Testbericht: Vorwerk Kobold VR 200 Saugroboter

Vor einigen Tagen traf der Vorwerk Kobold VR 200 Saugroboter bei mir ein und verrichtet seitdem in meinem Haushalt seinen Dienst. Mittlerweile hatte ich so einige Saugroboter hier und war gespannt, wie sich der VR 200 schlagen würde. Die gesammelten Eindrücke könnt ihr wie immer in den folgenden Zeilen lesen.

Lieferumfang

vorwerk_kobold_vr200_qualitaetskontrolle

Nach der üblichen Qualitätskontrolle konnte es auch schon ans auspacken des Saugroboters gehen. Im braunen Versandkarton befindet sich dann auch schon die originale Umverpackung mit dem Sauger inkl. Zubehör.

vorwerk_kobold_vr200_lieferumfang

Einzeln aufgelistet ist also in der Verpackung der folgende Inhalt zu finden:

  • Papierwerk (Kurzanleitung, etc.)
  • MicroUSB->USB Kabel (für Firmware-Updates*)
  • Ladestation
  • Stromkabel
  • Filter
  • Reinigungsbürste
  • Fernbedienung
  • Magnetband zur Abschirmung diverser Bereiche
  • der Kobold VR 200 selbst

Technische Details

Verschiedene Hersteller nutzen auch verschiedene Techniken zur Reinigung mittels eines Saugroboters. Im Falle des VR200 sind ebenfalls einige Sensoren eingebaut, die den problemlosen und vollautomatischen Betrieb ermöglichen:

  • Rotierende 360-Grad-Lasernavigation (scannt Umgebung 1.800 Mal / Sekunde) kartografiert die Gegend
  • Drei Ultraschallsensoren (erkennen auch transparente oder stark glänzende Hindernisse)
  • Ein Wandsensor um nah an Wänden entlang zu fahren und Ränder effizient zu säubern
  • Kontaktsensoren an Stoßfänger und Bumper ergänzen den Ultraschall bei der Vermeidung von Kollisionen
  • Optische Bodensensoren, damit er keine Treppen herunterfällt

Dazu noch ein paar weitere Fakten:

  • Eine Akkuladung hält ca. 90 Minuten
  • Die Höhe des Saugroboters beträgt 9 cm
  • Eine Akkuladung genügt für ca. 120 m² zu reinigende Fläche
  • Geräuschpegel: 67 dB
  • Gewicht: 5 kg (ca. 4,2 kg Gerät + 0,8 kg Basisstation)
  • Größe: 34 cm x 34 cm x 9 cm (L x B x H)
  • Energieverbrauch: 70 W Normaler Betrieb; 50 W Eco Option; 1.5 W Stand-by
  • Wi-Fi: IEEE 802.11 b/g/n – 2,4 GHz – Encryption: WPA/WPA2-PSK

Inbetriebnahme

Vor der ersten Nutzung muss die Aufsteckbürste für die Ecken angebracht werden. Anschließend sollte man sich ein ruhiges Plätzchen für die Dockingstation suchen. Hier wird meist gesagt, dass rechts und links ein Platz von ca. 50 cm gegeben sein soll. Das Stromkabel kann rechts und links zur Dockingstation geführt werden. Der nächste Punkt ist die vollständige Ladung des VR 200. Vorwerk zeigt hier symbolische 90 Minuten im Quickstart-Guide an. Nun kann man den Sauger (seit Firmware 2.x) auch mit dem WLAN verbinden und mit dem Smartphone koppeln. Wer das nicht möchte, muss das Datum und die Uhrzeit etc. auf dem gut ablesbaren Display des Robosaugers einstellen.

vorwerk-kobold-vr-200-einstellungen-2016-10-15-16-01-30

Hier können auch die Bestätigungstöne eingestellt und beispielsweise eine geplante Reinigung für diverse Tage und Uhrzeiten festgelegt werden. Das sollte die erste Inbetriebnahme sein. Zur App kommen wir später noch.

