Toyota: Alter Manager sieht Marke als „Polarstern der Automobilindustrie“

Toyota Sport Crossover Header

Jim Press war einst stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Chrysler, später wechselte er zu Toyota, wo er COO bei Toyota Motor North America wurde. Bei Automotive News Europe durfte er diese Woche seine aktuelle Meinung zu seinem alten Arbeitgeber aufschreiben, was sich ein bisschen wie eine Werbeanzeige liest.

Interessant ist dabei, dass der Beitrag, der keine Werbung für Toyota sein soll, eine gewagte These mitbringt: Toyota sei der „Polarstern der Automobilindustrie“. Das begründet Jim Press auch, denn die Marke verfolgt den richtigen Ansatz für den Klimaschutz. Moment, aber Toyota ist bei Elektroautos eigentlich kaum vertreten?

Der Verbrennungsmotor ist nicht der Feind

Wieso ist eine Marke wie Toyota das Vorzeigebild, wenn man bei elektrischen Autos noch nicht einmal in den Top 10 der Welt ist? Das liegt an der Hybrid-Strategie von Toyota, so Jim Press. „Kohlenstoff ist der Feind, nicht der Verbrennungsmotor“, so der ehemalige Manager von Toyota. Er lobt daher auch Akio Toyoda als alten CEO.

Dieser habe alles richtig gemacht und das mit dem Prius gezeigt, Toyota war 2020 der größte Hersteller von Autos mit einem elektrischen Antrieb. Man solle daher nicht Tesla „in den Marktkapitalisierungs-Kaninchenbau“ folgen, das sei nur Fiktion, nur Geld zählt. Toyota war in den letzten zwei Jahren der Marktführer bei Autos.

Toyota ist bei Elektroautos weit abgehängt

Das weltweit meistverkaufte Auto kam jedoch 2023 von Tesla und die Konkurrenz hinter Toyota hat ihre Strategie bereits auf Elektroautos umgestellt. Falls Hybrid also doch nicht so eine große Zukunft hat, was durchaus möglich wäre, denn die Nachfrage ist letztes Jahr um 63 Prozent eingebrochen, dann wird es schwierig.

Konzerne wie die Volkswagen AG, Hyundai Motor Group, Stellantis, BYD, SAIC oder Tesla sind mittlerweile weit entfernt, wenn es um Elektroautos geht, selbst die sehr teuren Premiummarken (wie BMW und Mercedes) liegen deutlich vor Toyota. Doch vielleicht täuscht sich die ganze Branche auch und Toyota hat die bessere Idee.

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  1. René H. 🔅

    Bei diesen ganzen Äußerungen von Toyota-Managern muss man sich immer Toyotas Philosophie vor Augen halten: Man nutzt neue Technologien erst dann, wenn sie nach eigener Auffassung ausgereift, billig, zuverlässig und sicher sind. In allen vier Kriterien sieht Toyota den aktuellen Entwicklungsstand bei HV-Batterien noch nicht als gesichert an, daher stürzt man sich für BEV massiv auf Feststofftechnologien für HV-Batterien. Aber auch diese werden noch viele Jahre benötigen, bis sie ausgereift und billig genug sind. Daher auch die Überbrückung mit Hybriden und dem weiteren Standbein mit Wasserstoff(-Verbrennern). Toyotas Einschätzung hinsichtlich einer (geringen) Nachhaltigkeit von BEV kommt wohl vor allem vom japanischen Strommix und der hohen Abhängigkeit von Öl und Erdgas. Japans Wasserstoff kommt zum Großteil aus Erdgas und zu geringen Teilen aus Atomstrom. Der Ausbau von erneuerbaren Energien ist sehr gering. Diese heimische Situation wird dann offenbar auf die ganze Welt projiziert.
    Außerdem sorgt man sich um das Fortbestehen der gesamten japanischen Autoindustrie, die ähnlich zahlreich und breit aufgestellt ist wie die deutsche. Der Ansatz ist den Wandel zu verzögern, bis eine genügend große Zahl an heimischen Zulieferern den Sprung geschafft hat. Es sieht allerdings nicht unbedingt danach aus, dass die großen Automärkte auf die Japaner warten.

  2. Thomas 🌀

    Cashflow vor Marktkapitalisierung, da hat er schon Recht. Aber der Rest ist Käse.

  3. Mike H. Terris 🪴

    Warum Menschen der alten Weltanschauung immer noch eine Bühne bekommen, sollte hinterfragt werden.
    Erinnert sehr an den sich im Ruhestand befindlichen Verbrennungsmotoren-Guru von BMW, der immer wieder betont, wie klimafreundlich Verbrenner wären.

    Um das noch einmal zusammenzufassen:
    Verbrenner sind am Ende ihrer Lebenszeit, können nur noch marginal verbessert werden und verschmutzen die Luft auch noch aktiv innerhalb von Ballungszentren
    EVs stehen ganz am Anfang ihrer Lebenszeit und werden in den nächsten Jahren/Jahrzehnten deutliche Entwicklungssprünge machen. Konstruktive Kritik ist angebracht, um die Technologie über den gesamten Lebenszyklus nachhaltig zu verbessern, alles andere sind verzögernde Störgeräusche, kann und sollte daher ignoriert werden.

    1. Ich 🪴

      lass mich raten, Du bist EV Besitzer und willst Dir das schön reden?! EV sind lediglich eine Übergangs Technik, irgendwann wird die große und teurer Batterie durch eine Wasserstoffzelle ausgetauscht.

      1. Thomas 🌀

        Lass mich raten, Du bist Toyota Mirai Besitzer und willst Dir die Wasserstoff Brennzelle schön reden ?
        Ineffizient und zu teuer.
        Das sind die Gesetze der Physik und des Marktes.

      2. ahahn94 ☀️

        Eine Übergangstechnologie hin zu einer Technologie mit dem mehr als dreifachen Verbrauch pro Kilometer?

        Den Stromüberschuss, den es bräuchte, um H2 wirtschaftlich zu machen, werden wir nie haben. Jeglicher Überschuss wird in anderen Bereichen besser aufgehoben sein – z.B. (Meer-)Wasseraufbereitung, Klimatisierung, Landwirtschaft.

      3. Mike H. Terris 🪴

        Ich beschönige nichts, ich betrachte die Fakten, die für sich selbst sprechen.
        Die Annahme bezüglich Wasserstoffzellen ist falsch. Hier einfach mal Wirkungsgrade, Kosten und Perspektive inspizieren. Lithium-Ionen Akkumulatoren sind eine Batterie-Übergangstechnologie (ursprünglich für einen anderen Use Case, Consumer Electronics, entwickelt), hier bewegt man sich bereits im letzten Drittel der Möglichkeiten.

        Obwohl es zur Sachlage eigentlich nichts zur Sache tut, hilft es Ihnen vielleicht, meine Aussagen besser einordnen zu können, anbei meine aktuelle Garage:
        – BMW iX, um von A nach B zu kommen
        – Fiat 124 CS1 Spider (von 1975) für gelegentliche Golfausflüge am Wochenende

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