Kfz-Versicherung: Steigende Preise werden zur Normalität

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Autobesitzer in Deutschland müssen in den kommenden Jahren mit deutlich steigenden Versicherungsprämien rechnen, so die aktuelle Warnung der Rückversicherer.

Hauptursache für die drohende Kostenexplosion in der Kfz-Versicherung ist die anhaltend hohe Inflation. Experten gehen davon aus, dass die deutschen Autofahrer im kommenden Jahr erneut höhere Prämien zahlen müssen.

Diesen pessimistischen Ausblick gibt Michael Pickel, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück-Tochter E+S Rück, einem der führenden Rückversicherer für die Kfz-Sparte in Deutschland. E+S Rück hat einen tiefen Einblick in die Konditionen der deutschen Kfz-Erstversicherer wie Huk Coburg und Allianz.

Steigende Preise in der Kfz-Versicherung gelten demnach als unausweichlich, um die Versicherer wieder in die Gewinnzone zu bringen. Von heute auf morgen wird dieser Wandel aber wohl nicht kommen. Pickel erwartet eine schrittweise Entwicklung.

Vor allem die stark überdurchschnittlich steigenden Ersatzteil- und Reparaturkosten sowie die Zunahme der Schäden spielen dabei eine entscheidende Rolle. Dies führt zu massiven Verlusten und belastet die Profitabilität der Kfz-Versicherer erheblich.

Inflation treibt die Werkstatt- und Krankenhauskosten

Auch die Inflation spielt bei dieser Kostenentwicklung eine entscheidende Rolle, insbesondere bei den Werkstatt- und Krankenhauskosten. Diese verteuern die Schäden und treiben die Versicherer in die roten Zahlen.

Nach Schätzungen der Hannover Rück könnten die Kfz-Versicherer im laufenden Jahr satte 2,9 Milliarden Euro mehr für Schäden, Verwaltung und Vertrieb ausgeben, als sie an Beiträgen einnehmen. Für 2024 wird mit einem weiteren Anstieg der durchschnittlichen Schäden gerechnet, sodass das Defizit trotz Prämienerhöhungen nur leicht sinken dürfte.

Allerdings verhindert der Wettbewerb in der Branche heftige Preissteigerungen. Michael Pickel erläutert, dass die bisherigen Tarifanpassungen nicht die gewünschte Wirkung gezeigt haben. Die E+S Rück plant daher, von den Erstversicherern mehr Geld zu verlangen und bessere Konditionen auszuhandeln. Dies sei notwendig, um den Kunden auch in Zukunft die bestmögliche Rückversicherungskapazität anbieten zu können. Eine Prämienerhöhung im zweistelligen Prozentbereich wird als unvermeidbar angesehen.

Für die Konsumenten werden die Preiserhöhungen im Rückversicherungsgeschäft zwar nicht unmittelbar spürbar sein, jedoch sind die Erstversicherer bestrebt, die höheren Kosten indirekt an ihre Kundinnen und Kunden weiterzugeben.


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  1. Betze ☀️

    Danke an alle Raser und Verkehrsrodwys die mit ihrer Fahrweise für den ein oder anderen unnötigen Unfall sorgen.

    1. Denno 👋

      Ach komm, das glaubts doch selber nicht. Die Schäden, die richtig kosten sind die Versicherungsbetrüger und Leute denen es egal ist, "weil die Versicherung ja eh zahlt". Die Versicherung ist undurchsichtig, und Leute die seit X Jahren keine Schäden gemeldet haben werden nicht belohnt. Insgesamt möchte die Versicherung ja auch künftig weiter teure Büroräumlichkeiten (Immobilien) kaufen und dafür brauchen sie Geld, nicht weil die Schäden so hoch und teuer sind..

  2. DeziByte 🎖

    Ich hab wegen der ganzen Meldungen aktuell gerade mal geguckt. Den Vertrag hab ich eben online geändert, etwas weniger Kilometer und zahl nur noch 29,- statt 35,- € im Monat. Passt doch. :) Sky ist frisch gekündigt, bissl schönrechnen, also fast gratis. :D

  3. elknipso 💎

    Leider Standard, ist bei den Gebäudeversicherungen das gleiche Spiel.

    Letztes Jahr um 15% (!) nach oben weil sich die Versicherungssumme nach den Neubaukosten für das Haus richtet.

    1. Christian 💎

      Naja…macht ja irgendwie Sinn.

      Der potentielle Schaden wird ja im hier und jetzt behoben. Und nicht zu den Konditionen vor X Jahren.

      Sollte aber dann wieder günstiger werden ;)

  4. Peter 🍀

    Motornormativität.
    Wenn es ums Auto geht handeln Leute irrational.
    Selbst die steigenen Preise werden die grummelnd akzeptieren ohne wirklich in Erwägung zu ziehen, ob es auch nicht ohne gehen könnte.

    1. Carlo 🌀

      Na ja, wenn die Verkehrsanbindung in DE gut wäre, würde ich gerne auf ein Auto verzichten. Aber ohne Auto müsste jeden Tag fast 2 Std. mit der Bahn bzw. mit dem Bus zur Arbeit, obwohl ich keine 20km Strecke habe. Da kann ich nur sagen, dass das besser geht, wie ich dieses Jahr in Japan feststellen musste. Da benötigst du definitiv kein Auto.

      1. gork 🏅

        Lol fahr doch einfach Fahrrad?

        1. elknipso 💎

          Klar schön verschwitzt im Büro bei Wind und Wetter ankommen kommt immer richtig gut.

          1. René H. 🔅

            Mach ich auch. Bis 10, 15 km Strecke geht das gut. Zur Not eben mit eBike, dann schwitzt man nicht. Und es regnet und schneit ja nicht jeden Tag…

            1. stfan 🌟

              Leben wie im Entwicklungsland und das wird dann als Fortschritt verkauft🤣🤣🤣
              Das gleiche bei der Heizung, hoffentlich wird der Winter nicht zu kalt….
              Traurig was aus Deutschland geworden ist.

  5. Max ☀️

    Gerade mal nachgeschaut, für das Auto, dass ich 2022 verkauft habe, müsste ich mittlerweile 16% mehr bezahlen in der gleichen Konfiguration. Schon ordentlich.
    Bei den Benzinpreisen bin ich da doch durchaus froh, dass ich das eigene Auto vorerst aufgegeben habe. Da hätte kein Komfort die steigenden Kosten zu den eh schon horrenden laufenden Kosten eines Autos wieder reingeholt.

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