Zum Kobold VR 200 Saugroboter selbst

Dem Kobold VR 200 Saugroboter wurde von Vorwerk das typische aktuelle Design verpasst. Er kommt daher in einem schlichten weiß mit grünen und grauen Akzenten daher. Die Technik kann sich durchaus sehen lassen. Durch eine 360 Grad Laserabtastung kann der Robosauger auch in Dunkelheit fahren.

vorwerk-kobold-vr-200-sensoren-22016-10-22-10-33-39

Dazu kommen noch diverse Ultraschall-Sensoren. Zudem ist mir während der Testzeit auch aufgefallen, dass der VR 200 „intelligent programmiert“ ist. Das ist schlecht zu formulieren, aber er rammt nicht wie andere Saugroboter heftigst gegen irgendwelche Hindernisse, sondern stupste diese in meinem Test lediglich maximal an. Um Ecken wird nicht nur drumrum gefahren, sondern auch noch einmal kurz zurückgesetzt, um den Dreck auch möglichst komplett aufzunehmen.

Auf der Oberseite befindet sich ein großer silberner Bügel, um den Sauger manuell einfach von einem Platz zum anderen transportieren zu können. Beispielsweise in einem mehrstöckigen Haus. Während der Reinigungsphase sollte man dies aber möglichst unterlassen, da der Sauger dadurch nicht mehr genau weiß, wo er sich gerade befindet und evtl. nicht mehr so einfach zur Basis zurück findet. Für einen Transport bietet sich die Steuerung des Saugers via App oder mitgelieferter Fernbedienung an. Das ist im Grunde wie bei einem ferngesteuerten Auto und macht sogar Spaß. In der Entwicklungsabteilung bei Vorwerk wurde für einen Event sogar ein kleiner Parcours aufgebaut.

vorwerk-kobold-robotertestwohung-parcour

Der 530 ml fassende Staubbehälter ist ebenfalls über die Oberseite zugänglich. Eine Klappe macht den Zugang dazu frei. Anschließend kann er entweder zur Entleerung entnommen oder über eine Öffnung mit einem handelsüblichen Sauger leergesaugt werden. So kommt man auch nicht mehr direkt mit dem Schmutz in Verbindung. Nach ca. 2-3 Touren (je nach Verschmutzung und Größe) durch die Wohnung möchte der VR 200 geleert werden und macht sich bemerkbar.

Ebenfalls auf der Oberseite befindet sich der große Ein/Ausschalter und die Bereitschafts-LEDs. Sie signalisieren durch leuchten, blinken und verschiedene Farben den aktuellen Betriebszustand. Also z. B. ob der Akku geladen wird, voll ist, ein Fehler vorliegt und dergleichen.

Was noch fehlt ist ein kurzer Blick auf die Unterseite des Kobold VR 200. Hier sehen wir zum einen die Aufsteckbürste für die Reinigung in den Ecken, dazu die große Walze, welche den Dreck nach innen befördert und die beiden großen Antriebsreifen. Sie sind gummiert und haben eine Mechanik verbaut, die es dem VR 200 ermöglicht Hindernisse bis zu einer Höhe von 2cm zu überwinden. Es gibt noch ein paar Sensoren (Treppenerkennung) und kleine Räder zur Stabilität.

vorwerk-kobold-vr-200-untersetie-2016-10-22-10-38-15

Auf der Rückseite wurden noch zwei breite Kontakt-Stücke verbaut, die der VR 200 nutzt, um an die Dockingstation zu fahren und dort den Akku aufzuladen.

