Sony Xperia Z3 Tablet Compact: Plötzlicher Displayriss und die Sache mit dem Support

Kommentar

Vor allem Samsung sorgte mit dem Samsung Galaxy S4 für so einige Negativ-Schlagzeilen. Hunderte Leser wandten sich an uns um von ihrer Leidensgeschichte mit dem Samsung-Smartphone zu berichten. Grund dafür waren etliche Spannungsrisse in den AMOLED-Displays welche auch bei sachgemäßer Handhabung auftraten.

Ähnliche Fälle erreichten uns auch bezüglich des Sony Xperia Z3 Compact, welches vor anderthalb Jahren als kompaktes Flaggschiff-Smartphone auf der IFA offiziell vorgestellt wurde. Nicht nur in den Amazon-Rezensionen des kompakten Geräts finden sich etliche Kommentare enttäuschter Nutzer wieder, auch das Smartphone ohne „Compact“-Zusatz ist betroffen.

Bislang nicht aufmerksam wurden wir in diesem Zusammenhang auf ein weiteres Gerät der Z3-Serie: Das Sony Xperia Z3 Tablet Compact. Dieses gehört auch heute, mehr als 19 Monate nach der ersten Präsentation noch zu den dünnsten Android-Tablets und kann somit gut als Android-Flunder bezeichnet werden.

Wasserdicht soll es sein. Aber auch robust?

Dazu passt auch die Wasserdichtigkeit des gerade einmal 270 Gramm schweren Geräts – in einem Punkt kann man es jedoch nicht mit dem Wasserbewohner aufnehmen: Während Flundern bis zu 20 Jahre alt werden können, überlebte mein Sony-Tablet nicht einmal das erste Nutzungsjahr.

In den ersten Wochen nach Kauf war ich wirklich begeistert vom Tablet. Trotz des unglaublich dünnen Gehäuses verbaut man leistungsstarke Hardware, ein wirklich brillantes Display und einen ausdauernden Akku. Irgendwann folgte dann aber wie bisher bei jedem meiner Tablets der Punkt mangelnder Nutzungsszenarien. Bei längeren Flugreisen ist so ein Tablet ja wirklich was tolles, zu Hause kann ich damit immer noch nicht sonderlich viel anfangen.

Und abgesehen davon: iOS stellt auf dem Tablet einfach immer noch das überzeugendere Betriebssystem dar. Also erst einmal ab in den Schrank mit der Kiste. Irgendwann wird sie schon wieder nützlich sein und in der Originalverpackung ist sie ja sicher gelagert.

Das sollte man doch zumindest annehmen können. Als das Tablet nach mehreren Monaten in der Dunkelheit nun aber wieder das Tageslicht erblickte, war es vorbei mit der Freude. Entweder durch die bloße Lagerung mit minimalen Temperaturschwankungen oder (vermutlich eher) das anschließende Entnehmen des Tab Z3 Compact verursacht zeigte sich nun ein Riss quer über das Displayglas.

Die Funktionstüchtigkeit war zwar weiterhin gegeben, trotzdem wird die Qualität der Anzeige dadurch natürlich stark beeinträchtigt. Also erst einmal kurz im Internet geschaut und siehe da: Das Phänomen ist auch beim Tab Z3 Compact nicht komplett unbekannt. Längst nicht so verbreitet wie beim Smartphone zwar, aber immerhin zwei entsprechende Rezensionen waren auf der Amazon-Plattform ausfindig zu machen.

Nachdem Sony durch den hohen Druck der Kunden beim Z3 (Compact) mittlerweile eingeknickt ist und den Schaden kostenlos auf Garantie reparieren ließ, hoffte ich beim Tablet der Serie auf ein ähnliches Vorgehen. Also schnell Kontakt mit dem Kundenservice gesucht, anschließend ein Versandetikett (auf eigene Kosten) gedruckt und weg mit dem Paket.

