skobbler gibt wegen Google Maps und fehlender Zahlungsbereitschaft Navi-App für Android auf

Software

Ein altes Thema, welches aktuell neu auflebt ist die (angeblich) fehlende Zahlungsbereitschaft der Android-Gemeinde. Jüngstes Beispiel dafür sind die  Berliner App-Entwickler der skobbler GmbH, welche ihre erfolgreiche und unabhängig entwickelte Navi-App skobbler in Zukunft nur noch für iOS anbieten wird. Unter Android werde man in Zukunft Anwendungen für Dritte unterstützen.

Im Kern sind für diese Entscheidung zwei Dinge ausschlaggebend. Zum einen stellt Google mit Maps für Android eine vorinstallierten Karten-App als umfangreiche Turn-by-Turn-Navigation kostenlos zur Verfügung und zum anderen befürchtet man, dass man den hohen Entwicklungsaufwand auf Dauer nicht refinanzieren kann, denn der Aufwand für die App-Anpassungen aufgrund diverser Geräte sei deutlich höher.

[…] die Adaption dieser neuen Produktgeneration auf Android wäre nur mit großem Aufwand zu realisieren. Hierzu trägt unter anderem auch die große Heterogenität der zahlreichen unterschiedlichen Android-Geräte bei, die eine deutlich größere Zahl von Anpassungen innerhalb der Produktplattform notwendig macht als für die deutlich homogenere Apple-Plattform. […]

Bei skobbler hat man im Grunde keine Kosten für das Kartenmaterial, da man auf die frei verfügbaren Daten der OpenStreetMap zurückgreift. Dennoch fließt natürlich Geld in Apps, welches sich (laut skobbler) nicht wieder einspielen lässt. Man führt einen App Store – Android Market Vergleich an.

Dieser hohe Aufwand geht zudem mit einer Besorgnis erregenden Konstellation im Android-Universum einher: So ist aus skobbler-Unternehmenssicht mittelfristig generell keine Erfolg versprechende Vergütung für den Programmieraufwand absehbar, da die Bereitschaft zum Download von bezahlten Apps bei Android-Nutzern deutlich schwächer ausgeprägt ist als bei iOS-Nutzern. […] Beispielsweise wurde die deutschlandweit erfolgreichste Bezahl-App fürs iPhone bislang über 2 Millionen mal heruntergeladen, die erfolgreichste Android-App dagegen nur rund 60.000 mal.

Am Ende wirft man im Grunde indirekt eine entscheidene Frage auf: Kann Android überhaupt mit dem jetzigen Modell die Basis für ein funktionierendes Geschäftsmodell  bieten? Ist es bei Googles mobilem Betriebssystem die logische Konsequenz, dass die Nutzer zahlungsunwillig sind? Ist es den vielen Einsteiger-Geräten geschuldet? Oder aber ist skobbler ein Sonderfall, der aufgrund von Google Maps einfach zu starke Konkurrenz von Google Maps bekommt?

Android ist uns als Betriebssystem sehr sympathisch und wir freuen uns über den stetigen Aufwärtstrend. Dennoch sind wir als Unternehmer gezwungen, wirtschaftlich zu handeln. Im Moment sehen wir für die skobbler Navigation leider nur bei iOS die Chance, dass der Einsatz unserer Programmierer auch durch den entsprechenden Umsatz belohnt wird. Deshalb verfolgen wir die Situation aufmerksam weiter und steigen mit unserer Navi gerne bei Android wieder ein, wenn in diesem Bereich ein für uns funktionierendes Geschäftsmodell in Sicht kommt.


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