Reinigungsleistung

Zur Reinigungsleistung kann ich wirklich nichts negatives sagen. Die querliegende Bürste in Verbindung mit der Eckbürste und dem Saugmotor lassen keine Wünsche übrig. Selbst im Eco-Modus wurde alles entfernt, was mit dem bloßen Auge erkennbar war. Der genutzte „Algorithmus“ zum abfahren der Räume macht auch alles richtig. Mir wäre nichts aufgefallen, dass in meiner Wohnung nicht gereinigt worden ist. In Sachen Teppich kann ich nur bedingt eine Aussage treffen. In meiner Wohnung liegen allenfalls diese Schmutzfänger vor der Terrassentür. Diese werden problemlos abgefahren und auch vom Schmutz befreit. Der restliche Boden ist mit Parkett und Fliesen abgedeckt. Welche Teppiche die Entwicklungsabteilung von Vorwerk testet, könnt ihr auf ein paar Fotos im Artikel zur Werksbesichtigung bei Vorwerk anschauen.

Ebenfalls in diese Rubrik möchte ich noch das beigelegte Magnetband packen. Es kommt immer wieder mal vor, dass es Bereiche in der Wohnung gibt, die nicht vom Saugroboter angefahren werden sollen. Sei es, um die frisch gepflanzten Blumen nicht zu beschädigen, oder den Fressnapf des Stubentigers nicht wegzuschieben, oder was auch immer für Gründe gegeben sind. Im Lieferumfang des VR 200 ist ein langes Stück Magnetband, welches einfach als Barrikade vor solche Flecken auf den Boden aufgebracht wird. Der Sauger erkennt das dann und lässt diesen Bereich aus.

Die Kobold-App

Die App bekommt einen extra Punkt in diesem Test, weil sie ursprünglich nicht zum Lieferumfang des VR 200 gehörte. Der VR 200 hatte zwar vor 1,5 Jahren schon ein WiFi-Modul verbaut, welches aber noch deaktiviert war. Mittlerweile wurde eine Firmware ausgerollt, die manuell aufgespielt werden kann und dieses Modul dann aktiviert. Auch eine App wurde im Zuge dessen veröffentlicht, welche die Steuerung des VR 200 deutlich komfortabler macht.

vorwerk-kobold-vr200-app

Mit nur wenigen einfach erklärten Handgriffen lässt sich der Kobold VR 200 mit dem heimischen WLAN verbinden. Eine Registrierung bzw. ein Kundenkonto ist nötig, damit der Sauger auch von Unterwegs erreichbar ist.

apps.apple.com

play.google.com

Einmal gekoppelt kann unter anderem der VR 200 mit einer virtuellen Fernbedienung gesteuert werden, bequem auf dem Handy ein Plan erstellt werden, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit der Sauger seinen Dienst automatisch verrichten soll, der Status kann abgefragt werden (Akku, Fehlermeldung, Bereitschaft, etc.) und es kann auch der EcoModus aktiviert werden.

Abgesehen davon besteht natürlich auch die Möglichkeit den Sauger zu starten, zu stoppen, zur Basis zurückkehren zu lassen, oder aber eine Spot-Reinigung zu starten. Dieser Spot kann über die App sogar in der Größe variiert werden. Ist die Reinigung beendet oder ein Fehler aufgetreten, so bekommt man dies per Push-Nachricht auf das Handy übermittelt.

vorwerk-kobold-vr200-notification

Selbstverständlich werden eventuell aufgetretene Fehler auch akustisch und in Form einer Meldung auf dem Display mit dem Anwender kommuniziert. Eine Nutzung der App bzw. des WLANs ist generell also nicht zwingend nötig!

vorwerk-kobold-vr-200-fehlermeldung-2016-10-22-10-38-56

Und sonst noch?

