Deutsche Bahn mit Milliardenverlust

Die Deutsche Bahn hat im ersten Halbjahr 2024 einen deutlichen Verlust von 1,2 Milliarden Euro eingefahren. Hohe Investitionen, Streiks, extreme Witterungsbedingungen und ein Nachfragerückgang waren die Hauptgründe für das negative Ergebnis. Zum Vergleich: Im Vorjahreszeitraum betrug der Verlust nur 71 Millionen Euro.

Bahnchef Richard Lutz zeigte sich aber zuversichtlich, dass die Bahn bis zum Jahresende operativ wieder schwarze Zahlen schreiben wird, da das Unternehmen mit hohen Rückzahlungen des Bundes rechnet und bereits im vergangenen Jahr viel in die Infrastruktur investiert hat. Der Umsatz des Unternehmens ging um drei Prozent auf 22,31 Milliarden Euro zurück.

Bahn gibt externen negativen Faktoren die Schuld

Nach Angaben der Bahn sind vor allem externe negative Faktoren für das schlechte Ergebnis verantwortlich. Extreme Wetterereignisse, die die ohnehin sanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur stark belasteten, verschärften die betriebliche und finanzielle Situation im Personen- und Güterverkehr. Streiks und technische Probleme verschärften die Situation zusätzlich. Hinzu kam ein Nachfragerückgang im Fernverkehr: Nur noch 64,2 Millionen Fahrgäste nutzten die Züge, sechs Prozent weniger als im Vorjahr.

Auch die Pünktlichkeitsziele der Deutschen Bahn wurden nicht erreicht. Im Fernverkehr lag die Pünktlichkeitsquote nur bei 62,7 Prozent, angestrebt waren 70 Prozent. Besonders problematisch war der Monat Juni, in dem zahlreiche Überschwemmungen, Deichschäden und Erdrutsche den Bahnverkehr stark beeinträchtigten. Fast jeder zweite Zug hatte Verspätung.

Einziger Lichtblick war die Logistiktochter DB Schenker, die trotz eines Gewinnrückgangs einen operativen Gewinn von 520 Millionen Euro erwirtschaftete.


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  1. Hazz 💎

    Die DeutscheBahn ist wirklich ein Clowns Verein, aber Hauptsache die Vorstände bekommen Boni in Millionenhöhe ausgezahlt. Eigentlich kann man nur hoffen das die Bahn von grundauf neu aufgebaut wird, bevor man irgendwelche Steuergelder versenkt. Aktuell wäre es ein Fass ohne Boden, wenn man dort Geld für den Streckenausbau investieren würde. Zur EM haben wir uns bereits vor ganz Europa lächerlich gemacht.

  2. Commander Cat ☀️

    Ist doch gewollt, ein Verlust. Die Kosten dafür übernimmt ja schließlich zu 100% der Steuerzahler. Von daher ist es selbstverständlich, dass ein Konzern so wirtschaftet.

  3. Uwe 🌟

    Extreme Wetterbedingungen??? Selten so gelacht! Was sollen eigentlich China, Japan, Kanada usw. sagen? Dort geübt es extreme Wetterbedingungen, aber hier doch nicht. Keine Beben, keine Orkane, fast kein Schnee. Der Laden ist und bleibt ein Grab, weil verstaatlicht. Wäre es ein reines privates Unternehmen, wäre es profitabler und pünktlicher. Zu viele Leute, die mitreden, zu aufgebläht und bei den ganzen Subunternehmen blickt kein Mensch mehr durch.

    1. Ronald 💎

      Ruhig Brauner!
      Die Bahn spricht von extremen Wetterereignissen, und nicht wie du von extremen Wetterbedingungen.
      Haben in den letzten Jahren die Starkregen, Überschwemmungen und Fluten zu- oder abgenommen?
      Wäre es ein reines privates Unternehmen, wäre es profitabler und pünktlicher.
      Ja, stimmt! Dann hätten wir vielleicht 5 – 10 „Filetstrecken“ die den höchsten Gewinn für die Aktionäre bringen und in der Fläche würde die Lichter ausgehen.
      Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die letzten 5 Verkehrsminister eher dem „Auto“ zugewandt waren/ sind? Eine verwegene Theorie.

      1. Spiritogre 🔅

        Das darf man nicht vergessen, in Flächenländern wie USA und Kanada fahren kaum Züge und wenn eben nur auf ein paar sehr wichtigen Strecken. Selbst Busse gibt es da kaum. Pendlerverkehr findet mit Ausnahme wie New York oder so mit U-Bahn, fast ausschließlich mit dem privaten Pkw oder gar mit dem Flugzeug statt, wenn die Strecke weiter ist.

        Das Gegenteil gilt für Japan und Korea. Nur konzentrieren sich da eben 20 bis 30 Millionen Menschen auf einen Fleck, d.h. selbst die unbeliebteste Strecke auf diesem einen kleinen Fleck um Tokyo oder Seoul herum ist 24/7 bis zum Brechen ausgelastet.

        Deutschland liegt da halt irgendwo in der Mitte. Zu groß und verteilt um lohnend zu sein.

    2. Axel 🍀

      Im Juni gab es hier in Süddeutschland viele Überflutungen, auch Autobahnen waren gesperrt.

      Leider ist es eben nur so halb staatlich, SBB und ÖBB sind richtig staatlich, da läuft es besser. Wenn es privat wäre, würde noch weniger investiert und schlechte Strecken stillgelegt. Keine gute Idee.

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