Account-Sharing oder Boykott? Was passiert, wenn Streaming-Anbieter das Teilen verbieten

Streaming

Die Streaming-Studie der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners zeigt, dass 27 Prozent der Deutschen Streaming-Abos von Personen aus anderen Haushalten nutzen.

Besonders interessant: Würden Streaming-Anbieter wie Netflix und Co. das Teilen von Accounts verbieten, wäre fast die Hälfte der Betroffenen bereit, ein eigenes Abo abzuschließen. Allerdings würden nicht alle Nutzer solche Einschränkungen akzeptieren: Mehr als ein Drittel würde den Streaming-Anbieter boykottieren, jeder Fünfte würde sogar versuchen, die Inhalte illegal zu streamen.

Ein möglicher Kompromiss wäre die Einführung von vergünstigten Sub-Accounts, die von vielen bisherigen Account-Nutzern positiv aufgenommen würden. Die Studie zeigt auch, dass vergünstigte Streaming-Abos mit Werbung erfolgreich sein können. Bei Netflix in Deutschland sind rund 60 Prozent der Nutzer des werbefinanzierten Abos Neukunden, während nur rund 40 Prozent vom regulären Abo zur werbefinanzierten Version wechseln.

Diese Strategie funktioniert jedoch nicht für alle Streaming-Anbieter. Disney+ zeigt auf globaler Ebene, dass werbefinanzierte Abos auch kontraproduktiv sein können, da sie nicht genügend Neukunden anziehen und zum Verlust regulärer Abo-Kunden führen können.

Zusammenfassung der Ergebnisse:

  • Account-Sharing: 27 % der Deutschen nutzen Abo von Personen aus anderen Haushalten
  • 55 % würden Account-Sharing-Restriktionen bzw. Zusatz-Gebühren für Mitnutzer akzeptieren
  • Sharing-Verbot: 45 % würden Abo kaufen, 35 % Anbieter boykottieren, 20 % Inhalte illegal streamen
  • Rabatte für Unter-Accounts sinnvoll: 86 % der potenziellen Neukunden bereit, 5 Euro zu zahlen
  • Anteil deutscher Netflix-Abonnenten mit werbefinanziertem Abo liegt bisher bei nur 6 %
  • Werbe-Abo zahlt sich für Netflix aus: ~60 % sind Neukunden, ~40 % downgradeten vom normalen Abo
  • Kannibalisierungseffekt bei Disney+ Global: Nur ~50 % der Werbe-Abo-Nutzer sind Neukunden

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  1. Marc 🪴

    VPN auf einen zentralen Raspi und alle wählen sich dort ein.

    ATV kann seit iOS 17 auch VPN.

    Der Markt und die Community klärt.

    1. Hugo 🌟

      Dafür genügt auch eine einfache FRITZ!Box meines Erachtens. Einfach wireguard installieren und darüber einwählen. Du solltest aber erwähnen, dass der Traffic dann über die Leitung geleitet wird. Ich habe zu Hause Glasfaser mit 200 down und 200 Upload, da funktioniert so etwas wunderbar, aber mit dem normalen dsl wird so etwas schwierig.

      1. Marc 🪴

        Best case reicht es nur als DNS Split Tunnel

  2. Leif ☀️

    Sie sollten einfach Familien Abos auf Familie und Freunde ausweiten und nicht auf den Haushalt beschränken. So sparen die einzelnen User deutlich, aber geben mehr aus als wenn ein Single Account geteilt wird. Gleichzeitig sorgt die Abrechnung über eine Person aus dem Familien / Freundeskreis aber dafür dass die Wahrscheinlichkeit deutlich höher ist dass die ~4-6 Personen über einen längeren Zeitraum dabei bleiben weil der "logistische" Aufwand sonst zu hoch ist.

    Wenn Single Accounts geshared werden kann ich voll nachvollziehen dass sie dagegen vorgehen, aber bei Family Accounts sehe ich das komplett anders. Rein technisch gibt es keinen Grund warurm das Konzept für 4 Personen in einem Haushalt rechnerisch aufgehen sollte, aber nicht wenn sie in 2 Haushalten leben. Außer deren Mischkalkulation hofft darauf dass in der Regel weniger Slots genutzt werden als beworben.

  3. max 🔆

    Ich boykottiere es! Piraterie wird immer leben und nur so werden es die Firmen auf Dauer leben.

  4. Philipp 🔅

    Seitdem die Preise bei allen Anbietern so massiv angezogen haben, habe ich maximal noch ein aktives Abo.
    Früher waren es immer zwei aber das kann und will ich mir einfach nicht mehr leisten.
    Tatsächlich spiele ich mit dem Gedanken in Zukunft wieder komplett auf streaming zu verzichten.
    Vielleicht nicht das ganze Jahr, aber gerade in den Sommermonaten und bei dem Wetter auch jetzt noch, kann ich mir die Zeit mit so vielen günstigeren Dingen vertreiben.
    Genau so geht es mir aktuell mit PS+, auch das wird bei mir auslaufen und ich werde in Zukunft wieder komplett offline zocken.
    Dazu kommt, dass ich letzten Sonntag seit sehr langer Zeit einfach Mal wieder den ganzen Tag Zuhause verbracht habe. Und was war? Genau, kein Internet den halben Tag.
    Da merkt man dann wieder wie wichtig physische Medien doch sein können.

    1. Neuhier 🏅

      Und es scheint für dich nicht mal eine Welt zusammen zu brechen….. find ich cool👍

  5. Matze49 🎖

    Am meisten spart man/frau durch Nichtnutzung

    1. Warpig 🌟

      Wow, gute Erkenntnis. Am wenigsten verbraucht mein Benziner, wenn er nur vor der Haustür steht.

      1. Dr. Gargamelius 🍀

        Für mehr Spartipps kann ich euch wo folgen? 🥱

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