Verbrenner-Comeback: Kommt das Ende der Elektroautos?

Fabian Kirchbauer Photography

Der von der Kronen Zeitung bezeichnete „Knalleffekt bei E-Autos“, bei dem die EU angeblich eingeknickt sei, ist komplett übertrieben und teilweise falsch. Das stellte jetzt auch der VDA (Verband der Automobilindustrie) laut Automobilwoche klar.

Es gibt einige Medien, die bereits eine neue Ära der Verbrenner feierten und das Ende der Elektroautos kommen sahen. Stimmt so aber nicht, denn es geht um „eine geänderte Erfassung von Treibhausgas-Emissionen bei Transportdienstleistungen“.

Heißt: Man schaut sich nicht nur den Ausstoß von Autos an, sondern auch den Transport und die Produktion. So könnte man auch bei Elektroautos dafür sorgen, dass sich die Produktion verbessert, die bisher die größte Schwachstelle darstellt.

Je nach Studie, so genau kann man das nicht sagen, muss man etwa 30.000 km mit dem Elektroauto zurücklegen, bis es umweltfreundlicher als ein Verbrenner ist. Das wäre jedenfalls in etwa der Stand bei einem VW ID.3 und VW Golf derzeit.

EU wird Verbrenner-Aus überprüfen

Sicher ist nur, dass sich die EU ihre Vorgaben für das Verbrenner-Aus ab 2035 noch einmal genau anschaut und das 2026 überarbeiten wird. Es deutet sich allerdings kein Comeback der Verbrenner an, denn die kann man kaum noch optimieren.

Und falls gewisse Faktoren wie die Rohstoffgewinnung, Umweltschäden von großen Tankern und Co. mit einbezogen werden, könnte das Elektroauto eher noch besser abschneiden. Die Produktion ist lange nicht perfekt, hat aber immerhin Spielraum.

Also nein, das Verbrenner-Aus steht nicht vor dem Aus, im Gegenteil, es könnte in Zukunft noch strengere Vorgaben geben. Das wäre aber nicht schlecht, denn nicht jedes Elektroauto schneidet gleich ab und das könnte man damit berücksichtigen.

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Mg4 Xpower Rims (2023)

Elektroautos, die aus China kommen, müssen jetzt in Europa registriert werden, was als erstes Indiz für mögliche Zölle eingestuft werden kann. Die EU möchte sich bis Herbst entscheiden, ob dieser […]7. März 2024 JETZT LESEN →


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  1. Horst 👋

    Wird eigentlich das CO2 im Ukrainekrieg irgendwie mitberechnet ?
    Was da die Panzer alles ausstoßen völlig ungefiltert….

    Aber im Krieg ist das plötzclich wieder alles egal…..Doppelmoral !

    1. Was hat ein Krieg mit normaler Mobilität im Alltag zu tun? Genau, nichts.

  2. paulaner 👋

    wenn man sieht wie in Spd Amerika das Silizium ausgewaschen wird und sich diese umweltschädigung reinzieht, und dieses in Europa hätte, dann würden sich die klimaaktivisten von Kopenhagen bis Rom und von Paris bis Warschau auf der Straße festkleben.
    Leider wird dieses bei der EMobilität verschwiegen.

    1. Horst 👋

      Du meinst Lithium…und du hast RECHT !

  3. Nico 🏅

    Alle Verbrenner Autos haben zusätzliche noch eine Batterie mit drin. Was bedeutet das die doppelt so Umweltbelasten sind als E-Autos. Wird aber in keiner Studie mit berechnet. Wieso?

    1. Horst 👋

      Du Hirn, das ist eine KLEINE Mini-Batterie OHNE Lithum…

  4. Hans 🌟

    Wieso muss es denn immer ein alles oder nichts sein?

    Warum muss ein „Verbrenner Comeback“ gleichzeitig ein „Ende des Elektroautos“ sein?

    Die aktuelle VDI Studie offenbart doch selbst mit deren teilweise fragwürdigen Annahmen, dass das Elektroauto besser für die Umwelt ist, als ein Verbrenner. Im Punkto Treibhausgase nach irgendwas zwischen 50.000 und 100.000 Kilometern und beim Thema Abgase ab dem ersten Kilometer. Beim überwiegenden Laden mit eigenem Solarstrom noch schneller.

    Gerade das Thema Abgase und Schadstoffe wird derzeit überhaupt nicht berücksichtigt.

    Und ganz offensichtlich wird das Elektroauto jedes Jahr „CO2-neutraler“, wenn die regenerativen Energien ausgebaut werden. Das sieht man ebenfalls an der aktuellen VDI Studie verglichen mit der aus 2020. Wurden 2020 noch 185 KG CO2 pro KWh Batterie errechnet, sind es 2024 nur noch 102 KG. Der Trend ist klar.

  5. René H. 🔅

    Das, was gerade diskutiert wird, eignet sich auch vorzüglich, um Importe aus China zu erschweren. Oder aus den USA oder…

  6. Recall 👋

    Es gibt eine unabhängige Studie vom VDI.
    Beim aktuellen Strommix sind E-Autos erst ab 90000km unterwegs, beim Laden mit Ökostrom ab 65000km.

