YouTube unter Beschuss: Datenschützer rufen nach EU-Prüfung wegen Adblocker-Erkennung

Der Datenschutzaktivist Alexander Hanff behauptet, dass die neue Werbeblocker-Erkennung von YouTube gegen EU-Recht verstößt und hat die Europäische Kommission eingeschaltet.

Der deutsche Abgeordnete der Piratenpartei, Patrick Breyer, hat Hanffs Beschwerde am 6. November 2023 an die Europäische Kommission weitergeleitet und um eine rechtliche Stellungnahme gebeten.

In der Anfrage wird thematisiert, ob „der Schutz von Informationen, die auf einem Gerät gespeichert sind (Art. 5 Abs. 3 ePR), auch Informationen darüber umfasst, ob das Gerät des Nutzers bestimmte Seitenelemente ausblendet oder blockiert oder ob auf dem Gerät eine Ad-Blocking-Software verwendet wird“ und – was entscheidend ist – ob diese Art der Erkennung „absolut notwendig ist, um einen Dienst wie YouTube bereitzustellen“.

YouTube-Erkennungsskripte rechtswidrig?

YouTube hat Anfang dieses Jahres damit begonnen, die Erkennung von Werbeblockern in Europa einzuführen und verhindert nun, dass einige europäische Nutzer Inhalte sehen, wenn sie einen Werbeblocker aktiviert haben. Die ePrivacy-Richtlinie der EU verlangt von Online-Dienstleistern die ausdrückliche Erlaubnis, „auf Informationen zuzugreifen, die auf dem Endgerät eines Teilnehmers oder Nutzers gespeichert sind“.

Hanff argumentiert, dass die Verwendung von JavaScript-basierten Erkennungsskripten durch YouTube, um nach bestimmten HTML-Seitenelementen zu suchen, die vom Browser eines Nutzers gerendert werden, unter diese Anforderung fällt, und er glaubt, dass YouTube sich nicht daran hält.

In einer Beschwerde beim irischen Datenschutzbeauftragten (DPC) forderte Hanff den DPC auf, „gegen YouTube … wegen dieses Verstoßes vorzugehen und YouTube aufzufordern, die illegale Verwendung von Adblocker-Erkennungswerkzeugen einzustellen“. Wir werden das Thema selbstverständlich weiterhin beobachten und über den Verlauf des Verfahrens berichten.

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