natürlich auch Ihr profitieren und ich kann nur raten, sich die drei mal jeweils für eine Woche aufzuspielen, denn da ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei.

PFY rEVOlution

Den Anfang macht das Naztech PFY rEVOlution von XDA-Entwickler Naz. PFY steht hierbei für Plain Frozen Yogurt, also blankes, reines Froyo. Diesem Anspruch wird das Rom voll gerecht, selten habe ich ein so schlankes und schnelles Rom gesehen wie das PFY. Die Features der aktuellen Version 1r9 sind unter anderem Root, Apps2Ext, sehr ausdauernder Akku durch einen Pershoot-Kernel und eben sonst herzlich wenig, was aber eben genau so gewollt ist. Einen Erfahrungsbericht dazu könnt ihr auch bei Blog-Kollege Olli lesen.

LeoFroYo

Der zweite im Bunde und mein aktuelles Lieblingsrom ist das LeoFroYo in seiner aktuellen Version 2.0.0 Patch 2. Das Rom ist sehr schnell, hält mit seinem non-OC Kernel fast 24 Stunden bei starker Nutzung und bietet unter anderem dem User folgendes an: Root, Apps2EXT in einer sehr frei konfigurierbaren Version mit GUI, Mods für Telefon, Browser, Music, E-Mail und MMS. Klares Plus dieses Roms, ist die Akkulaufzeit in Verbindung mit einer tollen Rom-Geschwindigkeit. Für mich derzeit, das beste was das Nexus haben kann. Dieses Rom ist auf jedenfall einen Versuch wert, für alle die es spartanisch, schnell, ausdauernd und funktional mögen.

MIUI

Zum Schluss, noch ein interessanter Exot, welcher allerdings noch lange nicht fertig ist, aber dem eine große Zukunft bevorsteht. Das von uns bereits vorgestellte MIUI, ein Android mit einer komplett überarbeiteten Oberfläche aus Fernost. Aktuell hat dieses ROM keine Lokalisation, dass heißt, selbst wenn man die Sprache auf Deutsch oder Englisch stellt, wird man trotzdem noch sehr oft von einem chinesischen Schriftzeichen angelächelt. Dennoch, die Oberfläche wirkt sehr schnell, unheimlich gut durchdacht und beim ersten flashen dieser Firmware wird klar, dass diese Arbeit viel Potential birgt. Dazu kommt, dass sich gestern die Entwickler von MIUI mit dem Team um Cyanogen auf eine Kooperation verständigt haben, so dass wir die nächsten Wochen und Monate noch sehr viel schöne Sachen erwarten dürfen, die eben nicht alltäglich sind.

Und sonst noch?

Natürlich gibt es noch weitere Roms, die der Vollständigheit halber erwähnt sein sollten, wie zum Beispiel:

Alle diese ROMshabe ich nicht testen können, jedoch habe ich die, welche ich getestet habe nicht für alltagstauglich befinden können. Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim flashen und probieren. Wer sich letztendlich dann total verzettelt hat und bei Null anfangen will, für den gibt es hier das Android Nexus One Stock Rom, also jenes ROM, mit dem das Nexus werkseitig ausgeliefert wird.

Bon Appétit!


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