    Reine E-Autos habe bei einem Lebenszyklus bis 200tkm einen CO2 Ausstoß von 24,2t, PHEV von 24,8t (hängt vom elektrischen Fahranteil ab).
    An dritter Stelle kommt der Diesel 33t und zuletzt der Benziner mit 37t

    Der Diesel wird mit herkömmlichen Diesel betrieben.
    Die Studie bildet bisher keine Betankung mit HVO100 oder eFuels ab.
    Ersteres könnte die Klimabilanz des Diesels erheblich verbessern.

    1. Recall 👋

      Korrektur:
      Im ersten Absatz fehlt „…klimafreundlicher als Verbrenner unterwegs…“

    2. René H. 🔅

      Die Studie hat leider ein paar Schwächen bei den Annahmen (z.B. Verbauchs- und CO2-Angaben in der Nutzung, BEV-Produktion in China angenommen, Recyclingmöglichkeit der Batterierohstoffe überhaupt nicht berücksichtigt).
      Wie ist bzw. wird die Kapazität für HVO100 sein, d.h. wie viele Millionen oder gar Milliarden Liter werden zur Verfügung stehen und reichen die Ausgangsstoffe dafür aus? Investiert überhaupt jemand ernsthaft für diese Größenordnungen?

      1. Recall 👋

        Ich weiß, dass die Hoyer Group vor paar Monaten gesagt hat, dass sie alle ihre Kunden (Tankstellen) von einem Tag auf den nächsten direkt mit HVO100 beliefern kann, sobald die gesetzliche Freigabe bzw. Anpassung erfolgt ist.
        Diese ist meines Wissens ab 1.4 gültig, mal sehen was kommt.

        1. René H. 🔅

          Zahlen hab ich leider nicht gefunden. Allerdings steht da immer noch der Vorwurf im Raum, aus China in Massen geliefertes HVO100 stamme (größtenteils) nicht aus nachhaltigen Quellen.

          1. Recall 👋

            Naja ist halt die Lobby.
            Erdöl nach Deutschland kommt zwar nicht mehr aus Russland, dafür ein Großteil aus Indien, nach Indien kommt es aus Russland.
            Man kann sich alles schön reden.
            Das gilt auch für die Materialien für die Akkus.
            Kobalt kommt grösstenteils aus dem Kongo (bis zu 80%) aus Industriellen Minen.
            Dumm nur, dass es dort auch noch genug Minen gibt wo Kinder Kobalt abbauen, dass das nicht dem Rest beigemischt wird oder über Umwege an die Industrien dort verkauft wird kann niemand leugnen.

            Man wird an allen etwas zu kritisieren finden.

            Du glaubst doch nicht, dass das EU Parlament selbst auf die Idee gekommen ist das alles neu zu bewerten.
            Da sind garantiert ne Menge Gelder geflossen, damit das passiert ist, was nun passiert ist.

            Wie sagt man so schön: Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

            1. Kavka 🌟

              Also in meinem Tesla steckt nicht ein Gramm Kobalt…

              1. Recall 👋

                Macht nichts, dafür aber Lithium.
                Dann such mal nach Lithium und Wasserknappheit.
                Wie oben geschrieben, man kann sich alles schön reden.

                Das sollte jetzt kein schlecht reden von E-Autos etc. sein.
                Ich besitze selber viele Geräte mit Akkus, selbst mein MHEV hat ne große Batterie verbaut.

                Leider ist es eben so das durch den E-Auto Boom Menschen in anderen Ländern der Welt mehr leiden als zuvor und teilweise wird inzwischen auch gegen neue Minen dort protestiert.

                1. Thomas 🌀

                  Der Schaden für Mensch, Umwelt und Klima durch die Gewinnung von Erdöl, Erdgas und Kohle in den letzten 100 Jahren steht in keinem Verhältnis zu dem was Du hier nennst. Dazu brauche ich auch keine Statistik von irgendwem.

    3. Die Studie ignoriert auch einige Faktoren bei Verbrennern, wie Transport von Benzin. Und sie nutzt teilweise veraltete Daten. Das sind keine 65.000 km mehr. Ich arbeite noch daran, dass ich die Zahlen richtig offiziell und mit Daten belegen kann.

    1. Ist schwieriger anzugehen, weil es da keine günstigen Lösungen gibt.

    2. Ronald 🏆

      Über 40% der weltweit transportierten Fracht per Schiff besteht aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Kohle und Gas.

      Jetzt stelle dir mal vor, alles wäre elektrifiziert.

      Dann könnte man stark vereinfacht sagen, knapp die Hälfte deiner Transportschiffe wäre obsolet.

    3. Thomas 🌀

      Das, aber auch für’n Appel und ein Ei in den Süden Europas fliegen oder der ganze China Ramsch von Wish, Temu und Aliexpress via billige Nachtflüge, ist auf Dauer nicht mehr tragfähig. Kerosin ist zu billig. Eine europäische oder weltweite Verständigung sehe ich hier z.Z. leider nicht.

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