Motorola Moto G ausprobiert

Motorola Moto G (7)

Nachdem das Motorola Moto G dieser Tage offiziell vorgestellt wurde, konnte ich gestern ein Gerät ergattern und bereits einige Eindrücke sammeln.

Offiziell wird das günstige Android-Smartphone erst ab dem 21. November in Deutschland verkauft, nachdem Saturn das Gerät aber ins Sortiment genommen hat, konnten diverse Saturn-Märkte bereits gestern auf Ware im Lager zurückgreifen, welche sie auf Nachfrage hin auch herausrückten. Auch wenn das Moto G in einer 8-GB-Version und in einer 16-GB-Version verkauft werden soll, ist zumindest hierzulande bis jetzt nur die Version mit 8 GB internem Speicher für 169 Euro zu haben. Nachfolgend lest ihr ein paar erste Eindrücke zum Moto G.

Motorola Moto G (8)

Bevor wir loslegen, werfen wir zunächst noch einmal einen Blick auf die technischen Daten, damit ihr auch wisst, womit wir es zu tun haben. Im Inneren des Moto G schaut es wie folgt aus:

  • 4,5 Zoll Bildschirmdiagonale, Edge-to-Edge-Display, 1280 x 720 Pixel, 329 ppi
  • Android 4.3 Jelly Bean
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 400 MSM8626 Quad-Core A7 1,2 GHz (Adreno 305 450 MHz GPU)
  • Maße: 129,9 x 65,9 x 6-11,6 mm (HxBxT)
  • Gewicht 143 g
  • Arbeitsspeicher 1 GB, interner Speicher 8 oder 16 GB (nicht erweiterbar)
  • Quadband UMTS, HSPA+ DL: 21,1 Mbps / UL: 5,76 Mbps (kein LTE), WLAN, Bluetooth, GPS
  • 2070 mAh Akku (nicht wechselbar)
  • Nano-Beschichtung für Spritzwasserschutz
  • Hauptkamera 5.0 MP, Frontkamera 1.3 MP, Kamerasensor BSI
  • Austauschbare Rückseite, diverse Farben etc. verfügbar

Ausgepackt

Das Motorola Moto G kommt in einer kompakten Box daher, in der ein Netzteil keinen Platz findet. Eigentlich wird das Gerät komplett ohne USB-Netzteil verkauft, in Deutschland ist dies bei manchen Händlern allerdings nicht der Fall. Bei Saturn zum Beispiel bekommt man das Netzteil einfach so in die Hand gedrückt. Damit kann ich leben.

Auch in der Verpackung befindet sich nicht viel. Enthalten ist ein USB-Kabel und ein kleines Serviceheft, ein Headset hingegen ist nicht dabei.

Angefasst

Motorola Moto G (9)

Respekt Motorola! Das erste Befummeln mit dem Moto G fällt positiv aus. Es liegt sehr gut in der Hand, wirkt durch die leicht matte Rückseite keinesfalls billig und vermittelt direkt einen angenehmen Eindruck. Das bekommen andere Hersteller, die auf Kunststoff setzen, *hust* Samsung und LG *hust* für deutlich mehr Geld oft nicht hin. Vergleicht man das Moto G in diesem Punkt mit anderen Geräten in einem ähnlichen Preissegment, dann pulverisiert Motorola die Konkurrenz nahezu.

Angemacht

Motorola Moto G (6)

Einschalten und loslegen – Ähnlich wie bei den Nexus-Geräten von Google ist das Moto G in Sachen Software kaum verändert und bringt keine nervigen Dinge im Setup-Prozess zum Vorschein. W-LAN-Zugang eingeben, anmelden mit dem Google-Konto und los geht es. Weitere Optionen gibt es schon und auch Motorola-Dienste wie Moto Care sind vorhanden, diese nerven aber nicht direkt rum. Klasse.

Das 4,5 Zoll große Display ist durch seine HD-Auflösung nett anzusehen. Die Blickwinkel sind okay, allerdings nicht so gut wie in der Oberklasse, auch die Displayhelligkeit ist zu dieser Jahreszeit im Rahmen, im Hochsommer könnte es Outdoor schon schwieriger werden, den Screen abzulesen. In der Preisklasse ist das Display wohl dennoch schwer zu toppen.

Am Gerät selbst sind ein Power-Button, eine Lautstärkewippe, ein Micro-USB-Anschluss und ein 3,5 mm Audioanschluss (oben) vorhanden. Der Speaker befindet sich auf der Rückseite, er ist laut und klar, allerdings nur bis zur vorletzten Lautstärkestufe, auf maximaler Lautstärke klingt darüber eigentlich alles eher unangenehm.

Motorola Moto G (10)

Software und Funktionen

Motorola hat beim Moto G wie erwähnt das Android-System nur wenig verändert. Bis auf ein paar Motorola-Apps, eine eigene Kamera-App und kleinere Anpassungen ist alles, wie man es auch von Nexus-Geräten kennt. Das gefällt und dürfte dafür sorgen, dass sich Systemupdates schneller auf dem Gerät einfinden, als wir das bisher bei Motorola gewöhnt waren.

