Telegram liefert Nutzerdaten an deutsche Sicherheitsbehörden

Zum ersten Mal hat das Bundesinnenministerium (BMI) bestätigt, dass der Messengerdienst Telegram Nutzerdaten an deutsche Ermittlungsbehörden übermittelt hat.

Nach Recherchen des NDR geschah das in 25 Fällen. In fast 400 Fällen wurden Inhalte gelöscht. Bislang hatte Telegram öffentlich damit geworben, nicht „einen Byte“ an Nutzerdaten an Regierungen oder Ermittlungsbehörden weiterzugeben.

Das BMI hat nun erstmals bestätigt, dass Telegram Nutzerdaten an das Bundeskriminalamt (BKA) weitergegeben hat. Gegenüber dem Rechercheformat STRG_F (NDR/funk) erklärte das Ministerium, es handle sich um wenige „herausgehobene Einzelfälle“, in denen Bestandsdaten, also zum Beispiel IP-Adressen von Nutzern, seitens Telegram übergeben worden sind.

Recherchen von STRG_F haben ergeben, dass das Bundeskriminalamt 202 Bestandsdatenanfragen an Telegram übermittelt hat. Davon hat der Messengerdienst 64 beantwortet – und in 25 Fällen Nutzerdaten an das BKA übermittelt.

Offenbar geschah das in Fällen von Kindesmissbrauch und islamistischem Terrorismus. Darüber hinaus hat Telegram mehreren hundert Löschbitten entsprochen. Telegram versucht öffentlich fortwährend einen anderen Eindruck zu erwecken.

Erst Mitte vergangener Woche hatte Telegram seine Nutzer in einer Umfrage gefragt, ob der Messengerdienst Nutzerdaten an deutsche Ermittler weitergeben solle. Die Nutzer entschieden sich knapp dafür, dass Nutzerdaten im Falle von schwerwiegenden Straftaten mit Gerichtsbeschluss weitergegeben werden sollten (39 Prozent). 37 Prozent sprachen sich gegen jegliche Weitergabe aus. 20 Prozent war das egal.

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