Mit dem Vorgehen bei einem Sony-Reparaturfall war ich durch einen Defekt mit dem Vaio Pro 13 bereits vertraut. Mittlerweile nicht mehr produziert weist dieses Notebook sowieso so einige Ähnlichkeiten mit dem Z3 Tab Compact auf. Das Gewicht fällt extrem niedrig raus, man wählte eine besonders flache Bauweise und vernachlässigte dabei die Robustheit. Nach gelöster Displayverklebung kurz nach Kauf wollte das Display nun fast gar nicht mehr, mit dem zweiten Versuch und einem Monat ohne Notebook klappte es schließlich endlich mit der Garantie-Reparatur.

Nach wenigen Tagen traf das Paket auch schon beim Reparatur-Dienstleister W-Support ein und kurz darauf zudem noch folgende Mail:

Zugegeben: Die Antwort kam vor allem nach den vorangegangenen Negativerfahrungen nicht sonderlich überraschend. Eine „umfassende technische Prüfung“ wie im Textbaustein erwähnt wird, war für diese Erkenntnis wohl kaum nötig und persönliche Anreden hält man bei W-Support auch für überflüssig. Immerhin sendet man aber einen persönlichen Link mit, über den der Kostenvorschlag eingesehen werden kann.

Dort bestand die Möglichkeit, entweder der Bezahlung von 205 Euro zuzustimmen oder aber das Tablet für 4,29 Euro (+ vermutlich Nachnahme-Gebühr die direkt vom Boten aufgeschlagen) wird zurückzuerhalten. Im Gegensatz zu Asus verzichtet man auf eine überzogene Bearbeitungsgebühr, sodass nur etwa Euro zu entrichten wären, um das Tablet unrepariert zurück zu erhalten.

Das kann natürlich noch nicht alles sein, sodass ich mich wie vorgeschlagen direkt beim Support meldete, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Hier die nächste Überraschung: Eine Möglichkeit, die entsprechende Stelle wie in der W-Support-Mail erwähnt direkt über die Hotline zu erreichen, existiert gar nicht.

Die „Kulanzabteilung“ in Düsseldorf ist ausschließlich wie vor 15 Jahren per Brief oder Fax zu erreichen und das scheinbar nicht nur während Vodafone mal wieder mit Festnetz-Störungen zu kämpfen hat. Das Abarbeiten der Kulanzanfragen dort kann man sich demzufolge wohl in etwa so vorstellen:

Das Tablet machte es sich derzeit weiter im Lager von W-Support gemütlich, während ich auf die postalische Antwort des Kundendienstes zu warten hatte. In dem Zeitraum lief allerdings auch schon die Antwortfrist des Kostenvoranschlages ab, sodass das unreparierte Gerät mitsamt folgendem Brief wieder bei mir eintraf.

Durch das Abwarten der Frist zur Bearbeitung des Voranschlags konnten immerhin die Rücksendekosten umgangen werden, sonderlich zufriedenstellend war dies trotzdem nicht. Wenige Tage später folgte schließlich auch eine längere Antwort des Xperia-Kundenservices, in der man allerdings bei der Meinung verblieb, man könne nichts machen.

Ziemlich blöd für mich als Kunden also, wäre da nicht noch eine letzte Stelle, bei der man sich sicher sein kann, als Kunde auch Ernst genommen zu werden. Wenige Minuten nach Schilderung des Falls inklusive erfolgter Versuche, den Fehler über Sony beheben zu lassen, erhielt ich vom Amazon-Support auch schon ein Retourenlabel.

Dort versprach man mir eine vollständige Erstattung des Kaufpreises nach Wareneingang, sodass sich das Sony-Tablet in Kürze auf den Weg dort hin begeben wird. Die Rücksendekosten übernimmt man als Händler dort natürlich auch – sowieso ein Unding, dass der Kunde bei Garantieschäden selbst für den Hinversand aufkommen muss – allerdings noch immer reguläre Praxis bei vielen Herstellern. Danke Amazon!

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Sony-Support bei Garantiefällen? Habt ihr gerade was die Z3 Smartphone- oder Tablet-Reihe betrifft von ähnlichen Fällen zu berichten?

Kommt über diesen Affiliate-Link ein Einkauf zustande, wird mobiFlip.de u.U. mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.



Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Hardware / Kommentar / ...