Skoda Enyaq und das Problem mit dem Travel Assist

Volkswagen AG und Software, das sind zwei Begriffe, die in den letzten Jahren durchaus immer mal wieder für negative Schlagzeilen gesorgt haben. Doch es hat sich viel getan und man spürt, dass die Software mittlerweile oft im Fokus steht.

Skoda Enyaq und der fehlerhafte Travel Assist

Doch das heißt nicht, dass alles rund läuft und es gibt weiterhin Probleme. So wie aktuell bei Skoda, wo sich die Zahl der Berichte häufen, dass der Travel Assist in Modellen wie dem Enyaq nicht richtig funktioniert. Und das seit über einem Jahr.

Die Ursache des Problems ist nicht ganz klar, es könnte an der Lenkradheizung liegen, aber es gibt auch Meldungen, die dagegen sprechen. Problem: Der Travel Assist wird einfach abgeschaltet und funktioniert plötzlich nicht mehr. Oder, wenn man eine ältere Skoda-Software nutzt: Es gibt ständig Fehlermeldungen im Auto.

Gut, kann passieren, auch wenn der Zeitraum doch relativ lang ist und man sowas durchaus schneller in den Griff bekommen darf. Doch in meinen Augen ist nicht das Problem selbst die negative Schlagzeile, es ist der Umgang mit den Skoda-Kunden.

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Der Travel Assist kann beispielsweise automatisch halten und anfahren, das Fahrzeug in der Spur halten, anderen Fahrzeugen in einem Stau folgen oder den umgebenden Verkehr auf einem Display anzeigen.

Skoda will Problem unter den Teppich kehren

Wie Nextmove berichtet, will Skoda das mit einer Verschwiegenheitserklärung unter den Teppich kehren. Kunden bekommen das Angebot, dass man die Funktion im Auto vorübergehen deaktiviert und dafür gibt es ein Jahr lang Connect umsonst.

Skoda bietet den Kunden also an, dass eine gebuchte Funktion deaktiviert wird, sie bekommen eine Entschädigung, die quasi nichts wert ist und gleichzeitig darf man nicht darüber sprechen. Skoda gibt an, dass man an einer Lösung arbeitet und hofft (das wird nicht garantiert), dass diese via Update in diesem Jahr (2023) kommt.

Unterzeichnet der Kunde diesen Vertrag, dann verzichtet er auch auf Anspruch auf Schadensersatz und er kann nicht mehr vom Kaufvertrag zurücktreten. Es ist ein Schreiben einer Rechtsabteilung und die Volkswagen AG sichert sich komplett ab.

Zusammengefasst: Skoda ist unfähig, das Problem zu lösen, man wendet es als Beschwerde des Kunden ab, die Funktion wird auf Wunsch deaktiviert, es gibt eine lächerliche Entschädigung (die natürlich keine ist, denn das ist ja kein Problem für Skoda) und öffentlich darüber reden darf man nicht. Zum Glück kommt sowas raus.

Es stellt sich außerdem die Frage, ob das Problem überhaupt beseitigt wird, denn das garantiert Skoda nicht. Und wenn Skoda nach über einem Jahr keine Lösung für diesen Fehler gefunden hat, wird das dann 2023 wirklich anders aussehen?

Problem nur beim Skoda Enyaq anzutreffen

Falls man den Travel Assist gebucht hat, sollte man das meiner Meinung nach nicht unterzeichnen. Von mir aus vereinbart man, dass die Funktion deaktiviert wird, falls es im Alltag stört, aber dieser Vertrag ist nur für eine Partei gut: Skoda. Und das sollte nicht sein, denn das Problem liegt bei Skoda und definitiv nicht beim Kunden.

Bisher ist das Problem übrigens nur beim Skoda Enyaq bekannt, aber bei anderen MEB-Modellen der Volkswagen AG war die Funktion eine Weile gestrichen. Ich habe mich schon gewundert, warum sie in meinem Testwagen des Cupra Born nicht konfiguriert war, denn sowas ist bei Testwagen eigentlich immer als Option dabei.

Skoda selbst hat sich bisher noch nicht öffentlich dazu geäußert, aber Nextmove hat das auch erste am Freitagabend veröffentlicht und Skoda wird das sicher heute im Laufe des Tages (mit der Rechtsabteilung) besprechen. Weitere Details gibt es im Video von Nextmove (der Part mit Skoda beginnt übrigens bei Minute 8:44).

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