Tesla versagt im TÜV-Report

Tesla Model 3 Highland Detail

Der neue TÜV Report 2024 zeigt, dass trotz steigender Anforderungen an moderne Autos die Sicherheit der meisten Fahrzeuge weiterhin gewährleistet ist.

Die durchschnittliche Quote erheblicher Mängel ist nur minimal um 0,3 Prozentpunkte auf 20,5 gestiegen. Immerhin 0,05 Prozent wurden als „verkehrsunsicher“ eingestuft und mussten sofort stillgelegt werden. Bezogen auf alle Hauptuntersuchungen in Deutschland entspricht das rund 15.000 Fahrzeugen.

Mehr als 75 Prozent der über zehn Millionen bei der Hauptuntersuchung geprüften Fahrzeuge erhielten auf Anhieb die Plakette. Modelle wie der VW Golf Sportsvan und der Mazda CX-3 zeigen sich nach mehreren Jahren und vielen Kilometern in einem guten Zustand.

Interessant ist allerdings, dass das Tesla Model 3 den Dacia Logan vom letzten Platz der Mängelliste verdrängt hat.

Tesla ist das Schlusslicht im TÜV-Report

Der Autohersteller Tesla verzichtet bereits seit 2019 auf Serviceintervalle und verfügt auch nicht über ein dichtes Werkstattnetz. Bei seinem TÜV-Report-Debüt – erstmals ausreichend Fahrzeuge und damit belastbare Zahlen – fällt das Model 3 allerdings durch und lässt mit einer durchschnittlichen Mängelquote von 14,7 Prozent sogar den „Dauerverlierer“ Dacia Logan (11,4 Prozent) mit deutlichem Abstand hinter sich.

Tesla Model 3 2021 Heck Seite

Tesla Model 3

Doch warum? Fehlender Ölwechsel? Das natürlich nicht, aber auch Licht, Bremsen und Achsen machen mal Probleme und hier waren die Beanstandungen der TÜV-Mitarbeiter beim Tesla Model 3 am größten. Dass auch Elektroautos mit Servicenetz besser fahren als ohne, zeigen VW und Renault. Der e-Golf landet bei den Dreijährigen auf Platz 4, der Zoe im Mittelfeld auf Platz 49.

Elektroautos brauchen weniger Wartung? Stimmt nur bedingt! Und betrifft vor allem den Antriebsstrang, weil keine Flüssigkeiten oder beweglichen Teile ausgetauscht werden müssen. Dass der Tesla Model 3 so schlecht abschneiden würde, haben wir auch nicht erwartet. Das Ergebnis bestätigt aber unsere Hypothese, dass Elektroautos eben auch regelmäßig gewartet werden müssen.

– TÜV SÜD-Experte Wolz

Die Zuverlässigkeit älterer Fahrzeuge gewinnt an Bedeutung, da das Durchschnittsalter der deutschen Fahrzeugflotte 10 Jahre erreicht hat. Der Opel Karl, der Peugeot 208 und der VW e-Golf führen ihre Klassen an. Die häufigsten Mängel listet der TÜV online auf. Sachsen hat weiterhin die niedrigste Mängelquote aller Bundesländern.

Der TÜV-Report 2024 ist hierzulande der wichtigste Ratgeber für Autofahrer und Gebrauchtwagenkäufer. Er ist ab heute, dem 17. November 2023 zum Preis von 5,90 Euro in den TÜV SÜD Service-Centern und im Handel erhältlich.


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  1. elknipso 💎

    Tesla kann Marketing, das muss man Musk lassen.
    Die Autos sind in Anbetracht des Preises allerdings schlicht qualitativer Müll.

    Das kann man nicht anders formulieren wenn man sich auch nur ansatzweise mit dem Thema beschäftigt.

  2. Tom Buchenacker 🪴

    Sehr sachliche Wiedergabe, wo hier doch sonst Tesla als Maß aller Dinge dargestellt wird.

  3. Hans 🍀

    Was ist ein Opel Karl? Oder ist Opa Karl gemeint? :-)

    1. Philipp 🔅

      Der große Bruder vom Adam.

  4. Kavka 🌟

    Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass das die erste Welle an Model 3 ist, die jetzt beim TÜV Probleme kriegt. Die war wirklich Mist (Spaltmaße etc.). Gehe jede Wette ein, dass das in 3 Jahren anders aussieht…

  5. Oliver 👋

    Ja ja, jetzt heben alle wieder den Finger und sagen "War doch klar! Typisch Tesla!. Ja, auch Tesla hat seine Probleme. Und das mit den Dreieckslenkern und den Buchsen ist allseits bekannt. Aber mittlerweile wurden, im Laufe der Produktion, Verbesserungen durchgeführt. Kein Hersteller ist vollkommen. Damals sind z. B. die Federn am BMW 3er gebrochen. Aber, wie lange bauen die schon Autos und wie lange Tesla? Das, was Tesla in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hat, müssen andere erst mal schaffen.
    Ich war und bin Petrolhead (habe lange im Autohaus gearbeitet), aber mein Model 3 ist das beste Auto, welches ich bisher hatte bzw. fahren durfte. Und das waren einige!