  • Es kann durchaus mal passieren, dass der Sauger beim zurücksetzen wegen eines Hindernisses mit der Rückseite leicht nach oben „buckelt“. Das ist mir aber nur sehr selten passiert, da der Saugroboter viele Hindernisse schon recht frühzeitig erkennt.
  • Der VR200 reinigt natürlich auch automatisch mehrere Räume – sollte der Akku während eines Reinigungsvorganges zu Neige gehen, fährt der Saugroboter automatisch zur Ladestation und setzt anschließend den Reinigungsvorgang an der zuvor abgebrochenen Stelle wieder fort.
  • * Firmware-Updates: Dank eines Firmware-Updates erhielt der VR 200 vor einigen Wochen die Funktion nachgereicht, das schon verbaute W-Lan-Modul zu nutzen und damit auch via App gesteuert werden zu können. Ein schöner Weg, einem Saugroboter auch nachdem er schon über 1 Jahr auf dem Markt ist, wieder frischen Wind einzuhauchen.

Aktuell habe ich drei Saugroboter im Haus und muss sagen, dass jeder für sich seine Vor- und Nachteile hat. Ich möchte diese kurz anreißen, da man bei einem Kauf wirklich viel falsch machen kann.

vorwerk_vr_200_dyson_360_eye_samsung_saugroboter

Der Dyson360eye (ganz links) gefällt mir von der Saugkraft gut. Auch die Konnektivität via WiFi ist toll umgesetzt. Man kann ihn von unterwegs starten, sieht auf einer bei jedem Reinigungsvorgang frisch angelegten Karte sehr schön, welchen Weg er zurückgelegt hat usw. Eher negativ ist vor allem der Preis, die Bauhöhe (kommt einfach nicht überall drunter), die Lautstärke und das fehlen einer kleinen Bürste für die Ecken. Lasse ich ihn beispielsweise im Bad neben dem Katzenklo fahren, so bleibt ein verhältnismäßig dicker Rand Katzenstreu liegen.

Der Samsung SR 8980 (in der Mitte) ist schon ein paar Tage alt, aber dennoch ein tolles Gerät. Er ist schön niedrig und passt unter alle meine Möbel. Leider klemmt er sich auch gern mal unter dem WC fest und piepst dann vor sich hin. Das lässt sich aber mit einer kleinen Barrikade verhindern. Ihm fehlt leider die WLAN-Funktion komplett. Das ist für mich im Nerd-Haushalt schon ein Minuspunkt. Ein großer Pluspunkt ist dagegen die Absaugstation, welche in der Dockingstation verbaut wurde. Damit wird der Sauger einfach immer wieder mal zwischendurch entleert und kann auch mal 1-2 Wochen fahren ohne händisch geleert werden zu müssen.

Ich persönlich würde bei einem Kauf auf die folgenden Dinge achten:

  • Bauhöhe, damit der Sauger auch unter alle Möbel kommt
  • Einfache bzw. günstige Möglichkeit bestimmte Bereiche absperren zu können. Hier ist das Magnetband von Vorwerk eine tolle Idee. Es gibt keine Batterien, die immer wieder gewechselt werden müssen und das Band kann einfach verlegt werden.
  • WLAN für die Steuerung unterwegs, oder auch mal vom Sofa aus
  • Bürste für die Ecken
  • Akkulaufzeit/Reichweite

Fazit

Von allen meinen bisher getesteten Saugrobotern ist der Vorwerk Kobold VR 200 das stimmigste Konzept. Nicht zu laut, sauber auch bis in die Ecken, per App steuerbar, intelligentes abfahren des Raumes – alles ist möglich. Klar gibt es auch schon Saugroboter aus Fernost, die dann mal die anderen Räume nicht erkennen, oder nach dubiosen Mustern abfahren, oder … dafür aber evtl. nur 150,- EUR kosten. Das ist aber in meinen Augen nicht vergleichbar. Der Kobold VR 200 Saugroboter liegt aktuell preislich bei 750,- EUR und bekommt von mir eine Empfehlung. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der VR 200 in Deutschland hergestellt wird.

Das weißgrüne Design macht sich sicher gut unter dem Weihnachtsbaum. :)

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Vorwerk Kobold VR 200 Saugroboter mit 4.7 von 5 Punkten.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Testberichte / ...