Höhere Preise oder Investitionsstopp? Telekom-Chef warnt vor drastischen Folgen

Telekom 5g

Die Telekom investiert massiv in den Glasfaserausbau im deutschen Festnetz und in das 5G-Mobilfunknetz. CEO Tim Höttges warnt nun davor, dass eine falsche Regulierung die Investitionen bremsen könnte.

Er deutet an, dass künftige Investitionen verstärkt im Ausland, insbesondere in den USA, getätigt werden könnten. Die Telekom profitiert derzeit von ihrer US-Tochter T-Mobile US und deren Finanzkraft. In den USA ist der Umsatz pro Kunde in der Telekommunikationsbranche dreimal so hoch wie in Deutschland.

Höttges betont, dass patriotische Entscheidungen in den Hintergrund treten könnten, da Investitionsentscheidungen gegenüber den Aktionären gerechtfertigt werden müssten.

Sollten sich die Rahmenbedingungen nicht ändern, sehen wir uns gezwungen, unsere Chancen noch stärker im Ausland und damit vor allem in den USA zu nutzen.

Kritik gibt es auch an der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen in Deutschland, die hohe Kosten verursache und nicht direkt in die Infrastruktur fließe. Die anstehende Mobilfunkauktion könnte jedoch eine Neuausrichtung bringen, bei der Frequenzen mit Auflagen für den Ausbau vergeben werden.

Die sogenannte Diensteanbieterverpflichtung lehnt Höttges ab, da sie zwar den Wettbewerb beleben könnte, aber zulasten der Telekom ginge. Er befürchtet, dass die Investitionen in das eigene Netz entwertet würden, wenn Wettbewerber darauf zugreifen könnten.


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  1. Kurt 🎖

    tja wie wärs wenn man die Börse einfach mal abschafft?
    dann gibts auch keine Aktionäre die solange am Rockzipfel zupfen bis der nächste Bugatti in der klimatisierten Halle steht.

  2. Jeff25 👋

    Wer braucht 5G? Sorry die sollen nicht jammern

  3. Jan-Hendrik 🪴

    Tja, das kommt dabei raus wenn der Staat die Macht über das Geld hat, subventionieren kann wo sie es wollen, so viel Geld drucken kann wie sie möchten. Der ganze Zentrale Prozess schluckt dazu noch Geld ohne Ende.
    Die höhere CO2 Steuer wird auch noch richtig reinknallen..

    Deswegen ein dezentrales Geld wo NIEMAND die Macht hat, ein freies Geld, ein Geld was nicht unendlich erzeugt werden kann. Bitcoin. ;)

  4. René H. 🔅

    Ein großes Problem zurzeit ist die wirtschaftliche Schwäche in China. Die Chinesen importieren viel weniger als in den letzten Jahren, was deutschen Unternehmen zu schaffen macht. Die Bundesregierung wird hinsichtlich Subventionen auch nicht mit den USA mithalten können. Wichtig ist jetzt, die Energiewende schnell umzusetzen und von deren Vorteilen zu profitieren, vorübergehend Strom-/Energiepreise zu subventionieren und v.a. die Digitalisierung voranzutreiben. Da sind also viele Bundesministerien gefragt, nicht nur das Wirtschaftsministerium.
    Ach ja, man hört, dass die schulische Bildung in den Ländern ein immer größeres Problem wird…

  5. Robert 🏆

    Aus allen Ecken der Industrie kommen die gleichen Töne, aber unser Wirtschaftsminister schläft weiter.

    1. René H. 🔅

      Ohne den Finanzminister (und auch Umwelt-, Arbeitsminister) kann er nicht viel allein machen. In der Krise muss investiert werden – und nicht gespart, wie Herr Lindner das möchte. Wenn Lindner kein Geld für z.B. vorübergehende Energiepreissubventionen gibt, wird das nichts. Und was Herr Scholz macht oder denkt, bleibt wie immer nebulös.

      1. Alfons 🎖

        Subventionen sind sowieso der falsche Weg.
        Anstatt Geld zu pumpen, sollten die Rahmenbedingungen insbesondere Bürokratie, entschärft werden.
        Was subventioniert wird, muss und sollte früher oder später wieder zurück erwirtschaftet werden, so wird das aber nichts

        1. Philipp 🔅

          Hat man ja bei den Cora-Testzentren gesehen wie gut das mit dem Bürokratieabbau funktioniert. Betrüger ohne Ende und Schäden in Millionen Höhe.