  6. Jan€tte 🎖

    Gerade für Gebrauchtwagen Käufer sind das wichtige Informationen. Danke!

  7. Robert 🏆

    Tesla noch hinter Dacia … hahahaha

    1. Hans 🌟

      Dacia hat vorgeschriebene Inspektionsintervalle um die Garantie zu erhalten. Tesla nicht.

      1. stfan 🌟

        Genau, selbst bei Dacia werden Mängel in der Garantie kostenlos behoben. Die Teslas sind so neu, da hast du noch Garantie bei vielen Herstellern. Viel Spaß an alle Tesla Fahrer in ein paar Jahren 😁
        Tesla ist wohl der schlechteste Kauf

        1. elknipso 💎

          Hatte mir ebenfalls mal kurz überlegt einen Tesla zu kaufen.
          Wenn man sich allerdings mal tiefer mit dem Thema beschäftigt erkennt man schnell, dass Tesla qualitativ minderwertige Autos zu einem nicht angemessen hohen Preis verkauft. Immerhin mit guter Software, aber die darunter liegende Hardware ist halt schlicht minderwertig.

  8. Christian 💎

    Naja….bei welchem Auto werden bei regelmäßiger Wartung Achsteile ausgetauscht oder die Bremsen?

    Das zeugt höchstens von einer mangelnden Qualität und hat nichts mit dem Serviceintervall zu tun. Zumal auch ein Tesla alle 2 Jahre zum Bremsflüssigkeitswechsel in die Werkstatt soll.

    Und was genau ist mit dem Licht? Kaputt? Falsch eingestellt?

    1. Mårtiň 🏆

      Beim Service fallen doch aber Probleme frühzeitig auf

      1. René H. 🔅

        Da darfst du den Service aber nicht bei Tesla machen. Die Toleranzen z.B. für Scheinwerfer- und Achseinstellung, die Tesla den Service Centern vorgibt, sind so groß, da würden die nichts von sich aus machen.

    2. Für tiefergehende Informationen müsstest du den TÜV-Report erwerben. Wir können und dürfen nur die frei zugänglichen Infos weiterreichen.

    3. René H. 🔅

      Radaufhängung, speziell Querlenkerbuchsen sind schwach ausgelegt und verschleißen schnell. Scheinwerfer ab Werk schlecht eingestellt. Dazu das übliche Bild angerosteter Bremsscheiben, weil die Leute zu wenig mit der mechanischen Betriebsbremse bremsen.
      Leider hält Tesla das wohl für normal bzw. in der Tesla-Toleranz (Licht, Achseinstellung) und hat bislang wenig dagegen getan. Wie das beim neuen Model 3 Facelift ist, wird sich zeigen. Man könnte das Bremsproblem durch Software lösen, das machen zumindest einige altgediente Hersteller so.

  9. Mårtiň 🏆

    Jeder, der Ahnung von Autos hat, dem ist das schon lange klar. Bei Tesla gibt es viel heiße Luft. Das ist bei dem Chef allerdings auch kein Wunder. Das gehört bei ihm zum Geschäftskonzept.

    1. Hans 🌟

      Hier steht doch, dass es hauptsächlich daran liegt, dass es keine vorgeschriebenen Inspektionen bei Tesla gibt. Ein extrem lukratives Geschäft für alle „etablierten“ Hersteller.

      Man kann es demnach auch umdrehen. „Nur“ knapp 15% der Fahrzeuge haben Mängel obwohl kaum Inspektionen durchgeführt werden. Ob es sicherheitsrelevante Mängel sind, steht dort auch nicht.

      Was ist demnach sinnvoller?

      1. Christian ☀️

        Sinnvoll liegt ja im Auge des Betrachters. Ist die Frage, warum sich alle anderen Hersteller ein lukratives After-Sales-Geschäft gönnen und Tesla nicht?! Warum zieht Tesla nicht den Kunden auch noch 150-200€ pro Jahr aus der Tasche für eine technische Überprüfung? Ich denke es liegt eher an dem Willen so einen Werkstattbetrieb aufzubauen, als wirklich daran, den Käufern etwas gutes zu tun.

        Weiter empfiehlt Tesla dennoch regelmäßig die Bremsen zu kontrollieren und eine gewisse Selbstwartung durchzuführen.

        An und für sich sind die Mängel aber nicht tragisch. Wenn man daraus Maßnahmen ableitet.
        Meine Bremsen waren bei allen Fahrzeugen immer rostig. Weil ich nicht täglich fahre und dann auch noch sehr zurückhaltend.
        Achsteile wurden halt falsch dimensioniert (warum auch immer? Der Zulieferer wird es bestimmt auch besser können). Wenn man da nachjustiert, ist doch alles soweit in Ordnung.

        Als Neuer im Ring darf man sich keine Fehler leisten.

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