Volvo und Polestar: Neue Elektroautos bald mit Akkutausch-Option?
Nio hebt sich von der Konkurrenz bei Elektroautos ab, da man den Akku auch direkt an einer Power Swap Station tauschen kann. Dieses Konzept ist aber nur sinnvoll, wenn es davon genügend Standorte gibt. Alleine kann man sowas kaum aufbauen.
Daher geht Nio seit 2023 auf die Suche nach Partnern und konnte dabei sogar Geely gewinnen. Im Rahmen der Auto China hat man verraten, dass Nio und Lotus (die bekanntlich zu Geely gehören) eine „strategische Zusammenarbeit im Bereich Laden und Akkutausch“ eingegangen sind. Doch was bedeutet das jetzt genau?
Schwer zu sagen, aber beide möchten neuen Akkustandards entwickeln und dazu zählt die „gemeinsame Entwicklung von an das Batteriewechselsystem angepassten Personenkraftwagen“. Gut möglich, dass man in Zukunft an einen Standort von Nio oder Lotus fahren und mit beiden Marken den Akku tauschen kann.
Wirklich spannend ist aber die Frage, ob Volvo und Polestar mitziehen. Das sind zwar auch Premiummarken mit hohen Preisen, aber Lotus ist eben auf einem ganz anderen Level unterwegs. Sollte Nio also in Zukunft neue Marken wie Volvo für die Technologie begeistern können, dann hätte das System vielleicht eine Chance.
Bei der aktuellen (sehr positiven) Entwicklung von Ladezeiten, glaube ich sonst eher nicht an eine große Zukunft des Akkutauschs, wenn es keinen Standard für mehrere Marken gibt. Schauen wir mal, wie sich diese Partnerschaften entwickeln.
BYD: Neues Elektroauto wird den elektrischen VW Golf GTI angreifen
BYD greift den VW ID.3 GTX an und hat heute wie erwartet ein Konzept für den „Ocean-M“ in China vorgestellt. Es ist der erste Elektro-Performance-Hatchback, was aber eben nicht ganz […]25. April 2024 JETZT LESEN →
wenn es irgendwann einmal einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt geben soll, dann geht das nur, wenn der Akku nicht zum Auto gehört und jederzeit gegen einen anderen getauscht werden kann. Ich kaufe mir auch kein 6 Jahre altes Handy, bei dem ich weiß es dass der Akku kurz vor dem Kollaps steht.
Bei der „aktuellen (sehr positiven) Entwicklung von Ladezeiten“ muss man aber dazu sagen, dass die dafür erforderlichen Batterien aufgrund ihrer speziellen Chemie sehr teuer sind und nicht in breiter Masse zur Verfügung stehen. Sonst hätten Tesla, BYD, VW & Co. diese ja auch. Ich prognostiziere, dass wir erst in einigen Jahren im Massenmarkt durchgängig Ladezeiten von 20 Minuten von 10 auf 80% sehen werden (aktuell ca. 30 Minuten).
Denke ich auch. Doch ich vermute, dass es so oder so kommt und dann stellt sich die Frage, ob jemand die Swap Stations nutzt (und ob sie so massiv ausgebaut wurden). Bin aber selbst gespannt, ob sich das durchsetzt.
Na ja, in China hat Nio ja wohl schon um die 1000 Stationen hingebaut. Wenn der Staat sponsert, geht das selbst für Nio. Das Problem in Europa ist eher, dass sich die Fahrzeuge nicht gut verkaufen, da läuft auf ein Henne-Ei-Problem hinaus.
Damit meinst du, ein Akkutausch für „Quickcharging“, aber nicht für die Reparatur, oder?
Aktuell ist Akkuschaden = wirtschaftlichen Totalschaden bei Autos, die nicht gerade billig sind. Ich fände es sehr Verbraucherfreudlich und Nachhaltig, wenn die Akkus leicht (und damit günstig) getauscht werden könnten. Schnelles Laden hin oder her.
Technische Akkudefekte (z.B. defekte Zellen oder Elektronik) gehen auf Garantie (innerhalb der üblichen ersten 8 Jahre oder ca. 200.000 km). Nur selbstverschuldete Beschädigungen durch Unfälle oder deutliche Beschädigung des Unterbodens sind Sache der Versicherung. Die Batterien sollten durch ähnlich gealterte getauscht werden, die deutlich billiger sind, als durch neue. Bei Tesla kostet der Tausch einer Longrange-Batterie ca. 15.000 Euro. Das ist noch kein Totalschaden. Bei Hyundais Schnelllader-Batterien ist das wohl das Doppelte bis Dreifache, wegen der teureren Zellen und da wohl gegen neu getauscht wird, da sieht das schon anders aus.