Seit einer Weile gibt es hier meine Vergleichsreihe der PlayStation 5 und Xbox Series X und das aktuelle Fazit nach vier Jahren steht auch bald an, aber ich habe in den letzten Jahren immer eine Sache angemerkt, die mich bei beiden störte.
Ich dachte, dass wir einen Sprung der Grafik sehen und gleichzeitig 4K und 60 fps bekommen. Doch stattdessen muss man ständig zwischen Leistung und Grafik bei Spielen wählen und bekommt entweder die 60 fps oder 4K und bessere Grafik.
Die PlayStation 5 Pro verspricht, dass das ein Ende hat. Man kann über den hohen Preis von 800 Euro streiten, aber ich bin mit diesem Kritikpunkt nicht alleine und Sony liefert uns genau das. Doch hinter der PS5 Pro steckt noch ein bisschen mehr.
Video: PlayStation 5 Pro im Test
PlayStation 5 Pro: Meine 10 Stichpunkte
- Das Design erinnert an eine Mischung aus der ersten PS5 und PS5 Slim und sieht als digitale Version, wie ich auch die PS5 Slim nutze, ganz gut aus. Ich bleibe zwar dabei und bevorzuge das Design der PS4-Ära, aber ich habe mich nach vier Jahren an die PS5 gewöhnt und die neuen Streifen in der Mitte heben die Pro-Version optisch positiv ab. Was mich aber stört, ist die …
- … fehlende Kompatibilität mit den Platten der PS5 Slim. Die unteren passen, man kann ja auch das bekannte Laufwerk nutzen, aber die oberen nicht. Und das, obwohl sie gleich groß sind. Sony plant die PS5 Pro seit 5 Jahren, man wusste das, und es stört mich, denn so muss man Platten neu kaufen.
- Die gesteigerte Leistung ist natürlich das Highlight der PS5 Pro, es gibt PSSR, eine eigene Upscaling-Technologie, es gibt erweitertes Raytracing, eine bessere GPU (aber keine neue CPU), 2 GB mehr RAM und einen ProGame Boost für PS4-Spiele. Für einen direkten Vergleich der Inhalte empfehle ich Digital Foundry, die das sehr gut bei YouTube zeigen, doch selbst da ist es dank Komprimierung schwierig. Aber ja, man sieht den Unterschied. Die zwei Modi fallen damit nicht weg, es kommen sogar teilweise neue für die Pro dazu, aber es fällt mir jetzt sehr leicht den Performance-Modus zu wählen, denn so bekommt man die 60 fps und die bessere Grafik. Manchmal nativ, manchmal über PSSR, aber ich würde behaupten, dass man den Unterschied kaum sieht. Einige Spiele reizen die neue Leistung auch aus und bieten eine noch bessere Optik, aber ich habe mich bisher dazu entschieden, dass ich immer die 60 fps bevorzuge. Die PS5 Pro ist dabei übrigens nicht lauter als die PS5 bei mir.
- Sony hat einen weiteren Kritikpunkt der PS5 behoben, denn es gibt mehr Speicher, es sind jetzt 2 TB. Und davon kann man 1,89 TB nutzen, was mir vollkommen ausreicht. Der Speicher lässt sich aber, wie bei der PS5, mit einer SSD erweitern.
- Sony liefert die PS5 Pro nur ohne Laufwerk und als digitale Version aus, wer das unbedingt benötigt und keins hat, der muss weitere 120 Euro einkalkulieren, wenn er überhaupt eins bekommt. Ich bin mittlerweile rein digital unterwegs, habe aber ein Laufwerk für Notfälle von der PS5 Slim hier. Es stört mich nicht, aber Sony hätte durchaus ein Bundle mit Laufwerk anbieten sollen. Wollte man aber nicht, denn dann wäre die UVP sicher 100 Euro höher gewesen.
- Was man aber definitiv mit in den Lieferumfang hätte packen sollen, ist einen Standfuß, um die PS5 Pro vertikal aufzustellen. Es ist ein bisschen absurd, dass man bei einer Konsole für 800 Euro einen Standfuß für 30 Euro extra kaufen muss.
- Neben der zusätzlichen Leistung gibt es übrigens noch ein Upgrade, welches Sony kaum erwähnt, mich aber freut, denn wir bekommen Wi-Fi 7. Ich bin noch mit Wi-Fi 6 unterwegs, plane aber langsam das Upgrade. Und auch wenn man es noch nicht benötigt, die PS5 Pro bleibt ein paar Jahre und irgendwann wird das relevanter sein.