  6. Ronald 🏆

    Endlich mal einer der klare Kante spricht!
    Als Telekomdienstleister geht es uns nicht um den Kunden, sondern um eine möglichst hohe Rendite für die Aktionäre!
    " Vielmehr müsse man Investitionsentscheidungen gegenüber Aktionären rechtfertigen. Seine Firma habe "sehr viele hochprofitable Möglichkeiten, um ihr Geschäft zu erweitern", sagte Höttges…."
    Und ja, ich weiß, wir leben im Kapitalismus. Deswegen muss aber nicht alle Auswüchse, insbesondere der börsennotierten Unternehmen, für gut erachten.

    1. Carlo 🌀

      Gut gesagt, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

    2. Superman 👋

      Ja, gefühlt wird immer der "Staat" nach Hilfen, Subventionen oder ähnliches gefragt, insbesondere in Krisen.
      Sobald aber Gewinn anfällt geht der an die Aktionäre anstatt den Gewinn zu reinvestieren.
      Man könnte ja den USA Gewinn in Deutschland investieren, würde ja auch unsere Wirtschaft in Deutschland stärken.

      1. Ronald 🏆

        Das Credo der Aktionäre heute:
        Verluste sozialisieren, Gewinne privatisieren!

  7. MM ☀️

    Inzwischen muss man den Eindruck gewinnen, dass die deutsche Wirtschaft vor allem stark darin ist, sich selbst schlecht zu reden.

    1. Mårtiň 🏆

      Du denkst also der Chef eines der größten deutschen Unternehmen, kennt die eigenen Zahlen nicht? Es ist doch offensichtlich dass die USA in andere Länder für Unternehmen diese Art aktuell attraktiver sind, da in Deutschland wirtschaftstechnisch einiges schief läuft.

    2. Hazz 🌀

      Also wenn man sich die letzten Zahlen anschaut, dann sind wir auch sehr schlecht. In Europa liegt aktuell das Wirtschaftswachstum bei durchschnittlich 3%. Deutschland hat jedoch ein negatives Wachstum von 0,6%. Unsere Regierung fährt die Wirtschaft aktuell massiv gegen den Baum und schafft leider die Energiewende nicht.

      1. Ronald 🏆

        Woher hast du deine Zahlen für Deutschland?

        Laut Statistisches Bundesamt:

        Bruttoinlandsprodukt (BIP), 1. Quartal 2023
        0,0 % zum Vorquartal (preis-, saison- und kalenderbereinigt)
        +0,2 % zum Vorjahresquartal (preisbereinigt)
        -0,1 % zum Vorjahresquartal (preis- und kalenderbereinigt)

        Ich will damit aber nicht unsere Regierung von ihrer Verantwortung freisprechen.

          1. Ronald 🏆

            Ja aber trotzdem…

            Ein aktuelles negatives Wachstum, also Schrumpfen, von 0,6% kann ich auch in deinen Links nicht finden.

            Tagesschau nennt keine aktuellen Zahlen von '23

            Fokus redet von -0,3 % im ersten Quartal '23. Diese Zahlen nennt nicht das Statistische Bundesamt. Desweiteren weiß der Fokus schon die Zahlen vom zweiten Quartal. Da kann sich ja das Amt die Rechnerei sparen und einfach vom Fokus abschreiben!

            t-online meldet auch keine Zahlen bezüglich eines Schrumpfens.
            Eher das hier:
            "Im zweiten Quartal erhöhte sich der Umsatz der Dax-Konzerne laut der Auswertung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zusammengerechnet um 1,1 % auf etwa 446,2 Milliarden EUR und somit auf den höchsten Wert in einem zweiten Vierteljahr seit Beginn der Auswertung 2014. Das operative Ergebnis der 40 Unternehmen verbesserte sich insgesamt um 2,7 % auf rund 40,5 Milliarden EUR – es war der zweithöchste Wert in einem zweiten Quartal. 22 Unternehmen konnten ihren Gewinn steigern, 18 Firmen meldeten hingegen einen Rückgang."
            Eher wird auf die zu hohen Energiepreise hingewiesen die Unternehmen dazu verleiten könnten ihre (noch höheren?) Gewinne dann halt im Ausland zu machen.

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