Moto-G-Screen-1

Auf dem Moto G ist Android 4.3 Jelly Bean installiert, ein Update auf Android 4.4 KitKat soll zeitnah folgen. Das könnte dem Gerät nochmal einen Leistungsschub verpassen, denn Android 4.4 soll bereits mit 512 MB RAM sehr gut laufen, das Moto G besitzt 1 GB RAM.

Moto-G-Screen-3

Das Display kommt mit maximal 5 Eingabepunkten gleichzeitig klar, zudem ist ein UKW-Radio und Motorola Assist, um wiederkehrende Aktionen zu automatisieren, vorhanden.

Moto-G-Screen-4

Der interne freie Speicher beträgt bei der 8-GB-Version für 169 Euro nur ca. 4,7 GB. Wem das zu wenig ist, der wartet noch etwas auf die 16-GB-Version für 199 Euro, setzt auf einen Cloudspeicher wie Google Drive, für den man mit dem Moto G immerhin 50 GB Gratis-Speicher für die Dauer von 2 Jahren erhält, oder nutzt einfach USB-OTG, was zum Glück nämlich problemlos klappt.

Moto-G-Screen-2

USB-OTG

Motorola Moto G (1)

Auch wenn ich persönlich mit recht wenig Speicher gut auskomme, musste ich natürlich probieren, ob USB-OTG funktioniert und ja, es klappt. Mit einem entsprechenden (billigen) Adapter, lassen sich USB-Sticks (und sicher auch weitere Speichermedien) problemlos am Moto G betreiben. Ich nutze für den Zugriff z.B. den Nexus Media Importer, der bereits auf meinem Nexus 7 (2012) zum Einsatz kam.

[appbox googleplay com.homeysoft.nexususb.viewer]

[appbox googleplay com.homeysoft.nexususb.importer]

Leistung

Gefühlte Leistung: Alles vollkommen okay. Apps starten flott, der Homescreen, der App-Launcher und das System allgemein reagieren stets wie man es erwartet. In der Kürze der Zeit habe ich noch keine aufwändigen Spiele oder ähnliches probiert, die Alltagsleistung scheint in Ordnung zu sein und weit besser, als bei anderen Billig-Androiden.

Gemessene Leistung: Was der AnTuTu Benachmark sagt, seht ihr auf nachfolgenden Screenshots. Das Moto G ist also von der Leistung her in etwa mit einem Samsung Galaxy S3 und Nexus 4 zu vergleichen. Ich lege auf Punkte in Benchmarks keinen Wert.

Moto-G-Screen-5

Kamera

Motorola konnte in Sachen Kamera selten glänzen, beim Moto G setzt sich diese Serie fort. An der Linse in dem Gerät hat Motorola definitiv gespart, dementsprechend bescheiden sind dann auch die Fotos. Mit Hinblick auf den Preis sicher ganz okay, zuviel darf man sich aber nicht erwarten. Videos werden mit maximal 720p aufgenommen und sind ebenso nicht das Gelbe vom Ei.

Kurz gesagt: Bei gutem Licht ist die Kamera gerade noch okay, bei schlechtem Licht wie bei jedem Billigheimer dürftig.

[gplus

plus.google.com

Die vorinstallierte-Kamera App kann nicht sonderlich überzeugen, die Fotos werden aber auch mit anderen Kamera-Apps nicht besser. Zumindest wurde die „Motorola Kamera“ bereits bei Google Play platziert und lässt sich somit problemlos und schnell aktualisieren. Ich hoffe, das passiert auch noch.

[appbox googleplay com.motorola.camera]

Benachrichtigungs-LED

Eine Benachrichtigungs-LED ist vorhanden und sie funktioniert auch. Ich gehe aber derzeit davon aus, dass sie nur eine Farbe kann, denn entsprechende Tools zur Farbanpassung funktionieren auf dem Moto G nicht.

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Erstes Fazit

Das Motorola Moto G kann es nicht mit aktuellen Oberklasse-Androiden aufnehmen, aber es versenkt jedes Smartphone in seiner Preisklasse in diversen Punkten. Man spürt, dass mit diesem Gerät ganz klar der Massenmarkt anvisiert wird, auf dem es im Grunde egal ist, ob ein Gerät NFC oder Dual-Mikrofone besitzt. Spare so viel wie möglich, aber nicht an den elementaren Bauteilen, das scheint Motorolas Motto gewesen zu sein und bis auf die Kamera hat das auch geklappt.

Solide Verarbeitung, gutes Display, flotte CPU, das sind die drei Punkte, die bei jeder Benutzung mehr als präsent sind und hier wird der Nutzer nicht enttäuscht. Wenn jetzt noch der Akku überzeugen kann, was ich aufgrund der kurzen Testzeit noch nicht sicher beurteilen kann (Update: Akku ist klasse.), dann ist das Moto G ein sehr rundes Paket, das man gerade zu dem Preis wärmstens empfehlen kann.

Das Moto G wird nun mein Alltags-Smartphone und muss zeigen, ob es diese Aufgabe problemlos erfüllen kann. Diverse in diesem Beitrag nicht angesprochene Punkte wollen schließlich noch unter die Lupe genommen werden. Solltet ihr Fragen zum Gerät haben bzw. soll ich etwas bestimmtes ausprobieren, dann meldet euch einfach in den Kommentaren zu Wort!

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Motorola Moto G (11)


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