Die Europäische Kommission schlägt eine Ausweitung des Rauchverbots auf bestimmte Außenbereiche vor, um vor allem Kinder besser zu schützen.
Die Maßnahme soll dem Schutz vor Passivrauchen, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, dienen. So empfiehlt die EU-Kommission ein generelles Rauchverbot auf Spielplätzen, in Freizeitparks und Freibädern, an Bahnhöfen und Bushaltestellen sowie in Außenbereichen von Krankenhäusern, Schulen und Universitäten. Über die Umsetzung können die Mitgliedsstaaten selbst entscheiden.
In Deutschland befürworten SPD und Grüne diese Maßnahmen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Dirk Heidenblut betonte gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland die Notwendigkeit eines umfassenden Rauch- und Dampfverbots an Orten, an denen sich Nichtraucher aufhalten müssen.
Einschränkung von E-Zigaretten gefordert
Ein weiterer Schwerpunkt der Debatte war die Einschränkung von E-Zigaretten. Die Verbraucherschutzexpertin der Grünen, Linda Heitmann, forderte ein Verbot von Aromastoffen in E-Zigaretten, um deren Attraktivität vor allem für Jugendliche zu verringern. Außerdem plädiert sie für ein Rauch- und Dampfverbot in Autos, um das Passivrauchen zu reduzieren. Heitmann betont die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und Giftstoffe beim Dampfen.
Die EU-Kommission sieht in ihrer Initiative einen Aufruf, den Markt für E-Produkte einzuschränken, da diese irreführend als sicher oder hilfreich bei der Raucherentwöhnung vermarktet würden.
EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides weist auf die erheblichen Gesundheitsrisiken hin, die sowohl vom Passivrauchen als auch von E-Zigaretten ausgehen. Jedes Jahr sterben in der EU rund 700.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, viele davon durch Passivrauchen.
EU will eine „rauchfreie Generation“
Die EU verfolgt das langfristige Ziel einer „rauchfreien Generation“, in der weniger als 5 Prozent der Bevölkerung Tabak konsumieren. Die Verantwortung für die konkrete Umsetzung der Vorschläge liegt jedoch bei den einzelnen Mitgliedstaaten.
In Deutschland müsste der Bundestag über die Umsetzung entscheiden und der Bundesgesundheitsminister einen Gesetzentwurf vorlegen. Ein ähnlicher Vorstoß, das Rauchen in Autos mit Minderjährigen oder Schwangeren zu verbieten, scheiterte bisher am Widerstand von FDP und Union.
Gerade als Vater kann ich dem Vorhaben des Rauchverbots in bestimmten Außenbereichen nur zustimmen. Es ist unglaublich, wie oft (kleine) Kinder aus purer Rücksichtslosigkeit von Rauchern dem Qualm ausgesetzt werden. Ja, auch immer wieder auf Spielplätzen.
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