- Dafür fehlt ein Standard von Sony selbst, der sich PlayStation Link nennt. Dieser ist für einige Pulse-Kopfhörer gedacht, bei denen man einen USB-Stick in die PS5 oder PS5 Slim stecken muss. Das nervt und sieht hässlich aus, daher hatte ich wirklich gehofft, dass Sony das direkt in die PS5 Pro integriert.
- Die Auswahl der optimierten Spiele ist groß, größer als bei der PS4 Pro damals. Wobei die Qualität unterschiedlich ist, einige haben einfach nur das Minimum erfüllt, andere die Hardware ausgereizt. Manche sehen auf der Pro sichtbar besser aus, bei anderen muss man genau hinschauen. Wichtig ist aber, dass ein PS5-Spiel für die PS5 Pro optimiert sein muss, sonst wird man keinen Unterschied sehen und spüren. Eine Sache finde ich aber schade, denn mir fehlt ein Launch-Titel für Ende 2024, der die PS5 Pro ausreizt und neu ist. So spielt man aktuell eben nur alte Spiele und auch wenn diese jetzt besser aussehen, so sind es eben Spiele, die man meistens kennt. Zwei habe ich auf der Pro beendet (Black Ops 6 und ein Spiel, über das ich noch nicht reden darf), eins aufgehoben (Dragon Age) und ein paar einfach nur so getestet (Spider-Man 2, Alan Wake 2, FF7 Rebirth und TLOU 1&2), aber ich hätte mir ehrlich gesagt einen neuen und großen AAA-Blockbuster der PlayStation Studios zum Launch gewünscht.
- Und bevor jetzt wieder „für 800 Euro bekommt man einen vergleichbaren PC“-Kommentare kommen. Freut mich. Aber ich habe a) keine Lust mir einen PC zusammenzustellen, ich spiele sowieso nur am TV, man bekommt b) nicht PSSR, was Sony hoffentlich ausreizen wird, es gibt c) nicht die Exklusivspiele zum Start und ich will nicht warten (einige werden gar nicht kommen) und d) Windows.
PlayStation 5 Pro: Mein Fazit
Das Fazit zur PlayStation 5 Pro ist ehrlich gesagt sehr leicht. Ihr wollt die 60 fps mit einer besseren Grafik und habt das bei der PS5 vermisst? Euch tun die 800 Euro nicht weh? Ihr wollt die stärkste Konsole auf dem Markt? Dann go, es lohnt sich.
Euch reicht die PS5 vollkommen aus? Ihr wollt maximal 400 Euro ausgeben? Ihr wollt noch warten, wie andere Entwicklerstudios reagieren? Auch kein Ding, kann ich verstehen, spätestens ab 2025 rechne ich hier auch mit ersten Angeboten.
Es handelt sich hier noch nicht um den Sprung einer Next Gen, das ist also keine PlayStation 6, aber einen großen Mid Gen-Sprung (dank PSSR). Wer aber nicht so sehr auf eine hohe Auflösung mit 60 fps aus ist, dem reicht eben die normale PS5.
Die gute Nachricht ist, dass man die PS5 Pro nicht kaufen muss, sie ist einfach nur eine nette Option im Lineup. Und für mich ehrlich gesagt genau die richtige Option und sie wird es mir noch schwerer machen, die Xbox überhaupt noch zu nutzen.
Sony hat nicht alles perfekt gemacht, der Standfuß fehlt, PlayStation Link hätte man integrieren dürfen, aber ich bin dennoch zufrieden. Die PS5 Pro ist exakt das, was ich seit Jahren immer wieder bei der PS5 anmerke – und sogar noch mehr.
Wobei ich auch sagen muss, dass hier einige Spiele ganz klar von der PS5 Pro profitieren, andere aber nicht so sehr. Alan Wake 2, Horizon FW oder FF7 Rebirth hätte ich gerne auf der PS5 Pro gespielt, bei TLOU 2 hält es sich eher in Grenzen.
Eine schnellere CPU wäre auch schön gewesen, klar, aber PSSR könnte der ganz große Gamechanger für die Zukunft der PlayStation sein. Und wir sind an einem Punkt, wo sich eine PS6 ehrlich gesagt mit mehr als purer Leistung abheben muss.
Doch das ist ein anderes Thema, für den Moment und die kommenden Jahre bin ich zufrieden. Die einzige Sache, die mir jetzt gerade eben doch etwas fehlt, ist ein neues AAA-Spiel der PlayStation Studios, welches die PS5 Pro komplett ausreizt.
Jetzt mobiFlip kostenlos auf WhatsApp folgen und informiert bleiben!