SoundCloud kämpft ums Überleben

Marktgeschehen

Das Berliner Startup SoundCloud scheint aktuell ums Überleben zu kämpfen und hangelt sich von Quartal zu Quartal. Gut sieht es momentan nicht aus.

SoundCloud hat gravierende Geldprobleme und machte in den letzten Tagen mit Entlassungen negative Schlagzeilen. Das Startup aus Berlin musste 40 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Die Standorte San Francisco und London schließen.

Die Gründer Alex Ljung und Eric Wahlforss sind auf der Suche nach Geld und haben sich mit diesem Schritt gerade mal genug Zeit bis zum nächsten Quartal gekauft, so TechCrunch. Man ist im Gespräch mit Investoren. Doch es sieht schlecht aus.

SoundCloud: Gelächter in Meetings

Mitarbeiter berichten darüber, dass es im Meeting in Berlin HQ vereinzelt Gelächter gab, als Eric über eine „Familie“ sprach. Die Mitarbeiter stehen nicht mehr hinter dem Unternehmen und die guten Mitarbeiter werden das Unternehmen vermutlich schnell verlassen. Wenn man gerade 173 Mitarbeiter entlassen hat, dann sollte man danach vielleicht auch nicht über Familie sprechen.

Ein Fast-Mitarbeiter hat vor ein paar Tagen einen Blogpost veröffentlicht, in dem er berichtet, wie sein Job wenige Tage vor Antritt gekündigt wurde. SoundCloud scheint ihm die zugesicherten Zahlungen zu verweigern und er erwägt rechtliche Schritte.

SoundCloud hat ein Problem genug Abonnenten für seinen kostenpflichtigen Dienst zu finden. Die benötigt man aber, um profitabel zu werden, denn die Musiklabels bekommen einen großen Teil von den Einnahmen ab. Das mit dem kostenlosen Inhalten klappt wohl weiterhin gut, doch im Markt für kostenpflichtige Anbieter tut sich SoundCloud schwer. Wirklich gefährlich könnte es werden, wenn Anbieter wie Spotify und Co den Bereich von SoundCloud angreifen, in dem man noch stark ist: Musik-Sets und Remixe von Liedern. Mehr dazu an dieser Stelle.

SoundCloud: Der Kampf ums Überleben

SoundCloud ist groß und hat viele Nutzer. Man hat viel Geld in den letzten Jahren gesammelt und ist fleißig gewachsen. Das Startup hat es aber nicht geschafft ein lukratives Geschäftsmodell aufzubauen. Die Konkurrenz auf diesem Markt ist zu groß und die Nutzer wollen wohl nicht noch ein zweites Abo neben Spotify oder Apple Music abschließen. SoundCloud kämpft ums Überleben.

Für mich als großen SoundCloud-Fan sind das sehr schlechte Nachrichten. Ich nutze den Dienst mehrmals in der Woche und hoffe, dass man nicht nur die Investoren überzeugen, sondern auch wieder eine gute Atmosphäre in Berlin aufbauen kann. Das Ende von SoundCloud ist aktuell aber leider eine mögliche Option.


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