Neue Twitter-Schnittstellen beschränken Applikationen von Drittanbietern

Marktgeschehen

In einem ausführlichen Blog-Eintrag hat Twitter die neuen Richtlinien und Möglichkeiten der Schnittstellen für Entwickler erläutert und erntet damit vollkommen zu Recht die Kritik der Nutzer. Ein Punkt, der zwar schon länger bekannt ist und nicht überraschend kommt, ist zum Beispiel die Imitation der original Anwendungen von Twitter selbst. Eine Anwendung darf nicht wie das offizielle Angebot des Netzwerks aussehen. Twitter nennt hier die beliebten Anwendungen TweetBot und Echofon, an denen sich andere Entwickler in Zukunft nicht orietieren sollten. Ist eine Anwendung auf einem Gerät bereits vorinstalliert, dann muss diese in Zukunft von Twitter zertifiziert sein, Details über diesen Prozess gibt man den Entwicklern aber nicht. Habt ihr eine Anwendung, die erfolgreich ist und von vielen genutzt wird, dann müsst ihr ebenfalls bei Twitter anklopfen und euch deren Segen holen.

Natürlich konzentrieren sich die Neuerungen auch auf eine bessere Nutzung des Netzwerks, die Zahl der Bots und Spam-Accounts soll zum Beispiel verringert werden. Twitter muss sich natürlich nicht für diese Änderungen rechtfertigen und kann das Netzwerk für die Zukunft so ausbauen, wie es das für richtig hält. Doch ohne Anwendungen von Drittanbietern wäre man sicherlich nicht da, wo man heute ist. Die offizielle Twitter-Anwendung für iOS ist ja selbst auf Grundlage von Tweetie aufgebaut worden. Die offizielle iPad-Anwendung hat seit Monaten kein richtiges Update mehr spendiert bekommen. Die Android-Anwendung sieht bescheiden aus und läuft immer noch nicht so richtig flüssig. Bevor man hier also die Entwickler abschreckt, sollte man vielleicht mal auf sein eigenes Angebot schauen und dem Kunden dann auch wenigstens ein ordentliches Portfolio an Anwendungen bieten.

Twitter ist für mich immer noch das beste soziale Netzwerk mit den meisten Möglichkeiten, die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten hinterlässt aber so langsam ihre Spuren und lässt einen sehr kritischen Blick auf die Zukunft des blauen Vogels zu. Twitter wurde durch einen simplen Aufbau, eine einfache und minimalistische Darstellung auf der Webseite und den Support der Entwickler bekannt. Heute ist das Netzwerk aber vielleicht auch einfach schon zu groß und kann so eine Strategie ohne große Verluste durchziehen.


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